2024-04-30T13:48:59.170Z

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Für die Regionalliga nicht genügend Gegner ausgetanzt: Die SCO-Fußballfrauen um Gina Buglisi (rechts) stehen vor einem personellen Umbruch. Archivfoto: Vollformat / Andre Dziemballa
Für die Regionalliga nicht genügend Gegner ausgetanzt: Die SCO-Fußballfrauen um Gina Buglisi (rechts) stehen vor einem personellen Umbruch. Archivfoto: Vollformat / Andre Dziemballa

Underdog ohne Happyend

Personelle Veränderungen bei SCO-Frauen nicht Ergebnis des Regionalliga-Abstiegs

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Langjährige Spielerinnen wie Franziska Frase verdrückten ein paar Tränchen, die kommende Übungsleiterin ist froh, "dass die Runde bald rum ist", der bisherige Teamchef empfindet den Abschluss seines siebenjährigen Wirkens ,,als sehr traurig" und der Vereinsvorsitzende sieht Underdog-Parallelen zum SV Darmstadt 98 - freilich ohne Happyend.

Beim SC Opel Rüsselsheim ist die Tatsache, dass die Fußballfrauen nach der 1:6-Pleite bei Wacker München die Regionalliga Süd nach einer Saison wieder werden verlassen müssen, unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. ,,Unser Team hat sich mit bescheidenen finanziellen Mitteln und einem kleinen Kader wesentlich besser aus der Affäre gezogen als es viele vorhergesagt hatten", erklärte SCO-Chef Jürgen Gelis und verweist darauf, dass in den vergangenen Jahren kein Absteiger so viele Punkte gesammelt habe. Und: ,,Noch viel mehr Menschen als vorher haben sich für Frauenfußball interessiert und anerkennend festgestellt, dass unsere Frauen quasi Dritte Liga spielen. Es war eine schöne Zeit."

Warum nach 15 Punkten in der Vorrunde vor dem abschließenden Heimspiel am Pfingstsamstag im Stadion gegen den 1. FC Nürnberg lediglich sechs weitere Zähler hinzugekommen sind, darüber herrscht weitgehend Einigkeit: das Verletzungspech. Leistungsträgerinnen wie Marina Urzo, Gina Buglisi oder Jessica Losert fielen in der entscheidenden Phase aus. ,,Doch wenn die letzte Bereitschaft fehlt, sich im Training zu quälen, rächt sich das im Punktspiel", so Gelis. ,,Wenn ich gegen eine Mannschaft, die ähnlich wie wir einzuschätzen ist, sechs Tore bekomme, habe ich nichts in der Regionalliga verloren. Wir haben es versucht und es oft auch ganz gut gemacht, aber am Ende hat es halt nicht gereicht", so das ernüchterte Fazit von Teamchef Ralf Seebold.

Laura Henzel, die am Dienstagabend ihre letzte B-Lizenz-Prüfung absolvierte, wird in der Saison 2016/17 ein auf einigen Positionen verändertes SCO-Kollektiv übernehmen. Dass es, laut Seebold, Torhüterin Pepa Jaeschke, Lena Meierfrankenfeld, Lisa Jaquot und Lorena Bernadie ins Ausland und Valentina Stephan beruflich nach Köln zieht, habe aber nichts mit dem Abstieg zu tun. Kontakte zu neuen Spielerinnen sind geknüpft, und deshalb ist auch die 28-jährige Henzel zuversichtlich, ,,dass wir in der Hessenliga eine gute Rolle spielen können. Und Meister waren wir dort ja auch noch nie."

Aufrufe: 011.5.2016, 09:14 Uhr
Martin KriegerAutor