2024-04-30T13:48:59.170Z

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Pascal Reinhardt trifft per Elfmeter zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung für Nagold in Sindelfingen Foto: Eibner
Pascal Reinhardt trifft per Elfmeter zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung für Nagold in Sindelfingen Foto: Eibner

VfL Nagold ist die cleverere Mannschaft

Elf von Trainer Armin Redzepagic siegt zum Verbandsliga-Auftakt beim VfL Sindelfingen mit 3:2 +++ Fotogalerie zum Spiel

Das hat man sich beim VfL Sindelfingen definitiv anders vorgestellt. Der Saisonauftakt gegen Verbandsliga-Aufsteiger VfL Nagold ging mit 2:3 verloren. Zwar schafften die Sindelfinger nach 0:2-Rückstand den zwischenzeitlichen Ausgleich, fingen sich aber postwendend den entscheidenden Gegentreffer ein. Die Nagolder waren am Samstag schlicht cleverer.

Chris Wolfer rechtfertigt die Aufstellung

Einen Start nach Maß erwischte der VfL Nagold gegen den Namensvetter aus Sindelfingen. Schon in der fünften Minute machte sich der Mut von Trainer Armin Redzepagic bezahlt, seinen Youngster Chris Wolfer, der schon bei der Generalprobe gegen den FC Holzhausen überzeugen konnte, in die Startelf zu stellen. Nach Vorarbeit von Luka Kravoscanec und einer Kopfballvorlage von Pascal Reinhardt gelang dem aus Jettingen stammenden Wolfer mit einem satten Schuss das 1:0.

Schütt: "Es war eine Art Blockade"

Der Neuling dominierte in der ersten Halbzeit klar das Geschehen, stand in der Abwehr sehr kompakt und sicher, spielte schnörkellos und schnell nach vorne und überraschte so die Gastgeber. In der 28. Minute konnte Frederik Mohr Pascal Reinhardt im Strafraum nur durch ein Foul bremsen, Reinhardt verwandelte selbst zum 2:0. Sindelfingens Coach Maik Schütt drückte es so aus: „Das war eine Art Blockade. Die Mannschaft war zu angespannt.“ Ganz anders die Nagolder. Vor allem über die rechte Sindelfinger Abwehrseite rollte ein gefährlicher Angriff nach dem anderen. Das lag nicht nur an Außenverteidiger Timo Krauß, sondern daran, dass dieser von seinen Mitspielern sträflich im Stich gelassen wurde. Vor allem mit dem quirligen Kravoscanec hatte Krauß seine liebe Mühe.

Anschlusstreffer noch vor der Pause

Nagold drückte weiter und hatte Chancen zum dritten oder auch vierten Treffer. Aber Sindelfingen begann, sich allmählich zu wehren. Zum ersten Mal baute die Schütt-Elf so etwas wie Druck auf. Der erste Warnschuss kam von Florian Feigl. Nach seinem platzierten Freistoß musste sich Nagolds Torwart Bubacarr Sanyang mächtig strecken. In der 41. Minute dann der Anschlusstreffer: Neuzugang Ivo Colic setzte sich über links gut durch, legte ab für Lars Jäger, der zunächst noch an Sanyang scheiterte. Der konnte den Ball nur abklatschen und Oliver Glotzmann war zur Stelle – 1:2.

Umstellungen zeigen Wirkung

In der Pause stellte Maik Schütt um, brachte Armin Zukic für Timo Krauß. Alexander Wetsch übernahm die rechte Außenverteidiger-Position, Zukic dessen Platz im Mittelfeld. Die Umstellung wirkte. Zwar hatte auch Wetsch rechts hinten eine Menge zu tun, wandelte streckenweise an der Schwelle zur Gelb-Roten Karte, Kravoscanec konnte sich aber bei weitem nicht mehr so frei entfalten.

Vor allem aber waren die Sindelfinger nach dem Wechsel deutlich aggressiver und aufmerksamer. Lars Jäger war einer der Aktivposten, der es entweder selbst probierte oder mit seinen Flanken Oliver Glotzmann suchte. Zunächst fehlte noch die Genauigkeit, doch Sindelfingen war am Drücker, Nagold blieb aber immer gefährlich. In der 78. Minute fiel der verdiente Ausgleich: Wieder war es Colic, der sich durchsetzte, sich auch von einem Foul nicht beeindrucken ließ, auf den Beinen blieb und dabei noch den besser postierten Glotzmann sah. Der steuerte seinen zweiten Treffer an diesem Tag bei und im Floschenstadion glaubten jetzt die meisten der rund 250 Zuschauer, dass noch ein Dreier für Sindelfingen drin sein könnte.

Der Schuss geht nach hinten los

Vielleicht hätten sich die Gastgeber aber auch mit dem 2:2 begnügen sollen, denn sie drängten weiter – und der Schuss ging nach hinten los. Erneut war es ein Youngster, der den nächsten Treffer exzellent vorbereitete. Elias Bürkle, der kurz nach seiner Einwechslung noch ein Abseitstor vorbereite, bediente mit einem mustergültigen Pass Pascal Reinhardt, der den 3:2-Siegtreffer in der 82. Minute schoss. Kurz zuvor hatte Nagold ein bisschen Glück, als Schiedsrichter Michael Zeiher (Ludwigsburg) ein Handspiel von Matthias Rebmann im Strafraum als nicht strafwürdig ahndete, weil die Hand nicht aktiv zum Ball gegangen war.

"Vorne sind wir immer für ein Tor gut"

„Das Ergebnis geht in Ordnung. Das war ein Auftakt nach Maß. Als Aufsteiger kann man nicht erwarten, dass man hier gleich drei Punkte mitnimmt“, frohlockte Armin Redzepgagic. „Wenn wir vor der Pause das 3:0 machen, da waren wir mehrfach dran, wird’s gar nicht mehr so eng“, meinte der Nagolder Coach. „Aber aufgrund der zweiten Halbzeit wäre auch ein Unentschieden möglich gewesen. Aber man hat in der Sindelfinger Drangphase gesehen, dass wir vorne immer für ein Tor gut sind.“ Sein Gegenüber Maik Schütt war dagegen bedient. „Die erste Halbzeit war desolat.“

Die Aufstellungen

VfL Sindelfingen: Bachmann, Klug, Molitor (62. Perez), Feigl, Wetsch, Jäger, Glotzmann, Krauß (46. Zukic), Colic (84. Frick), Mohr, Aleman Solis

VfL Nagold: Sanyang, Seil (46. Ormos), Bühler, Rebmann, Özhan, Kravoscanec (72. Bürkle), Skoda (90. Karsli), Quiskamp, Pedro, Reinhardt, Wolfer (75. Silic)

Fotogalerie zum Spiel

Zum Bezirksderby in der Verbandsliga hat die Fotoagentur Eibner eine Fotogalerie zusammengestellt. Nachfolgend die Bilder:

Aufrufe: 019.8.2018, 11:10 Uhr
Jürgen Klemenz, Gäubote Autor