2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Wiedersehen macht Freude: Im vergangenen August trafen Denklingen (in roten Trikots, hier Tobias Stahl am Ball) und Raisting in einem Freundschaftsspiel aufeinander. Künftig geht’s in den Duellen um Punkte in der Bezirksliga.
Wiedersehen macht Freude: Im vergangenen August trafen Denklingen (in roten Trikots, hier Tobias Stahl am Ball) und Raisting in einem Freundschaftsspiel aufeinander. Künftig geht’s in den Duellen um Punkte in der Bezirksliga. – Foto: halmel

VfL Denklingen: Meister hadert mit Corona-Aufstieg

Jetzt den Umständen trotzen

Der aufgestiegene VfL Denklingen wird gezwungen, die neue Saison ohne die geliebte Aufstiegseuphorie zu meistern. Trainer Markus Ansorge freut sich trotzdem.

Denklingen – Wenn ein Verein, egal in welcher Liga, die Meisterschaft gewinnt und aufsteigt, geht das einher mit einer großen Feier – normalerweise. Doch seit Corona ist nichts mehr normal. Beim VfL Denklingen, der nach einem Jahr in der Kreisliga umgehend wieder den Sprung in die Bezirksliga schaffte, fielen die Aufstiegsfestivitäten aus. „Wir sind aufgestiegen und keiner bekommt es mit“, bedauert VfL-Coach Markus Ansorge die alles andere als normalen Umstände nach einer zweijährigen Mammutsaison, die schließlich in einem Abbruch und dann auch noch mit juristischen Streitigkeiten endete.

VfL Denklingen: Aufstiegseuphorie wird schmerzlichst vermisst

Gerade aber diese Aufstiegseuphorie war in den vergangenen Jahren ein entscheidender Faktor, wie die kleinen Vereine aus Bad Heilbrunn und Brunnthal bewiesen, die es aus der Kreisliga in die Bezirksliga schafften, dort lediglich einen Zwischenstopp einlegten und inzwischen in der Landesliga kicken. Einen weiteren wichtigen Erfolgsfaktor – eine eingespielte Mannschaft, die eine verschworene Gemeinschaft bildet – hätten die Denklinger wie die beiden vorgenannten Klubs aber auch zu bieten. „Der Teamgeist beim VfL ist unglaublich“, berichtete Ansorge immer wieder nach den Spielen in der schier unendlich langen Aufstiegssaison. Hinzu kommen die unzweifelhaft vorhandenen spielerischen Qualitäten der Denklinger. Simon Ried, Lukas Greif und Michael Stahl spielten jahrelang Landesliga-Fußball bei der SpVgg Kaufbeuren. Ein Großteil der Mannschaft, die bis auf Moritz Tikovsky, einen Neuzugang aus der eigenen Jugend, unverändert bleibt, spielte auch schon in der Bezirksliga-Saison 2018/19 mit. „Wir haben viele Spieler, die absolut Bezirksliga-Niveau haben“, ist Ansorge von seiner Truppe überzeugt.

Ideale Voraussetzungen, nur Testspielergebnisse „eher mau“

Auch am Trainingseifer seiner Mannen hat der Coach nichts auszusetzen. „Wir trainieren dreimal die Woche, und die Beteiligung ist super“, erzählt Ansorge. Was ihm weniger schmeckt, sind jedoch die Ergebnisse aus den ersten Vorbereitungsspielen. „Die waren eher mau“, räumt Ansorge ein, der allerdings selten in Bestbesetzung antreten konnte und zudem einige neue Dinge ausprobierte. „Gute Resultate wären aber sehr wichtig für das Selbstvertrauen“, so Ansorge, der hofft, in den weiteren Tests bis zum Saisonstart am 25. Juli beim SV Aubing noch etwas fürs Wohlbefinden der Spielerpsyche tun zu können.

Das Umfeld in Denklingen mit dem neuen Sportplatz inklusive Kunstrasen ist auf alle Fälle bezirksligatauglich. „Wir haben optimale Voraussetzungen“, sagt Ansorge, der die Heimspiele der Hinrunde mit seinem Team jedoch noch auf dem alten Platz bestreiten wird, weil der Rasen am neuen Spielfeld ordentlich anwachsen soll.

Frühes Wiedersehen: VfL Denklingen trifft am 4. Spieltag bereits auf den SV Raisting

Für ihn als Trainer ist die Bezirksliga Süd komplettes Neuland, da sein vorheriger Verein, der SV Raisting, bei Denklingens erstem Bezirksliga-Gastspiel damals noch eine Spielklasse höher zugange war. Mit dem SVR, der inzwischen ebenfalls in der Bezirksliga gelandet ist, darf er gleich am vierten Spieltag Bekanntschaft machen. „Das wird ein besonderes Spiel, ein Derby“, sagt Ansorge, der mit Raistings Coach Johannes Franz befreundet ist und der ihn auch mit Infos über die Konkurrenz versorgt.

Trainer Ansorge: Cleverness und Variabilität als Erfolgsfaktoren

„Ich kann keinen Meisterschaftsfavoriten nennen, aber ich weiß, dass jedes Spiel sehr schwer werden wird“, meint Ansorge, der sein Team auch anders auftreten lassen will wie noch in der Kreisliga. „Wir haben da sehr offensiv gespielt und hoch verteidigt, das müssen wir jetzt zurückschrauben, weil die Gegner allesamt spielstärker sind“, hat Ansorge eine defensivere Taktik ausgegeben. „Wir müssen clever und variabel spielen“, so der VfL-Trainer, der davon überzeugt ist, dass seine erfahrene Mannschaft, die einen Altersschnitt von 28 Jahren aufweist, in der Liga gut mithalten kann. „Wir peilen einen Mittelfeldplatz an und wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, umreißt Ansorge das Saisonziel. Jedwede Ambitionen, es Bad Heilbrunn oder Brunnthal gleichzutun, sind seiner Meinung nach angesichts der fehlenden Aufstiegseuphorie, nicht angemessen.

Aufrufe: 07.7.2021, 10:30 Uhr
Roland HalmelAutor