Vielleicht jubeln sogar zwei Teams

„Darauf wollen wir uns nicht verlassen, wir wollen dieses Spiel gewinnen“, geben Alzenaus junger Spielertrainer Nico Wegmann und der in den vergangenen Wochen erfolgreich in die Rolle des Interimstrainers geschlüpfte Sportliche Leiter des 1. FC Langen, Pedram Navidi, im Vorfeld identische Aussagen zu Protokoll. Klar, ein Aufstieg feiert sich nach einem Erfolgserlebnis auf dem grünen Rasen auch viel besser. Eine Favoritenrolle ist schwer auszumachen. Im Lager des FC Bayern Alzenau II, dem amtierenden Vizemeister der Kreisoberliga Gelnhausen, schiebt man die Bürde des Favoriten dem Gegner zu. Und das obwohl das eigene Team in Hin- und Rückspiel den SC Viktoria Nidda geradezu mit 7:1 und 6:0 vernichtet hat. „Langen ist eine sehr erfahrene Mannschaft, die nicht von ungefähr in der vorletzten Gruppenliga-Saison immerhin 44 Punkte geholt hat“, verweist Nico Wegmann auf den reichhaltigen Erfahrungsschatz des Offenbacher Kreisvertreters. Auch die jüngste Siegesserie des FCL ist den Unterfranken nicht verborgen geblieben. Unter der Regie der Interimstrainer Navidi und Waldemar Schick hat Langen neun Pflichtspiele in Folge gewonnen und so in der Kreisoberliga Offenbach die TSG Mainflingen noch vom zweiten Platz verdrängt.

Das B-Team des Neu-Regionalligisten kann personell fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Defensivakteur Kevin Knecht ist wegen eines Muskelfaserrisses keine Alternative, der Einsatz von Stürmer Semih Sentürk ist noch fraglich. „Uns erwartet ein schweres Spiel, der Gegner wird motiviert sein“, glaubt Nico Wegmann keineswegs daran, dass das Spiel seinem Team ähnlich leicht fallen könnte wie die beiden Halbfinals. Mit einem Erfolg könnte die Talentschmiede eine geschichtsträchtige Erfolgswoche des Vereins abrunden. Der Aufstieg in die Regionalliga Südwest hat im gesamten Club eine Welle der Euphorie entfacht.

„Unsere Mannschaft ist platt und geht auf dem Zahnfleisch, doch in diesem letzten Spiel wollen wir nochmal alles geben. Das Team wird motiviert sein“, verspricht Pedram Navidi. An Platz zwei und einen möglichen Aufstieg als Nachrücker verschwendet er gar keine Gedanken. „Wir wollen das für uns regeln und werden uns dann erst mit den Szenarien auf anderen Plätzen befassen“, erklärt der Sportliche Leiter. Mit Florian Beckmann fehlt nicht nur der Kapitän, sondern auch ein wichtiger Impulsgeber im Mittelfeld verletzungsbedingt.