Vier Dautaj-Tore in einem Rutsch

Zehn Minuten vorm Schlusspfiff ging Dautaj mit Szenenapplaus vom Platz. Mit seinen drei Feldtoren und dem Strafstoßtreffer hat er nicht nur RWO Alzey einen versöhnlichen Heimspiel-Saisonabschluss verschafft, sondern sich auch im Kampf um die Torjägerkrone in eine glänzende Position manövriert. Torschützenkönig, meinte er nach dem Schlusspfiff, ja, das wäre etwas. Und wenn das klappen würde, dann wäre das das Verdienst der ganzen „Mannschaft. Ohne sie“, so der ehemalige Regionalliga-Fußballer, „könnte der beste Torjäger keine Tore schießen“. Und dann wanderte sein Blick zu Björn Grimm. Der 24-Jährige hatte maßgeblich zu drei Dautaj-Treffern beigetragen.

Beim wichtigen 1:0 (50.) lieferte Grimm den öffnenden Pass aus der eigenen Hälfte. Sebastian Kirchen leitete den Ball direkt weiter in den Lauf von Dautaj, der gewohnt cool ins rechte lange Eck abschloss.
Die Szene glich dem 1:0 aus dem Spiel gegen die TSG Hechtsheim wie ein Ei dem anderen. Genauso wie beim 2:0 (70.). Diesmal bediente Grimm Dautaj direkt. Der lochte ins linke lange Eck ein. Zwei Minuten später legte Tom Ehrhardt dem Goalgetter auf. Und dann holte der wuselige Sebastian Kirchen den Handelfer raus, den Dautaj zum 4:0 verwandelte (75.). Das Zuspiel zu Kirchen kam – wen wundert‘s – von Grimm. In Anbetracht so viel selbstloser Vorarbeit gab es im Lager der RWO-Fans wohl niemanden, der ihm nicht den gelungenen Fernschuss zum 5:0 (78.) gegönnt hätte.
Björn Grimm, der den Wartberg in Richtung TSV Gau-Odernheim verlässt, strahlte: „Ich hatte heute extrem viel Lust, eine hohe Motivation. Und ich wollte helfen, Vllazi zum Torschützenkönig zu machen“.

Seine herausragende Rolle in dem Spiel, in dem RWO den vierten Sieg in Serie feierte, wollte Grimm nicht überbewerten. Er sagte stattdessen: „Wir standen vorne gut, wir standen hinten gut und wir hatten einen Torhüter, der in den entscheidenden Momenten seinen Mann stand“.
In der Tat bewahrte Jens Maaß seine Mannschaft mehrfach vor dem Rückstand. Während den ersten 50 Minuten schien es so, als sei Altleiningen der Führung näher als die Gastgeber. Sascha Winsi wusste, warum: „In der ersten Hälfte waren wir in unseren Aktionen oft ungenau. Das haben wir in der Pause angesprochen und danach besser gemacht. Das 1:0 hat uns zusätzliche Sicherheit gebracht“. Ähnlich dürfte es Tino Häuser gesehen haben. Der Hackenheimer, der nach dieser Runde Winsi als Trainer von RWO Alzey folgt, befand sich unter den 120 Zuschauern, die das denkwürdige Spiel sahen.

RWO Alzey: Maaß ­ Diehl, Hornung, Jakob, Höngen – Schumann, Ehrhardt (88. Jahn) – Grimm, Kinsvater, Kirchen (76. Mashadi-Eskandari) – Dautaj (80. Assaker).