2024-04-29T14:34:45.518Z

Transfers
Wie auch Landsmann Petr Dlesk war Rudi Spörl (Mitte) ein Kultspieler bei der DJK Arnschwang. Nach 14 Jahren und rund 300 Spielen kehrt er in sein Heimatland Tschechien zurück.
Wie auch Landsmann Petr Dlesk war Rudi Spörl (Mitte) ein Kultspieler bei der DJK Arnschwang. Nach 14 Jahren und rund 300 Spielen kehrt er in sein Heimatland Tschechien zurück. – Foto: Simon Tschannerl

Zehn Neue für die DJK Arnschwang

Der Bezirksliga-Dino kehrt zurück. Die DJK hat den großen Umbruch eingeleitet und nimmt Abschied von zwei Kultspielern.

Die DJK Arnschwang hat nach dem Abbruch der aktuellen Saison und der Abstimmung der Vereine den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga offiziell geschafft. Für die neue Saison präsentieren Fußball-Abteilungsleiter Martin Baumann und sein Stellvertreter Peyman Parnian zehn Neuzugänge. Sie sollen den Kader qualitativ verstärken, um nach einer Spielzeit Abstinenz wieder in der Bezirksliga angreifen zu können. Normaler Sportbetrieb war in den vergangenen Monaten nicht möglich.

Die Neuzugänge Alexander Herzog (30 Jahre), Christian Wess (29), Florian Baumann (28) und Lukas Miethaner (20) haben bereits Erfahrung in der Landesliga in Neukirchen b. Hl. Blut und Bad Kötzting gesammelt. Herzog sei variabel einsetzbar – im Abwehrverbund oder im zentralen Mittelfeld. Wess und Baumann sind bei der DJK für die Offensive vorgesehen. „Beide haben eine gute Dynamik und sind schnell“, so der Abteilungsleiter. Miethaner sei sowohl für die Innenverteidigung als auch für das zentrale Mittelfeld geeignet. Laut Coach Plötz ist er sehr talentiert, ehrgeizig und bodenständig. „Baumann hat in jeder Liga seine Tore gemacht; das soll er nun auch bei uns“, ergänzt Iglhaut. Er und Plötz halten nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich viel von den Neuzugängen. „Es soll ja auch neben dem Platz passen“, erklärt Iglhaut. Der neue Trainer ist zudem überzeugt, dass sich alle schnell integrieren werden.

Zwei Rückkehrer zur DJK

Mit Simon Schönberger (23) und Florian Kolbeck (22) kehren zwei Eigengewächse zur DJK Arnschwang zurück. „Das freut uns natürlich sehr“, betont Martin Baumann. Schönberger hatte beim ASV Cham II seinen Stammplatz und ist bei der DJK für die Außenverteidigung vorgesehen. Mit Kolbeck kommt ein sehr schneller Spieler zurück, der auf der Außenbahn oder im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden kann. Mit dem 22-jährigen Vladimiro Giglio wechselt ein offensiver Spieler an die Chamer Straße, der bereits in Furth im Wald in der Bezirksliga und in Zandt in der Kreisliga seine Tore geschossen hat. „Er ist ein bulliger Stürmer mit einer guten Grundschnelligkeit“, beschreibt der Fußball-Boss.

Zudem rückt Timo Burkhard aus der A-Jugend der JFG Drei Wappen in den Herrenbereich nach. Er sei ein guter, talentierter Defensivspieler, der parallel zum Fußball auch als Schiedsrichter aktiv war. Derzeit absolviert er eine Ausbildung bei der Polizei, die ihn zeitlich fordert. Die ersten Wochen würden zeigen, so Abteilungsleiter Martin Baumann, für welche der beiden DJK-Mannschaften es bei ihm reicht. Gleichzeitig betont er: „Es ist wichtig, die eigenen jungen Leute im Herrenbereich zu integrieren – auch im Verein und der Gemeinschaft, unabhängig von Mannschaft und Spielklasse.“ Dazu zählt auch der 19-jährige Paul Thiel, der zuletzt berufsbedingt in Regensburg wohnhaft war, nun wieder in die Gemeinde zurückkehrt und dem DJK-Kader zur Verfügung steht.

Mit dem 18-jährigen Yannick Attenberger wechselt zudem ein Talent aus der Chamer Fußballjugend zur neuen Saison nach Arnschwang. Sein Vater Thomas war eine prägende Spielerpersönlichkeit bei der DJK. Er war vor 13 Jahren der Spielertrainer beim Aufstieg von der Kreis- in die Bezirksliga. Sohn Yannick ist in der Offensive beheimatet und soll an den Seniorenbereich herangeführt werden, um sich langfristig bei der DJK zu etablieren.

