VfL Birkenau will wieder oben mitspielen

Anspruch und Wirklichkeit:Der VfL Birkenau wollte in der vergangenen Runde oben mitspielen – das ist gelungen. Mit nur drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz belegten die Odenwälder den dritten Rang und stellten mit Timo Randoll (34 Treffer) den besten Schützen der Liga.

Was war gut? Die Offensive war das Prunkstück der Mannschaft. Birkenau hatte mit 84 Toren die viertbeste Ausbeute. Auf und außerhalb des Platzes, so der neue Trainer Andreas Tschunt, der zuletzt die VfL-Reserve betreut hatte, sei die Mannschaft eine starke Einheit gewesen. Der zur SG Wald-Michelbach abgewanderte Coach Özcan Sahin verstand es außerdem, seine Mannschaft taktisch gut auszurichten und auf die Gegner einzustellen.

Was geht besser? Das Angriffsspiel war zu sehr auf Timo Randoll zugeschnitten. Der VfL Birkenau war deshalb in der Offensive zu leicht auszurechnen. „In diesem Punkt müssen wir variabler sein. Auch unser Umschaltspiel muss besser werden“, fordert der neue Trainer der Odenwälder.

Wer kommt? Mit Gökhan Cabuk, der seine Laufbahn nach einer Pause fortsetzt, kehrt ein Spieler zurück, der auf nahezu allen Positionen eingesetzt werden kann. „Wenn er dranbleibt, ist es ein Kandidat, der wieder in der Stammelf Fuß fassen kann“, lobt Tschunt. Vom FSV Rimbach kommen mit Sebastian Alter (Defensive) und Nic Sanchez (Offensive) zwei weitere Akteure, die den Sprung in die Erste schaffen können. Alter könnte in der Abwehr die Lücke schließen, die Oliver Schmitt hinterlässt. Gleich sechs Nachwuchskräfte stoßen von den eigenen Junioren zum Kader. „Das verschärft den Konkurrenzkampf“, freut sich Tschunt. Durch die Nachwuchskicker sinkt das Durchschnittsalter zudem beträchtlich. Nur noch vier VfL-Spieler sind älter als 30 Jahre.

Wer geht? Mit Oliver Schmitt (zu Tvgg Lorsch) geht der Abwehrchef. Auch Yalcin Basaran (beendet Laufbahn) und Saban Atav (SV Fürth) werden im offensiven Mittelfeld nicht einfach zu ersetzen sein. Mit Martin Pohl, der berufsbedingt aufhört, verlieren die Birkenauer einen zweiten guten Defensivakteur.

Was geht? Trotz der Abgänge redet Tschunt nicht um den heißen Brei herum: „Wer zweimal hintereinander nur Dritter wird, gehört zu den Favoriten. Wenn ich etwas anderes sagen würde, würde mir das ohnehin keiner glauben.“ Der Kader, sagt Tschunt, sei in der Breite noch besser ausgestellt – die Mannschaft sei jung und erfolgshungrig. Nach dem Motto „alles kann, nichts muss“ geht Tschunt mit seinem Team die Saison an. „Der Aufstieg ist kein Muss, auch nicht von Vereinsseite“, stellt der VfL-Übungsleiter klar.

Der Trainer: Andreas Tschunt (32 Jahre) trainierte zuvor acht Jahre die eigene zweite Mannschaft. Schon im Januar gab Tschunt seine Zusage fürs Kreisoberligateam, nachdem feststand, das Özcan Sahin den Verein verlassen würde. Tschunt ist gebürtiger Birkenauer und arbeitet im Außendienst bei einem Telekommunikationsunternehmen.

Reserve: In der B-Liga will die zweite Mannschaft nach einem fünften Platz in der abgelaufenen Saison in der nächsten Runde wieder eine gute Rolle spielen. Nachfolger von Tschunt als Trainer ist Volker Halblaub, der lange aktiv spielte und schon die VfL-Jugend trainierte. „Um sportlich weiterzukommen, müssen wir unser Defensivverhalten und unsere Chancenausbeute verbessern“, erläutert Tschunt.