2024-04-30T08:05:46.171Z

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Das Siegerfoto in Calden
Das Siegerfoto in Calden

SV Frauenbiburg beendet Regionalligasaison mit drei Punkten

Die erste Damenmannschaft des SV Frauenbiburg beendet ihre Premierensaison in der Regionalliga Süd mit einem 3:1-Erfolg gegen den TSV Jahn Calden.

Vor der Saison hätte wohl niemand damit gerechnet, dass die erste Damenmannschaft des SV Frauenbiburg am Ende auf dem dritten Tabellenplatz punktgleich mit dem TSV Schwaben Augsburg steht und sich somit wohl auch Regionalliga-Vizemeister nennen darf. Als letztjähriger Bayernligameister rechnete der Verein mit einem Kampf gegen den Abstieg, der wahrscheinlich bis zum letzten Spieltag in Calden gehen würde. Am Samstag stand man dann jedoch nach einer grandiosen Saison auf dem Platz, um mit dem TSV Schwaben Augsburg um den alleinigen zweiten Tabellenplatz zu fighten, der zeitgleich gegen den FFC Wacker München drei Punkte holen musste.

Trotz dieses Zieles starteten die Frauen des Sv's schlecht in die Partie und kassierten gleich in der zweiten Minute durch einen Weitschuss von Luisa Schanze ein Gegentor. Vielleicht lag es an der langen Busfahrt am Vortag, vielleicht an den überaus schlechten Platz- und Windverhältnissen, aber der Ball flog über Torfrau Anja Riebesecker unter der Latte ins Tor ein. Die Niederbayerinnen brauchten nach diesem Schock zehn weitere Minuten um ins Spiel zurückzufinden, was nicht einfach war, denn in der ersten Halbzeit spielte man gegen den heftigen Wind und wenn ein Ball weit abgeschlagen wurde, fiel er spätestens an der Mittellinie gerade nach unten auf den Boden. Also hieß es flache Pässe zu spielen und sich vor das gegnerische Tor zu kombinieren. Nächstes Problem: Jeder Ball versprang aufgrund der überaus schlechten Platzverhältnisse. Nichts desto Trotz war es ein Fußballspiel, das die Bayerinnen gewinnen wollten und so war es in der 29. Minute als Sophia Wiesmeier nach einem groben Schnitzer der Caldener Abwehr mit ihrem ersten Saisontor den wichtigen 1-1 Ausgleich markierte. Bis zur Pause gab es nur hin und wieder Chancen. Aber wenn es welche gab, stürmten die Frauenbiburger Spielerinnen um Alina Angerer, Franziska Höllrigl und Co.

Nach dem Seitenwechsel hatte man dann den Vorteil des Windes und die Niederbayerinnen nutzten diesen prompt. Franziska Höllrigl erzielte in der 59. Spielminute ihr zehntes Saisontor und schoss die Gäste in Führung. Nun gab es einen großen Kampf, denn die Spielerinnen des TSV Jahn Calden wollten das Spiel noch einmal drehen. Großen Dank darf der SV wohl seiner Stürmerin/an diesem Tag Torhüterin Anja Riebesecker, die die verletzte Katrin Kraust vertrat, schenken. Sie fischte den ein oder anderen Ball noch von der Linie und fing die vielen Flanken zahlreich aus der Luft. Aber auch die Feldspielerinnen kämpften enorm. Kurz vor Schluss dann setzte Alina Angerer dann den Deckel drauf und erzielte das wichtige und viel umjubelte 3:1 in der 88. Minute.

Aufgrund des zeitgleichen Last-Minute-Sieges des TSV Schwaben Augsburg reichte das Ergebnis allerdings nicht für den alleinigen zweiten Tabellenplatz. Trotz alledem ist man punktgleich und steht nur aufgrund des etwas schlechteren Torverhältnisses an dritter Stelle. Aber wegen einer hervorragenden Premierensaison in der dritthöchsten Liga in Deutschland, darf sich der SV Frauenbiburg wohl auch verdient Regionalliga-Vizemeister nennen.