Alexander Herzog ist mit 30 Jahren der älteste DJK-Neuzugang.
Alexander Herzog ist mit 30 Jahren der älteste DJK-Neuzugang. – Foto: Martin Baumann


Neben der Freude über die Neuzugänge ist man im Lager der Arnschwanger aber auch etwas wehmütig, da mit den Abgängen bzw. dem Karriereenden von Rudi Spörl und Petr Dlesk zwei langjährige Spieler den Verein in Richtung Tschechien verlassen. „Damit endet eine Ära“, betont Baumann. Spörl war 14 Jahre und Dlesk sogar 18 Jahre für die DJK aufgelaufen. Dabei haben sie allein in der Bezirksliga beide um die 300 Spiele absolviert und führen die Einsatz-Rangliste in diesem Zeitraum an. „Wir haben mit ihnen unvergessliche Momente und sportliche Erfolge erlebt. Zwischenmenschlich waren wir auf einer Wellenlänge, was sich bei Mannschaftsausflügen ins Nachbarland immer wieder gezeigt hat“, erinnert der Abteilungsleiter.

Mit dem Weggang dieser beiden Spieler gibt es – das erste Mal seit über 30 Jahren – in der kommenden Saison keine tschechischen Akteure mehr im Kader der Arnschwanger. „Mit den Abgängen verlieren wir viel individuelle Qualität, die wir im Kollektiv auffangen müssen“, erklärt Matthias Plötz.

Besonders sportlich schmerzt der Abgang von Lukas Riedl. Der Torjäger, der in seiner ersten und einzigen Saison für die DJK 22 Spiele absolvierte und 23 Tore erzielte, geht zurück nach Atzenzell. „Er ist ein hervorragender Torjäger und hätte auch in der Bezirksliga seine Tore geschossen“, ist Martin Baumann überzeugt.

Mit dem Abbruch der Saison 2019/21 endet nicht nur die Spielzeit, sondern auch die Trainertätigkeit von Alexander Baumgartner und Markus Heitzer. Mit den DJK-Verantwortlichen hatte man sich bei der Verpflichtung vor der Saison darauf verständigt, dass beide ihre Posten ein Jahr lang übernehmen. Bei 22 absolvierten Partien erkämpften sie mit der Mannschaft um Kapitän Matthias Augustin 54 Punkte.

Trainer an die DJK binden

„Ihre Arbeit war sehr erfolgreich. Der sofortige Wiederaufstieg war insgeheim unser Wunsch, aber nicht die Zielvorgabe“, erklärt Baumann. Deshalb freue es ihn umso mehr – auch für die beiden Trainer, dass es doch geklappt hat. Baumgartner und Heitzer seien – zusammen mit ihrem Betreuerteam – mit vollem Engagement bei der Sache gewesen, was in dieser schwierigen Zeit nicht immer einfach gewesen sei. Sie hätten es verstanden, die Mannschaft nach dem bitteren Abstieg aus der Bezirksliga aufzufangen und in die richtigen Bahnen zu bringen, zu motivieren und passend einzustellen. Deshalb soll das Ende der Trainerzeit auch kein Abschied von der DJK sein, da beide für den Verein sehr wertvoll sind. Der Fußball-Abteilungsleiter würde Baumgartner und Heitzer gerne an anderer Stelle in Arnschwang einbinden.

Mit den Neuzugängen und dem damit eingeleiteten Umbruch sieht man sich bei der DJK Arnschwang sehr gut aufgestellt, um in der Bezirksliga nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Man ist überzeugt, ein Team mit einer guten Mischung aus etwas älteren, erfahrenen Spielern und jungen, willigen Akteuren mit gutem Niveau zu haben. Die Verantwortlichen wünschen sich, dass die Mannschaft der DJK Arnschwang in der neuen (alten) Liga konkurrenzfähig ist, den Klassenerhalt schafft und sich wieder etabliert – als der Bezirksliga-Dino, der man über zehn Jahre lang war.

Den Zuschauern, die sich hoffentlich bald wieder um den Platz versammeln dürfen, will man einen schönen und engagierten Fußball bieten. Zudem bieten sich mit den Nachbarn aus Roding, Furth, Ränkam und Chambtal interessante Derbys, auf die sich die DJK schon freut. „Die Hoffnung ist natürlich, dass die neue Saison im Juli beginnen kann. Aber im Moment ist nichts sicher oder planbar“, so Baumann. Die Arnschwanger wären bereit und würden sich freuen, endlich wieder Fußball spielen zu können.

Aufrufe: 01.6.2021, 09:00 Uhr
fbaAutor