2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Jani Pless / Eibner

Mit 31 Jahren das Sagen und an der Spitze der Oberliga

Mit der SG Sonnenhof Großaspach führt Cheftrainer Pascal Reinhardt die Oberliga Baden-Württemberg an. Früher spielte er bereits in der 3. Liga.

Mit 31 Jahren zählt Pascal Reinhardt zu den jüngsten Trainer der Oberliga Baden-Württemberg. Mit der SG Sonnenhof Großaspach steht er aktuell auf dem ersten Platz und ist zudem noch im WFV-Pokal vertreten. Im FuPa-Interview spricht Reinhardt über die aktuelle Saison, seine Spielerkarriere und seine Pläne für die Zukunft.

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Die Winterpause ist nun vorbei. Wie hast du die fußballfreie Zeit genutzt?

Die Pause ohne Fußball tut natürlich gut, um abzuschalten und den Akku wieder aufzuladen. Nach ein paar Tagen dreht sich aber alles sehr schnell wieder um den Fußball – ganz ohne geht es auch nicht. Wir haben im Trainerteam die Hinrunde analysiert, aufgearbeitet und neue Ideen für unser Spiel entwickelt. Allerdings ist die die Spanne von Pflichtspiel zu Pflichtspiel eine extrem lange Zeit und in meinen Augen auch zu lange. Nichtsdestotrotz habe ich die Zeit mit meiner Familie, meiner Freundin und meinen Freunden sehr genossen.

Mit Großaspach stehst du auf dem ersten Platz der Oberliga. Wurden die Erwartungen bislang voll erfüllt oder wo siehst du noch Potential?

Wir sind mit der jüngsten Mannschaft der Liga momentan Tabellenführer und stehen zudem im wfv-Pokal-Viertelfinale. Mit dieser Momentaufnahme können wir aktuell sehr gut leben und haben uns für die heiße Phase der Saison eine gute Ausgangssituation erarbeitet. Wir hatten eine kleine Schwächephase, in welcher wir zu viele Punkte unnötigerweise haben liegen lassen. Andere würden vielleicht sagen, dass es meckern auf hohem Niveau ist, ich bin allerdings Perfektionist und möchte immer das Maximale erreichen - Zufriedenheut bedeutet für mich Stillstand.

Bis zum Sommer stand Pascal Reinhardt noch beim FC Holzhausen an der Seitenlinie.
Bis zum Sommer stand Pascal Reinhardt noch beim FC Holzhausen an der Seitenlinie. – Foto: Eibner-Pressefoto/Alessandro Marcigliano

Villingen und Göppingen haben nur einen Punkt weniger als dein Team. Wen siehst du am Ende der Saison ganz oben?

Wer nach 20 Spielen an der Tabellenspitze steht, gibt diesen Platz nur ungern ab. Das erste Spiel ist direkt das Top-Spiel in Villingen, hier wollen wir auf den Punkt da sein und positiv in die verbleibenden 14 Spiele starten. Es liegt einzig und allein an uns, auf welchem Platz wir die Saison beenden. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass die Jungs das annehmen und bis zum Schluss alles für das große Ziel raushauen werden.

Wie läuft die Vorbereitung bislang und wo legst du aktuell am ehesten Wert drauf?

Nach der langen Pause geht es erstmal darum sich wieder an das Spiel und die Belastung zu gewöhnen. In der ersten Woche lag neben dem athletischen Bereich der Fokus auf dem Spiel mit dem Ball. Wir haben in der ersten Woche viele neue Dinge ausprobiert, wollen unser Spiel weiterentwickeln. Wir möchten in Zukunft noch variabler in unserem Spiel mit dem Ball werden, um den Gegner immer wieder vor Probleme zu stellen und damit noch schwerer ausrechenbar zu sein.

Wie haben sich die Zugänge bislang integriert und kommen noch neue hinzu?

Wir haben mit Michael Kleinschrodt genau den Spielertyp hinzubekommen, den wir gesucht haben. Mit Tim Schulz haben wir zudem ein junges Torwarttalent an uns binden können. Nach der jüngsten Verpflichtung von Konrad Riehle von den Stuttgarter Kickers haben wir den Konkurrenzkampf nochmal erhöht und gleichzeitig einen Unterschiedsspieler von unserem Weg hier bei der SG überzeugen können. Natürlich müssen wir den neuen Spielern Zeit geben, um sich an das neue Umfeld und unsere Spielidee zu gewöhnen. Die drei Jungs wurden bestens aufgenommen und passen charakterlich sehr gut zur Philosophie des Vereins.

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Du selbst hast schon in der 3. Liga gespielt. Wie sehr hilft dir deine Spielerkarriere als Trainer?

Man ist als ehemaliger Spieler nicht automatisch ein guter Trainer. Die Sichtweise als Spieler ist eine andere, wie die als Trainer. Allerdings hilft diese Erfahrung im Umgang mit den Spielern und man kennt bestimmte Situationen. Ich habe in meiner Spielerkarriere einige Trainer erlebt und viel mitgenommen, positiv wie negativ. Ich habe mich sehr früh damit beschäftigt Trainer zu werden und viel aufgesaugt. Schon als Spieler habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht und viele Dinge hinterfragt.

Von 2012 bis 2014 trug Pascal Reinhardt (rechts) das Trikot des FC Homburg.
Von 2012 bis 2014 trug Pascal Reinhardt (rechts) das Trikot des FC Homburg. – Foto: Pressefoto Eibner

Bei welchem Verein hast du bisher am meisten für dein Leben gelernt?

Gewisse Erfahrungen prägen einen immer wieder, egal ob es positive oder negative Erlebnisse waren. Ich bin damals als 18-Jähriger von meinen Eltern weg und nach München gezogen. Plötzlich war ich weit weg von meiner Familie und meinen Freunden, das war schon eine große Herausforderung und hat mich sehr früh selbstständig werden lassen. Man lernt allerdings auch die negativen Seiten des Fußballs kennen, die einen ebenfalls prägen und wachsen lassen. Egal bei welchem Verein ich war, ich habe ich sehr viel für mein Leben gelernt und mich menschlich weiterentwickelt.

Du bist mit 31 Jahren ein sehr junger Trainer. Wirst du nochmal als Spieler auf den Platz zurückkehren oder ist deine Spielerkarriere komplett beendet?

Seit dem jetzigen Winter bin ich für meinen Heimatverein (VfL Hochdorf) in der Kreisliga spielberechtigt. Allerdings bleibt hier abzuwarten, ob mein Körper nach meiner Verletzungshistorie dazu noch in der Lage ist und mitspielt. Im Training mit meiner Mannschaft wird je nach körperlichem Zustand auch noch das ein oder andere Mal gegen den Ball getreten, mein Linker Fuß ist noch nicht eingerostet (lacht).

Was sind deine persönlichen Ziele für das Jahr 2024?

Gesundheit und glücklich sein hat oberste Priorität. Sportlich ist es das große Ziel in allen Wettbewerben den maximalen Erfolg mit der SG zu erzielen und unser Spiel auf das nächste Level anzuheben. Ich werde alles dafür tun, um den Verein wieder dahin zu bringen, wo er hingehört.

Aufrufe: 030.1.2024, 19:00 Uhr
Timo BabicAutor