2024-06-14T14:12:32.331Z

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Einer der Leitwölfe mit höherklassiger Erfahrung beim VfR: Christian Ophoven (links, gegen den Efringer Andreas Rügert)  | Foto: Niklas Schöchlin
Einer der Leitwölfe mit höherklassiger Erfahrung beim VfR: Christian Ophoven (links, gegen den Efringer Andreas Rügert) | Foto: Niklas Schöchlin

VfR Bad Bellingen: Neuling vertraut auf seine Stärken

Landesligist im 12-Punkte-Check: VfR Bad Bellingen kickt erstmals überbezirklich +++ Werner Gottschling im Kurzinterview

Am 4. August betritt der VfR Bad Bellingen Neuland: Erstmals kickt der Club in der Landesliga, und vertraut dort auf sein bewährtes Personal.
1. Wie ist die Lage?
Vor vier Jahren stand Bad Bellingen vor dem Abstieg in die B-Klasse, 2016 gelang der Sprung in die Bezirksliga, nun heißt es Landesliga - "damit war so nicht zu rechnen", sagt Trainer Werner Gottschling. Der sportliche Aufstieg geht einher mit der steten Entwicklung der Mannschaft, des Vereinsumfelds und der Infrastruktur.

2. Kommen & Gehen
"Wir haben großes Vertrauen in unsere Mannschaft", sagt der sportliche Leiter Stephan Hoßlin. Der VfR startet fast unverändert (ein Abgang, zwei Nachwuchsspieler als Zugänge), auch weil der Club die qualitative Basis bereits in der Vorsaison legte, allen voran mit dem Verbandsligatrio Yannik Domagala, Christian Ophoven und Sven Rodehau. Das Team ist seit Jahren gewachsen, verfügt über Erfahrung und juveniles Potenzial. Mit Blick auf Verstärkungen "halten wir die Augen offen", sagt Gottschling, bei Bedarf reagiert der VfR in der Winterpause.

3. Was ist neu?
Ohne sie geht im Fußball (fast) nichts: die Schiedsrichter. Diese Abteilung war beim VfR zuletzt verwaist, nun aber stellt Bad Bellingen wieder eigene Unparteiische, unter anderem Stefan Gugel, der bisher für die Spvgg. Märkt-Eimeldingen pfiff.

4. Der Trainer
Werner Gottschling, seit Januar 2013 beim VfR, ist ein Freund klarer Worte. Als Trainer sei er "unbequem, und das ist gut", sagt Hoßlin. Es unterstreicht seine Zielstrebigkeit, "er weiß, wo er hin will". Der 43-jährige Werkzeugmacher spielte höherklassig (SG Lörrach-Stetten/Oberliga, FC Steinen-Höllstein/Verbandsliga), Trainer wie Uwe Ehret prägten ihn, in jener Zeit sammelte er Erfahrung und Anregungen für seine eigene Trainerlaufbahn.

5. Auch Umschaltspiel?
Ballbesitz kennzeichnet das VfR-Spiel, nun gilt, sich in der neuen Liga einzufinden. "Das Umschaltspiel wird eine wichtige Rolle spielen", so Gottschling. Seine Devise: Grundidee beibehalten, einen Tick defensiver agieren. Die Bad Bellinger Grundordnung (4-2-3-1) bleibt flexibel. Die vielleicht größte Umstellung: "Wir werden uns auch wieder ans Verlieren gewöhnen müssen", sagt Gottschling.

6. Im grünen Bereich
"Er ist einer der besten im Umkreis", schwärmt Hoßlin über den VfR-Rasen, den Platzwart Rainer Geugelin engagiert pflegt. Auf dem Kunstrasen "haben wir einen hohen Ballverschleiß", so Hoßlin. Manch Fehlschuss landet im Rhein.

7. Welcher Spieler fällt auf?
46 Tore und 14 Vorlagen: Tim Siegins Zahlen aus der Bezirksliga-Saison sprechen für sich. Der 21-jährige Stürmer stieß 2014 zu den Aktiven und zählt zu jenem starken A-Jugend-Jahrgang, der einen wichtigen Kern des VfR-Teams bildet.

8. Befreundeter Club?
Die Black Stars Basel sind Stammgast beim VfR-Wintercup. Der Schweizer Viertligist schaute bereits vorbei, als Bad Bellingen noch in der A-Klasse kickte.

9. Hütchenspieler?
Keine hochkomplexen Hütchen-Experimente, "die Basics müssen immer da sein", sagt Gottschling über seine Prämisse im Training. Viele Spielformationen, wenige Ballkontakte auf engem Raum, um Passspiel und Ballannahme zu fördern. "Er spricht alle Fehler an, erklärt alles akribisch", lobt Hoßlin den Coach. 16 bis 20 Spieler sind's im Training, in der Landesliga zwei- bis dreimal pro Woche.

10. Döner am Spieltag?
Der Coach gibt Tipps, betont aber die Eigenverantwortung seiner Akteure in der Spielvorbereitung. Mal nur zwei Bierchen trinken, nicht nachts um drei Uhr ins Bett gehen - die positiven Effekte erfahren die Spieler dann selbst, bei seinem Team sieht Gottschling eine positive Entwicklung in den vergangenen Jahren.

11. Prognose in Phrasen-Kurzform
Als geschlossene Einheit akklimatisiert sich der VfR in der Landesliga schnell.

12. Und sonst?
Wer weiß, wer bei Tim Siegin alles angeklopft hat. Madrid? Paris? Sicher ist: Ein Angebot des Landesligisten SV Weil lehnte der Torjäger ab.


Werner Gottschling: "Das wird eine andere Hausnummer"

VfR-Coach im Kurzinterview

BZ: Worauf freuen Sie sich am meisten?
Gottschling: Das Spiel wird nun von drei Schiedsrichtern geleitet, neue Teams, stärkere Gegner und neue Stadien.

BZ: Was nervt Sie schon jetzt?
Gottschling: Die Vorbereitung ist etwas zu kurz, aber das ist eben nun mal so.

BZ: Was spricht für eine gute Saison?
Gottschling: Wir hatten keine großen Wechsel, das Ganze ist gefestigt.

BZ: Wie lief die Vorbereitung?
Gottschling: Durchwachsen, die Testspiele liefen nicht ganz so wie wir es uns vorgestellt haben. Eine ein, zwei Wochen längere Pause wäre für die Spieler besser, um die Köpfe richtig frei zu bekommen.

BZ: Wie sehen Sie die Liga?
Gottschling: Das ist noch schwer zu beurteilen, aber es wird eine andere Hausnummer. Manche Sachen werden uns entgegenkommen.

Werner Gottschling | Foto: Verein
Werner Gottschling | Foto: Verein
Werner Gottschling | Foto: Verein
Aufrufe: 026.7.2018, 00:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor