2024-06-14T14:12:32.331Z

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Amir Ademi (22, vorne), Fußballer aus Mainburg, kam bei einem Autounfall am 3. September 2019 ums Leben.
Amir Ademi (22, vorne), Fußballer aus Mainburg, kam bei einem Autounfall am 3. September 2019 ums Leben. – Foto: Markus Schmautz

Verunglückter Kicker im Kosovo beerdigt

Amir Ademi wurde am Samstag beigesetzt – fast zwei Wochen musste die Familie auf die Freigabe des Leichnams warten.

Der tödlich verunglückte Fußballer Amir Ademi aus Mainburg (wir berichteten) wurde am Samstag im Kosovo beerdigt. Der vor zwei Wochen verunfallte 22-Jährige – er war mit seinem Auto bei Abensberg auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem Pkw kollidiert – wurde zwar in Deutschland geboren, seine Eltern stammen aber aus dem Kosovo.

Entsprechend dem muslimischen Glauben wurde der Mainburger zunächst in einer Moschee der Stadt Vushtrria aufgebahrt, wo Männer und Frauen getrennt Abschied nahmen. Anschließend folgte die Grabbeisetzung durch die Familienmitglieder. „Die Anteilnahme war riesig, die Trauer groß“, berichtet Kathleen Muqa, eine Freundin der Familie, die vor einigen Jahren mit den Ademis in Mainburg im selben Haus wohnte. „Amir war wie ein Sohn für mich.“ Die Familie bleibt noch bis Mittwoch im Kosovo.


„Die Anteilnahme war riesig, die Trauer groß“ - Kathleen Muqa

Erst am Freitagnachmittag wurde der Leichnam von der Polizei freigegeben. Amir Ademi war beim Unfall verbrannt. „Zur Identifizierung des Unfallopfers wurden Untersuchungen am Institut für Rechtsmedizin der Universität Erlangen auf Antrag der Staatsanwaltschaft durchgeführt. Das Ergebnis der molekulargenetischen Untersuchungen liegt seit heute Nachmittag vor. Demnach handelt es sich beim Verstorbenen um einen 22-Jährigen aus dem Landkreis Kelheim“, teilte das Polizeipräsidium Niederbayern mit. Nähere Angaben zur Person wurden nicht gemacht. Noch am Freitagabend überführte die Familie den Sarg per Flugzeug in den Kosovo.

Weiter ungeklärt ist, ob ein drittes Fahrzeug am Unfall beteiligt war. Mutmaßlich soll es die Kollision mit einem Überholmanöver ausgelöst haben. Der verstorbene Amir Ademi spielte für den Bezirksligisten FC Kosova Regensburg und zuvor bei einigen Kelheimer Vereinen. Neben den Eltern trauern zwei Geschwister um ihn.

Die riesengroße Anteilnahme überwältigte Familie und Ademis letztem Verein gleichermaßen. In der Mannschaft des FC Kosova bleibt er unvergessen. Angesichts des 6:1-Sieges im ersten Spiel nach Ademis Tod, einem Pokalspiel beim FC Viehhauen, scheinen die Bezirksliga-Kicker die schreckliche Nachricht zumindest auf dem Fußballplatz gut aus ihren Köpfen zu bekommen. Am Wochenende gelang im Heimspiel gegen den SC Katzdorf nach 0:2-Rückstand noch ein 2:2. Hier hätte der FC die Partie mit einer besseren Chancenauswertung auch komplett zu seinen Gunsten drehen können. Mit dem Tabellenzweiten aus Furth im Wald gibt kommenden Sonntag der nächste Topgegner seine Visitenkarte am Weinweg ab.

Aufrufe: 016.9.2019, 13:03 Uhr
M. Rutrecht / F. WürtheleAutor