2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Auf dem Weg zum ersten von sechs Toren im Spitzenspiel: Benhur Bayir (blaues Trikot, links) bereitet das 1:0 von Lucas Alves (rechts) vor. Das können die Veldenzländer Lars Ockert (links) und Matthias Steil (halb verdeckt) nicht verhindern.	Foto: Mario Luge
Auf dem Weg zum ersten von sechs Toren im Spitzenspiel: Benhur Bayir (blaues Trikot, links) bereitet das 1:0 von Lucas Alves (rechts) vor. Das können die Veldenzländer Lars Ockert (links) und Matthias Steil (halb verdeckt) nicht verhindern. Foto: Mario Luge

Viel Wind um sechs Tore

Sammelbericht Bezirksliga Nahe +++ Eintracht-Reserve und SG Veldenzland trennen sich im Spitzenspiel 3:3 +++ Ippesheim und Planig siegen

Bad Kreuznach. Achtung, Sturmgefahr! Heftige Windböen brachten die meisten Keeper im Kreis gestern in arge Bredouille – vor allem den der Eintracht Bad Kreuznach II: Beim 3:3 des Bezirksliga-Zweiten gegen die SG Veldenzland griff Schlussmann Romano Tullius an einem „für ihn nicht schönen Tag“, so Trainer Ercan Ürün, einige Male daneben. Trotzdem hält die SGE seinen Verfolger auf Distanz. Nach langer Pause schlug Aufsteiger TSG Planig mal wieder zu – und Dennis Mastel befreite sich aus seinem Formtief. Drei Partien wurden abgesetzt.

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Karadeniz Bad Kreuznach – SC Birkenfeld 2:2. – Abdullah Kurtoglu schickte sich an, zur tragischen Figur zu avancieren. Bis er seinen Hammer aus dem Fuß zauberte. Jener Mann, der gute zehn Minuten früher ins falsche, ins eigene Tor geköpft (59.) und Karadeniz in einen Rückstand verfrachtet hatte, zog nonchalant ab. Aus 30 Metern. Mit dem Innenrist und einer gewaltigen Portion technischer Klasse. Per Sonntagsschuss bescherte Kurtoglu den Salinenstädtern noch ein 2:2 (71.). „Eigentlich hatten wir Birkenfeld die ganze Zeit im Griff. Wir wollten Standards vermeiden – ausgerechnet dann kriegen wir so zwei Tore“, haderte Coach Beytullah Kurtoglu, Bruder des Distanzschützen. Zwei „Eigentore“ kreidete er seiner Elf an. Nach Cihat Yakuts versenktem Karadeniz-Elfer (34.) schob Christian Jahn zum 1:1 ins leere Tor (45.) – initiiert durch eine Freistoß-Bogenlampe aus dem Mittelfeld.

TSG Planig – FCV Merxheim 4:2. – Dennis Mastel hatte, wie sein ganzes Team, ein paar Monate lang Ladehemmungen. „Jeder Stürmer“, wusste TSG-Teammanager Mirco Lauermann gestern zu analysieren, „ist nur so gut wie seine Mannschaft“. Mastel, Planigs Kampfbrocken, der zu Saisonbeginn alles abschoss, was ihm in die Quere kam, knipste gestern wieder – am Ende ganz schnell: Einen Freistoß von der Sechzehnerkante bolzte er ins Torwarteck zum 2:2 (77.); als die Viktorianer später hoch aufrückten, veredelte er den Pass in die Schnittstelle (89.). Kiste gedreht. „Nach der langen Pause war das wichtig. Ab und zu hat der letzte Pass gefehlt, aber wir haben versucht, das Spiel zu gestalten. Merxheim wollte am Anfang zerstören“, resümierte Lauermann. Für die TSG trafen noch Finn Eckart (5.) und Joker Giuliano Kübler (82.) nach tollem Solo, auf Merxheimer Seite Maximilian Angene (52.). Planigs Georgi Giorgadse machte per Eigentor das 1:2 (12.).

TuS Mörschied – TSV Lalo-Laubenheim 2:0. – Manchmal stellt man sich eben selbst ein Bein. Wie es gestern Alexander Stumms TSV tat. Mit etwas Geduld hätte „Lalo“ das Gastspiel drehen können, dann aber verlor Rot-Weiß die Nerven. Antonio Pallara flog nach wiederholtem Foul mit der Ampelkarte (53.) – nur ein paar Minuten später donnerte Mörschieds Bastian Schwinn aus der zweiten Reihe das Leder ins Netz (63.). 2:0, Ende. Obwohl der TSV über 20 Minuten in Überzahl agierte, nach Gelb-Rot für Florian Schwinn. „Das war Kampf. Man hat immer gesehen, dass da zwei gegeneinander spielen, die um den Klassenerhalt bangen“, meinte TuS-Funktionär Rainer Becker. Am Ende brannten auch „Lalo“-Keeper Julian Baumann die Sicherungen durch, er sah rot (86.). „Da hat er eine Verletzung in Kauf genommen“, so Becker. Das 1:0 seiner Elf: durch Dominic Best (24.). Eine Ecke hatte er direkt hinter den kurzen Pfosten gezwirbelt.

Eintracht Bad Kreuznach II – SG Veldenzland 3:3. – In Romano Tullius‘ Gedächtnis wird dieser Sonntag sicher als kein guter abgespeichert. Der Torhüter der „kleinen“ Eintracht hatte zwei Gegner, die ihn machtlos rätseln ließen: den Wind – und sich selbst. „Normal hält er die locker. Er hat sich leider oft verschätzt. Für ihn war das kein schöner Tag“, wusste SGE-Coach Ercan Ürün. Dreimal hauten die Männer aus Medard die Kugel aus knapp 30 Metern aufs Tor – dreimal flog sie mit Rückenwind ins Netz. Kevin Schuster markierte so das 1:1, Patrick Claß die 2:1-Führung und Raphael Decker den Endstand. „Veldenzland hat sich nicht versteckt und gut mitgespielt. Wir haben sechs super Tore gesehen“, sagte Ürün. Auf seiner Seite netzten Lucas Alves da Silva, Benhur Bayir nach klasse 40-Meter-Schlag von Niclas Mörbel sowie Tobias Brodhäcker, der eine einstudierte Freistoß-Variante vergoldete.

SV Türkgücü Ippesheim – TuS Hackenheim 4:1. – Der feine Unterschied? Die Effizienz. Aber das wissen sie in Hackenheim nur zu gut. „Wir konnten uns nie auf dem Spielstand ausruhen und wurden immer unter Druck gesetzt“, atmete Türkgücüs Coach Savas Kaya später durch, „Hackenheim ist überhaupt nicht wie ein Schlusslicht aufgetreten“. Brotlose Kunst. Vor dem Kasten waren die Ippesheimer eiskalt. Nach starkem Assist von Brian Huth schob Marvin Peitz ein (20.), Ikiz Mikail staubte ab zum 2:0 (25.), Alexandre Kitia stocherte aus dem Getümmel heraus ein (77.) und wiederum Peitz war die Endstation eines schnell vorgetragenen Konters (84.). Vier Buden. Trotz, so Kaya, eines Hackenheimer Aufbegehrens im zweiten Durchgang. „Vielleicht ist das Ergebnis ein, zwei Tore zu hoch. Wir haben eben unsere Chancen genutzt“, bilanzierte der Trainer. Den Hackenheimer Ehrentreffer erzielte Nils Ingebrand (88.).



Aufrufe: 01.3.2020, 20:30 Uhr
Peter-Pascal PortzAutor