2024-04-29T14:34:45.518Z

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Die Zeit, vergebenen Chancen nachzutrauern, ist vorbei. Für Kapitän Marc Flottemesch (Mitte) und Co. geht es im Frühjahr um den Klassenerhalt.
Die Zeit, vergebenen Chancen nachzutrauern, ist vorbei. Für Kapitän Marc Flottemesch (Mitte) und Co. geht es im Frühjahr um den Klassenerhalt. – Foto: Archiv/Rolf Kamper

Unruhe zum schlechtesten Zeitpunkt

Oberliga: Bersenbrücks Sportlicher Leiter vergreift sich gegenüber Kickers Emden im Ton / Im März beginnt die Abstiegsrunde

Der TuS Bersenbrück befindet sich nach der verpassten Aufstiegsrunde in der Winterpause. Von vermeintlichen „Giftpfeilen“ der Sportlichen Leitung, über die große Fan-Unterstützung bis hin zur Enttäuschung nach der Niederlage, hatte das Spiel in Emden einiges zu bieten.

Es war das große Gesprächsthema vor dem Spiel in Emden: Eine in den sozialen Netzwerken veröffentlichte Sprachnachricht von Bersenbrücks Sportlichem Leiter, Thorben Geerken, sorgte vor der Partie bei den Ostfriesen für großen Wirbel. Dort bezeichnete der 33-Jährige die Kickers in einer Ansprache an die Mannschaft als „Drecksverein“ und „Spinner“.

Vertrauensbruch

Sicher sei die Wortwahl für die Öffentlichkeit völlig unpassend gewesen, dennoch fallen in den Kabinen hinter verschlossenen Türen oftmals schlimmere Worte, die den Gegner verunglimpfen, meint der TuS-Verantwortliche. „Der eigentliche Skandal ist, dass die Nachricht die Gruppe verlassen hat“, zeigt sich Geerken enttäuscht und spricht von einem Vertrauensbruch gegenüber der gesamten Mannschaft.

Kurz nach der Veröffentlichung entschuldigte sich Geerken beim zweiten Vorsitzenden der Kickers für seine Wortwahl. Für die Vereinsverantwortlichen war die Geschichte damit vom Tisch, an der aufgeheizten Stimmung im Stadion änderte dies aber nichts. „Das ist natürlich ein Lernprozess für uns. Wir sind auch nicht perfekt und machen Fehler. Für uns ist es enttäuschend, dass durch das Weiterleiten der Nachrichten ein Vertrauensbruch entstanden ist. Wir werden unsere Art und Weise der Kommunikation verändern, damit sowas nicht nochmal passiert“, erklärt Geerken.

Trotz der Niederlage und der verpassten Aufstiegsrunde feuerten die zahlreich mitgereisten TuS-Anhänger ihre Spieler nach dem Abpfiff weiter an. Allen war klar: Nicht in Emden hat man die Aufstiegsrunde verpasst. „Wir stehen am Ende zurecht auf Platz sechs, weil wir es nicht geschafft haben, genug Punkte für Platz fünf zu sammeln. Vor allem wenn man gegen den direkten Konkurrenten VfL Oldenburg zweimal verliert, hat man es dann vielleicht auch nicht verdient“, gibt der 33-Jährige zu.

Nun stellt die Sportliche Leitung des TuS alles auf dem Prüfstand. „Wir werden die bisherige Saison Revue passieren lassen und alles durchleuchten. Vor allem mit dem Hintergrund, dass wir unser Ziel nicht erreicht haben“, äußert Geerken. Dabei ginge es aber nicht nur um den Trainer, was nach einem verpassten Ziel oft die logische Konsequenz nach sich ziehe. „Wir müssen alles hinterfragen und durchleuchten. Dann werden wir schauen, wie es weitergeht. Wir müssen natürlich auch unsere eigene Arbeit hinterfragen“, fügt Geerken hinzu. Kaderveränderungen sind dabei nicht ausgeschlossen.

Für den TuS endet die Winterpause am 25. Januar. Dann versammelt sich die Mannschaft zur ersten Trainingseinheit im neuen Jahr. Die Zeit bis zum Auftakt der Abstiegsrunde (13. März) nutzen die Bersenbrücker für acht Testspiele. Ein Highlight der wird der sportliche Vergleich mit dem Tabellenführer der Südstaffel der Regionalliga-Nord, VfB Oldenburg, am 12. Februar sein. „Ich bin guter Dinge, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Das war am Anfang der Saison unser Ziel. Es wäre natürlich schöner, wenn wir diesen schon im Winter geschafft hätten. Jetzt gehen wir in die Abstiegsrunde und werden es in den zehn Spielen klar machen“, sagt Geerken.

Volle Konzentration

Mit elf Punkten geht es für den TuS nach der gut siebenwöchigen Vorbereitung in der Abstiegsrunde gegen MTV Wolfenbüttel, MTV Gifhorn, SVG Göttingen, FC Eintracht Northeim und BW Tündern. In Hin- und Rückspielen kämpft der TuS dann um den Klassenerhalt. Mindestens sechs Mannschaften steigen in der Zehnerstaffel ab. „Wir werden mit voller Konzentration in die Abstiegsrunde gehen. Die Mannschaft lebt und ist intakt. Daher bin ich mir sicher, dass wir zu dreihundert Prozent auch in der nächsten Saison in der Oberliga spielen werden“, sagt Cheftrainer Farhat Dahech.

Aufrufe: 017.12.2021, 14:00 Uhr
Christian Hesse / Bersenbrücker KreisblattAutor