Unsanft auf dem Boden der Tatsachen gelandet

Denn der VfB Gießen ist offensichtlich nicht mehr die Mannschaft, die in weiten Teilen der Hinrunde als überfordertes Kanonenfutter durch die Verbandsliga tingelte. Unter dem neuen Trainer Günter Stiebig ist das Team runderneuert und mit neuem Selbstbewusstsein ausgestattet. Dies bewies man auch schon in der Vorwoche bei der knappen 0:1-Niederlage bei Tabellenführer Waldgirmes, als man am Remis schnupperte. "Dass wir heute verloren haben, lag zu großen Teilen am Gegner", analysierte Erich Rodler, sportlicher Leiter des FC Eddersheim. Dennoch sieht es für ein Team, das an sich selbst den Anspruch stellt, oben mitzuspielen natürlich nicht gerade optimal aus, wenn man dem – Wörsdorf mal ausgenommen – abgeschlagenen Schlusslicht die Punktgewinne zehn bis zwölf der Saison gestattet.

Gießen "gekämpft wie die Löwen"

Um Eddersheim zu besiegen, genügten Gießen Mittel, mit denen der FCE bereits in der Hinrunde das ein oder andere Mal gegen vermeintlich schwächere Mannschaften aufs Glatteis geführt wurde: Das Feld wurde Eddersheim größtenteils überlassen. Hinten verschanzte man sich mit wahlweise zwei Vierer- oder Fünferketten und versuchte Nadelstiche nach vorne zu setzen. "Wir hatten 80 Prozent Ballbesitz und auch die ein oder andere Chancen, war aber insgesamt zu uninspiriert. Gießen hat geschickt verteidigt und gekämpft wie die Löwen. Zudem war jeder Schuss ein Treffer", fand Rodler. Zudem verteilten die Gäste brav Geschenke. Vor dem 1:0 faustete Maxi Hinterkopf das Leder direkt in die Füße von Torschütze Lucas Duarte Marin. Beim 2:0 durch Nino Giuseppe Binz stand Mathieu Freymann mit einem Fehlpass im Aufbau Pate. Direkt danach legte Binz per direktem Freistoß noch das 3:0 nach.

Fällt Außenseiter-Rolle leichter?

Ebenfalls direkt per Freistoß traf Turgay Akbulut, doch nach einem Eddersheimer Lattentreffer machte Simon Tekin schließlich mit dem 4:1 endgültig den Sack zu. Damit verbleibt Eddersheim auf dem siebten Rang. In den kommenden zwei Spielen geht es gegen Zeilsheim und Waldgirmes. Vielleicht tut sich das Ensemble von der Staustufe leichter, in diese Partien nicht als Favorit zu gehen.

Eddersheim: Hinterkopf – Küper, Freymann, Lindner, Reuter – Esser – F. Rottenau (83. Hecker), Matheisen (32. Akbulut), Mevkic, N. Rottenau – Rebic (87. Dechert).
Tore: 1:0 Duarte Marin (15.), 2:0/3:0 Binz (48,/53.), 3:1 Akbulut (63.), 4:1 Tekin (75.).– SR: Deeg.– Zu.: 75.