2024-04-30T13:48:59.170Z

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ASN-Coach Frey (links) will am Sonntag SC-Trainer Serdar Dinc ärgern. (F.: Zink / Montage: FuPa)
ASN-Coach Frey (links) will am Sonntag SC-Trainer Serdar Dinc ärgern. (F.: Zink / Montage: FuPa)

Verfolgerduell steigt im Nürnberger Norden

FuPa-Videospiel: Der Tabellendritte ASN Pfeil/Phönix bittet SC Germania zum Aufstiegstanz

Vier Spieltage vor Schluss ist in der Kreisklasse 4 noch keine einzige Entscheidung gefallen. Und daran werden auch die 90 Minuten des Spitzenspiels zwischen dem ASN Pfeil/Phönix und dem SC Germania nichts ändern. Dennoch wird diese Partie maßgeblich sein für das Aufstiegsrennen in dieser Saison-Endphase: Die "Assen" können dem SC endgültig die Chancen auf die Meisterschaft versauen, Germania den Verein aus dem Nürnberger Norden mit einem Triumph Verfolger Mögeldorf ausliefern.

ASN Pfeil/Phönix Nürnberg - SC Germania Nürnberg

Dass der ASN tabellarisch da steht, wo er steht, hat er wohl Trainer Roland Frey zu verdanken. Frey ist das, was man gemeinhin als einen Trainerfuchs bezeichnet. In den vergangenen drei Spielzeiten sorgte er mit zwei Aufstiegen dafür, den TSV Buch aus der Bezirksliga in die Landesliga zu hieven. Nachdem sein Vertrag bei den Knoblauchsländern nicht verlängert wurde und Alu Rahner an seiner statt übernahm, kehrte er zu Saisonbeginn zum Kreisklassisten zurück.

Und was fand er dort vor? Eine Truppe, die nahezu identisch war mit der, die er einst in der Kreisliga verließ. Aufgefrischt mit ein paar neuen, jüngeren Gesichtern ist es dem ehemaligen Kapitän der Club-Amateure aber bereits in seiner ersten Saison gelungen, das Team, das im Jahr zuvor noch im grauen Tabellenmittelfeld dümpelte, mitten hinein ins Rennen um den Aufstieg zu positionieren. "Wir hatten einen schlechten Start in die Saison, haben uns aber trotz teils spielerisch dürftiger Leistungen stabilisiert und sind konstant nach oben geklettert", lässt Frey die Saison Revue passieren. Die Folge: Nach zuletzt sechs Partien ohne Niederlage steht der ASN vier Spieltage vor Saisonschluss auf Relegationsrang drei der Tabelle. Nach vorne geht nichts mehr - im Rücken aber, da lauert Kontrahent Mögeldorf.

Pfeil ohne Druck

"Wir haben keinerlei Druck. Wenn es nicht klappt mit dem Aufstieg, wäre das kein Beinbruch", sagt Frey zur aktuellen Situation. Ohnehin: Ob man seinem Team mit einem Aufstieg einen Gefallen tun würde, diese Frage stellt er selbst in den Raum. Noch einmal in einer stärker gewordenen Kreisliga auflaufen, das sei eine ordentliche Herausforderung. Dennoch: "Wir versuchen, den Relegationsplatz drei mit allen Mitteln zu verteidigen, einen Aufstieg nimmt man immer mit."

Etwas zielstrebiger sind sie da beim SC Germania. "Unser sportliches Ziel ist die Kreisliga", sagt Germanen-Coach Serdar Dinc, "als Verein mit guter Jugendarbeit und guten Rahmenbedingungen sollte es das auch sein." Letztes Jahr ist man noch in der Aufstiegsrelegation gescheitert, dieses Jahr war der SC auf einem guten Weg, es direkt zu schaffen. Dann aber kam der 21. Spieltag und das Spitzenspiel gegen Verfolger Türkisch SV Gostenhof: Am Ende durfte die Dinc-Elf mit einer 0:6-Packung nach Hause fahren - und verlor auch die Tabellenführung. "Alles, was schieflaufen konnte, lief da schief", blickt der Coach auf das Spiel zurück, in dem er defensiv zahlreiche Ausfälle zu kompensieren hatte. Doch egal ob direkt oder über die Relegation - Dinc ist zuversichtlich, dass es diese Saison klappen wird mit dem Aufstieg: "Wir können auf die letztjährige Relegationserfahrung zählen", sagt er, "außerdem sind wir personell ja nicht gerade schlechter geworden."

Und das sind sie tatsächlich nicht. Der SC Germania sorgte in der Winterpause für den wohl spektakulärsten Transfer seiner Liga. Kuno Kessler, lange Jahre für Eltersdorf und Stadeln aktiv, kehrte nach Schniegling zurück - dorthin, wo er einst schon als 17-Jähriger mit Serdar Dinc zusammen spielte. "Kuno ist ein absoluter Glücksgriff gewesen, er hat sich auch super integriert und läuft vorneweg. Er hat eine absolute Vorbildfunktion innerhalb der Mannschaft." Nur sein körperbetontes Spiel müsse er noch etwas den Gepflogenheiten der Kreisklasse anpassen.

Bombenoffensive gegen Kompaktheit

Eine weitere Angriffsverstärkung also für den SC Germania, den ASN-Coach Frey respektvoll als "Mannschaft mit Bombenoffensive" bezeichnet. In der Viererkette will Defensivspezialist Frey aber eine Schwachstelle ausgemacht haben. Zwar trifft es den ASN personell ausgerechnet am Sonntag besonders hart (sechs Stammspieler, darunter auch der Dreh- und Angelpunkt des ASN-Spiels, Markus Mertsching, fehlen), dennoch stellt Frey klar: "Wir wollen das Spiel offen gestalten. Unser Ziel ist immer der Dreier, und auch am Sonntag werden wir eine schlagkräftige Mannschaft stellen können."

Aber auch Dinc ist gewarnt vor dem Gegner, der ihm im Hinspiel immerhin ein 3:3 abtrotzen konnte. "Der ASN kommt durch seine Kompaktheit ins Spiel", sagt er, "das ist eine Mannschaft, die von ihrer Kameradschaft lebt. Natürlich haben aber auch sie gute Jungs dabei, wenn ich an Mertsching oder Kubecek denke." So erwartet Dinc "einen unangenehm zu spielenden Gegner."

Ein weiteres Topspiel aber, soviel steht fest, will Dinc auf keinen Fall verlieren.

Ein Video von dieser Partie finden Sie am Montagvormittag auf fupa.net/mittelfranken.

Aufrufe: 016.5.2014, 18:51 Uhr
FuPaAutor