Zwar fehlten teilweise sechs bis sieben Alternativen, diesen Umstand will Roderer aber nicht an die große Glöcke hängen. Erstens, weil es anderen Vereinen ähnlich geht. Zweitens, weil man die Ausfälle mit einem sehr großen und breiten Kader gut hätte kompensieren können: „Das ist unser Vorteil. Wir hatten so keinen großen Leitungsabfall.“ Probleme hat die Undorfer Mannschaft hingegen schon seit geraumer Zeit beim Toreschießen. Hier fehlt ein gelernter Mittelstürmer, so wie es Florian Alkofer beim ASV über ein Jahrzehnt lang war. „Das ist mit Sicherheit ein Manko“, weiß Roderer. Die Defensive hingegen zählt seit Jahren zu den besten der Liga - auch wenn die 1:5- Heimniederlage gegen Hemau das Bild in der bisherigen Saison ein wenig trübt. Großen Anteil daran hat der höherklassig erfahrene Alexander Kister (33) im Undorfer Tor.
Seinen eingeschlagenen Weg, vermehrt auf Spieler aus der eigenen Jugend zu setzen, möchte der ASV auch in Zukunft weiterführen. Talente wie Fabian Fischer oder Marius Kaufmann entwickeln sich hervorragend und gehören längst dem Stamminventar der ersten Mannschaft an. „Mittelfristig kommen regelmäßig Jugendspieler von den Jahrgängen nach. Da sind mit Sicherheit auch einige talentierte dabei. Und manche entwickeln sich auch noch weiter“, informiert Roderer. Natürlich sind die Jungspunde auch für Jürgen Dischinger, dem Trainer der A-Klassen-Mannschaft, interessant.
Stolz ist man in Undorf darauf, dass man eine eigenständige Jugend hat und hier ohne Spielgemeinschaften auskommt. Damit fährt der Verein gut. Gegenwärtig bietet der ASV rund 100 Kindern und Jugendlichen eine fußballerische Heimat. Zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte stellt der Verein heuer auch eine Frauenmannschaft. Trainiert von Ludwig Forchhammer, startet diese in zwei Wochen im Ligabetrieb durch.
Seit 2011 ist Reinhard Roderer bereits als Undorfer Cheftrainer in der Verantwortung. Hier gefällt es dem 64-Jährigen. „Das Umfeld und das Vereinsleben sind sehr in Ordnung. Es ist ein tolles Arbeiten in Undorf.“ In der mittlerweile dritten Saison steht Roderer ein gleichberechtigter Trainerpartner zur Seite: Philip Uhrmann, der in Kareth und Bad Abbach bereits Landesliga gespielt hatte und seit fünfeinhalb Jahren für die Undorfer spielt. Über diesen Umstand ist Roderer sehr glücklich. Die Zusammenarbeit mit dem 33-Jährigen beschreibt Roderer als „einwandfrei. Wir ergänzen uns hervorragend.“
Angesprochen auf das Saisonziel, übt sich Roderer in Zurückhaltung. „Realistisch gesehen wollen wir nicht in den Abstiegskampf kommen“, sagt er. Oberste Prämisse genießt der frühzeitige Klassenerhalt. Ziel sei natürlich, in der Tabelle noch so weit wie möglich nach oben zu kommen. Der Aufstieg aber ist kein Thema. Und ohnehin fühlt man sich in der Kreisliga 2 mit den vielen Nachbarvereinen und Lokalduellen pudelwohl.