Viele Nebengeräusche am Grünewald

„Ich spiele jetzt schon sehr lange Fußball. Aber so eine schlechte Leistung eines Schiedsrichters wie heute habe ich in all den Jahren noch nicht gesehen.“ Andreas Hesslein, gemeinsam mit Stephan Zimmer Trainer der SG Wallenborn, brauchte nach dem Schlusspfiff einige Minuten des Abstands und der Sammlung, um das gebetene Fazit zu ziehen. „Sonst sage ich was, was ich vielleicht noch bereue.“ Sein Trainerkollege Stephan Zimmer, ein stets auskunftswilliger und sehr umgänglicher Sportsmann, hatte dagegen – wohl auch aus Selbstschutz – auf die übliche Stellungnahme verzichtet.

Dabei war seine Mannschaft gleich hellwach gewesen, nachdem die Begegnung wegen des verspäteten Eintreffens des Unparteiischen mit rund 50 Minuten Verzögerung begonnen hatte. Die Gastgeber hatten zwar durch Daniel Mehrfeld und Nils Thörner gleich zu Beginn zwei gute Chancen, für den ersten Treffer jedoch sorgten die Vulkaneifeler. Der Kopfball von Julian Koch nach zehn Minuten bedeutete die 1:0-Führung der ganz in Rot gekleideten Wallenborner. Lüxem antwortete jedoch noch vor der Pause in einer Partie mit vielen Einschussgelegenheiten vor beiden Toren. Daniel Mehrfeld (16., 1:1) und Nils Thörner (27., 2:1) brachten ihre Farben noch vor dem Halbzeitpfiff in Führung. Der vermeintliche zweite Treffer Kochs zur Wallenborner Führung unmittelbar vor Thörners Treffer fand jedoch wegen Abseitsstellung nach Meinung des Unparteiischen keine Anerkennung.

Lüxems Co-Trainer Nicolas Hubo:

So richtig turbulent wurde es dann im zweiten Spielabschnitt mit einigen zumindest diskutablen Entscheidungen des Referees. Nach dem frühen 3:1 durch Leon Backes (52.) versuchten die Gastgeber durch die Hereinnahme von Patrick Hunz für Peter Esch (54.) ihrem Spiel noch einmal etwas mehr offensive Durchschlagskraft zu verleihen. Knapp eine Viertelstunde später hatten sie jedoch nach einer Roten Karte für Patrick Schmitz einen Spieler weniger auf dem Platz.

Gegen die dergestalt dezimierten Gäste erzielte Goalgetter Mehrfeld (76.) dann seinen zweiten Treffer. Dem vermeintlichen 5:1 durch den eingewechselten Co-Trainer Nicolas Hubo wurde jedoch ebenfalls wegen eines angeblichen Abseits die Anerkennung versagt. Stattdessen verkürzte Wallenborn durch Kochs Strafstoß, dessen Berechtigung beiderseits zumindest erheblich in Zweifel gezogen wurde, noch einmal in der Schlussphase auf 2:4.

Während Nicolas Hubo im Gespräch mit FuPa von „unserem schlechtesten Spiel in dieser Saison“ sprach, und dass man dennoch den Abstand nach unten habe vergrößern können, herrschte auf Wallenborner Seite trotz allen Frustes noch Besonnenheit ob der ausgegebenen Losung untereinander: „Bleibt weg vom Schiri.“ Es fehlte in der Tat nicht an Nebengeräuschen an diesem späten Bezirksliga-Abend.

SV Lüxem: Mike Neumann – Jonas Adams, Florian Schmitt, Nils Thörner, Lorenz Budinger, Daniel Mehrfeld, (79. Benjamin Sorge), Benedikt Schönhofen, Nils Schermann, Tom Naguschewski, (79. Nicolas Hubo), Raphael Ney, (71. Max Gertzmann), Leon Backes (57. Nils Valerius),

SG Wallenborn: Luca Tom May – Tobias Jung, Vinzenz, Christopher Häb, (65. Andreas Hesslein), Patrick Schmitz, Lukas Schmitz, Benjamin Duckart, Niklas Koch, Benjamin Blank, Peter Esch, (54. Patrick Hunz), Sebastian Hilgers

Schiedsrichter: Thomas Gressnich (Schöndorf)

Zuschauer: 80

Tore: 0:1 (10.) Koch, 1:1 (16.) Mehrfeld, 2:1 (27.) Thörner, 3:1 (52.) Backes, 4:1 (76.), Mehrfeld, 4:2 (82.), Koch, Foulelfmeter

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Patrick Schmitz (67.)