Verärgerter Link will die Zügel anziehen

„Also haben wir ja sogar noch die Chance zu gewinnen“, sagte Zoepf. Und er sollte fast noch Recht behalten, denn der Ausgleich für den SC Pöcking- Possenhofen fiel erst wenige Minuten vor dem Ende der Partie. Durch dieses 2:2-Unentschieden bleiben die Murnauer weiter als einzige Mannschaft der Kreisliga 1 ungeschlagen. „Das interessiert mich aber überhaupt nicht“, gibt TSV-Trainer Willi Link zu verstehen. „Wenn du immer nur Unentschieden spielst, dann rutschst du immer weiter ab. Aber so wie wir heute gespielt haben, sind wir auch keine Spitzenmannschaft.“

Der Übungsleiter war nach der Partie sichtlich angefressen. „Mir reicht‘s jetzt“, meint er ziemlich deutlich. „Die lasche Einstellung einiger Spieler werde ich nicht mehr dulden. Jetzt werden die Zügel wieder angezogen.“ Vor allem die Schlafmützigkeit zu Beginn der Begegnung war dem Übungsleiter ein Dorn im Auge. Es war noch keine Minute gespielt, da mussten die Murnauer schon wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Nach einem weiten Einwurf herrschte Unordnung im Murnauer Strafraum.

Den Schuss von Clemens Link konnte Torhüter Maximilian Baumgartl noch abwehren, beim zweiten Versuch von Stefan Palm war er machtlos. Allerdings merkte man den Gästen an, dass sie mit so einer Situation umzugehen wissen. Doch weder Christian Mayer noch Thomas Hörmann, Sebastian Musiol und erneut Mayer schafften es, den Ball im Tor unterzubringen. Deren Schicksal teilten nach dem Seitenwechsel auch Pöckings Eberhard Grabow und Link. „Mit diesen Möglichkeiten hätten die Gastgeber den Sack zumachen können“, sagt Willi Link. So aber durften die Gäste doch nochmal zurück in die Partie. Flanke Mayer – Kopfball Andreas Knoll – 1:1.

Und sieben Minuten später war das Spiel gedreht. Thomas Hörmann passte genau in den Lauf von Patrick Witzke, der aus dem Fußgelenk den Ball in Richtung langes Eck schlenzte. Nun waren die Gastgeber an der Reihe, dem Rückstand hinterher zu laufen. Ob sie es aber ohne den Strafstoß, den Baumgartl an Grabow verschuldete, geschafft hätten, darf bezweifelt werden. Der Gefoulte trat selber an, brachte das Leder aber erst im Nachschuss im Netz unter.

„Ohne Pöcking zu nahe treten zu wollen, müssen wir hier drei Punkte holen“, beklagt sich Link. „Aber dazu waren wir heute einfach zu schwach.“