2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das Rückspiel wird es wohl in dieser Saison nicht mehr geben. In der Hinrunde gewann Uevekoven das Derby gegen Waldenrath-Straeten (in Rot) 1:0.
Das Rückspiel wird es wohl in dieser Saison nicht mehr geben. In der Hinrunde gewann Uevekoven das Derby gegen Waldenrath-Straeten (in Rot) 1:0. – Foto: Royal
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Unter „erschwerten Bedingungen“

Sportfreunde Uevekoven trainieren seit gut einer Woche wieder +++ Konzept bei Waldenrath-Straeten

FRAUEN MITTELRHEINLIGA

Fußballtraining unter „erschwerten Bedingungen“ ist seit gut einer Woche wieder möglich. Bei den fünf Frauen-Mannschaften aus dem Kreis Heinsberg, die auf Verbandsebene spielen, geht man unterschiedlich damit um.

Beim Mittelrheinligisten Sportfreunde Uevekoven hat Trainer Patrick Arand am 13. Mai die erste Einheit absolviert. Das Training war sorgfältig geplant, die Gruppen in Offensiv- und Defensivspielerinnen aufgeteilt. Dazu galt es, sich an die Hygienevorgaben von Stadt und DFB zu halten.

Die Trainingsbeteiligung lag bei 100 Prozent. „Die Spielerinnen freuen sich einfach, sich wieder zu bewegen, untereinander zu sein, gegen den Ball treten zu können und Scherze zu machen, wenn auch auf 13 Metern Abstand“, sagt der Trainer. Er muss das Training unter den Gegebenheiten so interessant und abwechslungsreich planen, dass die Motivation hoch bleibt. Denn auf ein konkretes Startdatum kann man nicht hinarbeiten, weil es das nicht gibt.

Saisonabbruch favorisiert

Patrick Arand hatte den Saisonabbruch favorisiert. „Uevekoven ist nah dran am Niederrhein; wie hätte es mit den Wechselfristen ausgesehen?“, fragt er. Die Sportfreunde hatten häufiger Spielerinnen aus dem angrenzenden Mönchengladbacher Raum geholt. Patrick Arand hatte dafür plädiert, Mannschaften aufsteigen zu lassen, aber auf Absteiger zu verzichten. „Dann spielen wir in der kommenden Saison eben mit größeren Klassen“, sagt er.

Der SV Viktoria RW Waldenrath-Straeten hat zwei Frauen-Mannschaften auf Verbandsebene im Spielbetrieb – die Erstvertretung in der Mittelrheinliga, die „Zweite“ in der Bezirksliga. Der Vorstand hatte ein Konzept für den Gesamtverein erarbeitet, nach dem in dieser Woche der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Die Trainer sollten dazu ihre Meinung abgeben. „Sehr gut gemacht“, lobt Olaf Roggen das Konzept und auch die Vorgehensweise. Es werde niemand gezwungen.

Roggen hatte die Mittelrheinliga-Mannschaft für die Rückrunde übernommen, nachdem die Zusammenarbeit mit dem kurz zuvor verpflichteten Trainer nicht funktioniert hatte. Roggens Tochter Jana spielt in der Mannschaft. Roggen hatte viele Spiele gesehen. „Es sind gute Fußballerinnen dabei“, sagt er. Bei einigen Niederlagen sei auch viel Pech dabei gewesen. Vor der Corona-Pause hatte er einige Trainingseinheiten absolviert mit jeweils 14 bis 15 Spielerinnen. Der ehemalige Verbandsliga-Torjäger war von der Leistung angetan.

„Die Spielerinnen wollen wieder trainieren“, weiß er in der aktuellen Situation. Er sagt aber auch, dass zum Fußball Zweikämpfe gehören, die man derzeit nicht bestreiten darf. Zudem gibt es kein konkretes Ziel, auf das man hinarbeiten kann. Für den Saisonabbruch bevorzugt Roggen das Modell mit einem Aufsteiger, aber ohne Absteiger wie es jetzt auch das Verbandspräsidium vorgesehen hat.

Beim Landesligisten VfR Unterbruch wird nicht trainiert, und das gilt für den gesamten Verein. Man wartet ab, bis sich auch ein Starttermin abzeichnet. „Das ist das Vernünftigste“, sagt Trainer Marcel Leicher. Er sieht bei seiner Tochter, die beim 1. FC Mönchengladbach spielt und eine Mädchen-Mannschaft trainiert, unter welchen erschwerten Bedingungen Training nur möglich ist. „Für die Kinder ist Bewegung und raus auf den Platz natürlich besser, als Übungen zu Hause nach Videoanleitung zu machen“, sagt Leicher. Er selbst hat seinen Spielerinnen keine Vorgaben gemacht.

„Wir haben zwar einen guten Tabellenplatz, stehen aber im Niemandsland“, sagt Leicher. In der Fortsetzung der Saison hätte er wenig Sinn gesehen. Der Trainer wird nach der Saison in Unterbruch aufhören. Ob er eine neue Aufgabe übernimmt, ist derzeit noch offen. „Ich möchte planbar gestalten“, sagt er. Aber es gibt im Augenblick keine Möglichkeit, sich irgendwo ein Spiel einer Mannschaft anzusehen.

Leichers Nachfolger beim VfR Unterbruch steht auch schon fest. Co-Trainer Dennis Baumanns übernimmt die Aufgabe. „Auf Empfehlung von mir“, sagt Marcel Leicher.

Der Ball ruht weiterhin

Beim Bezirksligisten SV Schwanenberg ruht der Ball – nicht nur bei den Frauen, sondern im gesamten Verein. „Das bringt nichts“, sagt Geschäftsführer Lutz Obertüschen, der in der Winterpause das Frauen-Team übernommen hat. Was man im Augenblick machen dürfe, habe nichts mit Fußball zu tun. In einem Training ohne Zweikämpfe unter hohen Auflagen und ohne ein konkretes Ziel sieht er keinen Sinn. „Das kann man mal eine Woche lang machen.“ Da wäre es besser, wenn sich die Spielerinnen individuell fit halten würden. Wenn klar sei, dass man im September wieder spielen könne, werde man im Juli in die Trainingsarbeit einsteigen. Da seien sich auch die Trainer im Verein einig.

Obertüschen sollte die Mannschaft eigentlich erst zur neuen Saison übernehmen. Sein Vorgänger Olaf Naus hatte den Vorstand aber darum gebeten, dass sein Nachfolger direkt anfangen sollte. Viel machen konnte Obertüschen noch nicht. „Nach zwei Trainingseinheiten lag alles auf Eis“, sagt er.

Ob der Saisonabbruch sinnvoller sei oder die Fortsetzung besser gewesen wäre? „Das ist ein schwieriges Thema; gewinnen kann eh keiner“, sagt Obertüschen. Vielleicht könne man im September weiterspielen. Es könne aber sein, dass man gleich zwei Spielzeiten kaputtmache.

Die Schwanenberger haben bereits zwei geplante Veranstaltungen abgesagt. Das Vatertagsevent mit „Just is“ auf dem Marktplatz, das immer viele Zuschauer angelockt hat, konnte nicht stattfinden, das große Jugendfußballturnier im August fällt ebenfalls aus.

Aufrufe: 023.5.2020, 08:00 Uhr
sie | AZ/ANAutor