Trotz all der Freunde über das Ergebnis, gibt es allerdings auch eine traurige Seite. Auch nach dieser Spielzeit gilt es wieder, einigen Spielerinnen auf Wiedersehen zu sagen. Zum ersten ist es Mittelfeldspielerin Theresa Eder, die aufgrund ihrer beruflichen Zukunft etwas kürzer treten möchte und deswegen den Verein für die nächsten Jahre verlassen wird. Vier Jahre war sie nun fester Bestandteil der Damenabteilung und war auch am Aufstieg in die Regionalliga beteiligt. „Mein schönster Moment beim SV Frauenbiburg war natürlich die Meisterschaft in der Bayernliga. Die Feier nach dem entscheidenden Sieg werde ich auch nie vergessen. Aber auch in diesem Jahr gab es viele Momente, an die ich mich gern erinnere. Das einschneidendste Erlebnis war wohl der Sieg in Sand. Nach einer so langen und anstrengenden Fahrt noch so einen Kampf gegen den bereits festgestandenen Meister abzuliefern, war einfach der Wahnsinn. Und jetzt auf diesem Tabellenplatz zu stehen, ist ein gelungener Abschied.“, so Theresa Eder. Zudem sagte sie, dass ihr vor allem die Mädels abgehen werden, da sie beispielsweise mit Nina Mittrop bereits sieben Jahre gemeinsam im Verein kickte. „Vor allem in dieser Saison sind wir noch einmal extrem zusammengewachsen und haben einen enormen Team-Zusammenhalt entwickelt. Mit der Mannschaft habe ich in diesen vier Jahren so viel erlebt und auch erreicht, dass mir der Abschied wirklich sehr schwer fällt. Aber er muss sein, da ich wegen meines Referendariats gezwungen bin mit dem Fußball etwas kürzer zu treten. Aber wer weiß, was in zwei Jahren ist? Wenn es beruflich passt, ist eine Rückkehr auf jeden Fall immer eine Option für mich.“



Links Nina Mittrop und rechts Theresa Eder

Zum anderes wird Kapitänin Nina Mittrop die Mannschaft als Spielerin verlassen. Auch sie kickt bereits seit vier Jahren beim SV und war als Abwehrchefin bisher eigentlich nie wegzudenken. Wenn man sie nach ihren schönsten Moment fragt, antwortet ebenfalls sie mit dem Aufstieg in die Regionalliga. Im Gegensatz aber zu Theresa wird Nina den Verein nicht verlassen. In der nächsten Saison wird sie neben Hans-Günther Strasser an der Seitenlinie stehen und den Spielerinnen als Co-Trainerin Gas geben. „Die Zeit als Spielerin werde ich sehr vermissen, weil man Teil der Mannschaft ist und das Spiel auch aktiv beeinflussen kann. Nach über 20 Jahren Fußball ist es jetzt zwar schwer als aktive Spielerin die Schuhe an den Nagel zu hängen, aber für mich ist es glaube ich der richtige Zeitpunkt, aufzuhören und mich als Trainerin zu versuchen. Es ist eine neue Aufgabe und ich freue mich schon darauf.“, so Nina Mittrop. Aber natürlich hört sie auch mit einem weinenden Auge als Spielerin auf: „Die Mannschaft ist mir richtig ans Herz gewachsen und wir hatten eine tolle Zeit miteinander. Natürlich wünsche ich Theresa, die uns ja verlassen wird, für ihre Zukunft im Beruf und auch im Fußball nur das Beste und ich habe sie in unseren gemeinsamen sieben Jahr nicht nur als Teamkollegin ins Herz geschlossen, sondern in ihr auch eine sehr gute Freundin gewonnen. Mit dem Team hatte ich wunderbare Momente, die ich nie vergessen werde und auch nicht möchte.“

Und mit diesen Worten geht eine sehr erfolgreiche Saison für die Regionalliga-Damen zu Ende und in neun Wochen heißt es dann wieder richtig Gas zu geben, um auch aus der kommenden Spielzeit wieder das Beste herauszuholen.

Aufrufe: 018.5.2016, 10:59 Uhr
Hanse BaderAutor