2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die SGM Hege-Nonnenhorn/Bodolz (links: Stefan Philipp) klettert nach dem 3:0-Sieg gegen Neukirch in der Tabelle auf Platz drei. Foto: Reiner Roither
Die SGM Hege-Nonnenhorn/Bodolz (links: Stefan Philipp) klettert nach dem 3:0-Sieg gegen Neukirch in der Tabelle auf Platz drei. Foto: Reiner Roither
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Verkehrte Fußballwelt in der Kreisliga A2

SpVgg Lindau und SGM Hege/Bodolz spielen weiter oben mit

Lindau / sz - Verkehrte Welt. Auf diesen Gedanken jedenfalls könnten die Kenner der Fußballszene der Kreisliga A2 beim Blick auf den aktuellen Tabellenstand kommen. Statt dem vor dem Ligastart hoch gehandelten SV Achberg und dem TSV Schlachters tummeln sich mit der Spielvereinigung Lindau und der SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz zwei andere Lindauer Umlandvereine im aktuellen Spitzentrio. Beide Clubs konnten ihre derzeit gute Form am Sonntag bestätigen.

Mehr als spannend machte es dabei die SpVgg beim knappen 1:0-Auswärtssieg gegen den SV Oberteuringen. Das Tor des Tages fiel zwölf Minuten vor Abpfiff der Partie, als Reinhard Bergmann an der Strafraumgrenze des gegnerischen SVO-Gehäuses die unübersichtliche Situation nutzte, sich einfach ein Herz fasste und abzog. An Freund und Feind vorbei schlug der Ball in die Maschen des von Moritz Schumacher gehüteten Tores. "Wir waren die bessere Mannschaft und hatten gefühlte 70 Prozent Ballbesitz während des ganzen Spiels", sagte Karsten Krannich von der Spielvereinigung rückblickend – und ärgerte sich im selben Atemzug über viele ausgelassene Torchancen "für drei Spiele. Da waren sechs bis acht hochkarätige Möglichkeiten dabei", so Krannich. Zweimal krachte der Ball in Halbzeit zwei an die Latte der Oberteuringer, drei Alleingänge konnten die Gäste aus dem Bayerischen nicht in Zählbares ummünzen. Dennoch haben sich die Lindauer durch das 1:0 mit dem vierten Saisonsieg für ihren "Mut nach vorne und das Flügelspiel" belohnt, sind hinter dem VfL Brochenzell (13 Punkte) weiterhin Tabellenzweiter (12) und blicken mit Vorfreude auf das bayerische Derby nächsten Sonntag gegen den Drittplatzierten, der SGM Hege/Nonnenhorn/Bodolz (zehn Zähler).

Großen Gund zur Freude

Deren Fußballcoach, Thomas Kristen, hatte ebenso großen Grund zur Freude am fünften Spieltag. Seine Mannen empfingen auf dem abschüssigen Rasengelände des BC Bodolz den TSV Neukirch, der auch in dieser Saison nicht so richtig Tritt in der A2-Liga zu fassen scheint. 3:0 stand es am Ende für die bayerische Spielgemeinschaft vom Bodenseeufer, die durch den Zu-null-Heimsieg den dritten Tabellenplatz festigte. Wir waren besser im Spiel drin als noch gegen Dostluk", sagte Kristen. Nach einem gefährlichen Konter der Gäste über Manuel Sauter und Tobias Nuber, wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung ("eine enge Situation"), netzte SGM-Stürmer Sven Grünenburg nach einer Flanke von Stefan Philipp volley zum 1:0 ein. Immer wieder versuchte die SGM über lange Bälle zum Erfolg zu kommen. Doch dauerte es bis zur 78. Minute, ehe Marius Wetzel auf 2:0 stellte. Sechs Minuten vor Abpfiff brachte Niklas Schneider den TSV endgültig auf die Siegerstraße, in der Nachspielzeit gab es noch einen Lattenknaller. Gespannt sieht Kristen dem kommenden Sonntag entgegen. Da winkt das Gastspiel bei der Spielvereinigung Lindau im städischen Stadion, welches – wie schon vor zwei Wochen das Top-Spiel der SpVgg gegen Brochenzell – viele Zuschauer anlocken dürfte. "Wir haben da nichts zu verlieren", sagt der SGM-Coach zu Recht.

"Der Wurm ist drin"

Anders als Hege/Bodolz/Nonnenhorn und die SpVgg Lindau mussten sich der SV Achberg (in Ailingen) sowie der TSV Schlachters beim SC Friedrichshafen am Sonntag jeweils mit einem Remis (1:1) zufriedengeben. Vor allem in Achberg ist man mit dem bisherigen Saisonverlauf alles andere als glücklich. "Momentan ist der Wurm drin", gibt SVA-Coach Michael Riechel unumwunden zu. Stürmer Simon Goldbrunner laboriert mit Knieproblemen, Innenverteidiger Emmanuel Fischer musste gegen die U23 des VfB und gegen Ailingen passen, Kai Helm ist derzeit ebenfalls verletzt. Nun hofft Riechel, durch einen "Goldenen Oktober" auf die Erfolgsspur zurückzukehren. Vor allem in der Defensive, dem Vorzeigestück der Achberger in der Vorsaison, weist der SVA derzeit Defizite auf. Neun Gegentreffer in fünf Pflichtspielen sind für Riechel zu viel, Tabellenrang sieben zu wenig.

Aufrufe: 025.9.2017, 18:58 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Peter SchlefskyAutor