2024-06-04T08:56:08.599Z

Interview
"Wir haben auch eine WhatsApp-Gruppe, über die wir uns austauschen." Foto: Leifer
"Wir haben auch eine WhatsApp-Gruppe, über die wir uns austauschen." Foto: Leifer

"Umfeld in Heimstetten um einiges ruhiger als beim FCI"

Nappo, Aladdinoglu, Kubina und Lopes vor dem Bayernliga-Derby

Für neun Spieler und Trainer wird das Derby am Samstag zwischen Ismaning und Heimstetten ein besonderes Spiel, da es für sie gegen ehemaligen Verein geht.

Das Duell Ismaning gegen Heimstetten ist für neun Beteiligte eine Begegnung mit der Vergangenheit. Nicht nur sind FCI-Trainer Rainer Elfinger (2011-14) und sein Assistent Kevin Staudigl (2016/17) dereinst beim SVH gewesen. Sondern in Nils Ehret, Clemens Kubina, Hugo Lopes, Anton Siedlitzki und Gianfranco Soave haben gleich fünf Ismaninger eine Vergangenheit in Heimstetten. Auf der anderen Seite haben Sebastiano Nappo und Samet Aladdinoglu früher das FCI-Trikot getragen. Wir haben mit jeweils zwei Spielern beider Seiten über das anstehende Derby gesprochen – und über die Unterschiede zwischen den zwei Nachbarklubs.

Clemens Kubina (von 2014-2017 beim SVH, seit 2017 beim FCI):

"Für mich ist es das erste Mal, dass ich in den Sportpark zurückkehre – und ich freue mich riesig darauf. Heimstetten hat zurzeit einen Lauf, was aus meiner Sicht vor allem daran liegt, dass sie vor dem Tor brutal effizient sind und in Christoph Schmitt einen sehr intelligenten Trainer haben. Trotzdem fahren viele mit Selbstvertrauen dorthin, denn wir sind seit diesem Jahr eine andere Mannschaft, die man nicht mit der Mannschaft vom Vorjahr vergleichen kann. Was generelle Unterschiede zwischen den Klubs angeht, denke ich, dass die Vereinsführung in Heimstetten mit den Matejkas spitzer zuläuft; hier in Ismaning ist das eher auf mehrere Schultern verteilt. Außerdem ist Heimstetten gegen Ismaning auch das Duell Nike gegen Adidas – vielleicht ist das mit ein Grund für die Rivalität."

Sebastiano Nappo (2013/14 beim FCI, seither beim SVH):

"Ich habe in Ismaning mein erstes Jahr im Herrenbereich gespielt und heute noch Kontakt zu einigen Spielern von dort. Wir haben auch eine WhatsApp-Gruppe, über die wir uns austauschen. Allerdings war es da nach unserem 5:1-Sieg im Hinspiel ziemlich ruhig von Ismaninger Seite – und wenn es nach uns geht, kann es diesmal gerne wieder so sein. Wobei Ismaning ja von den Einzelspielern her eine große Qualität im Kader hat. Dass die in der Tabelle so weit unten stehen, hat mich sehr überrascht. Wieso es bei denen nicht läuft, kann ich aber nicht beurteilen. Wenn man die beiden Vereine vergleicht, finde ich, dass es in Heimstetten familiärer zugeht. Außerdem haben wir beim SVH einen Michael Matejka – so einen Ansprechpartner für alles hatte ich in Ismaning nicht.“

Samet Aladdinoglu (2014-17 beim FCI, seit 2017 beim SVH):

"Nach meiner Knieoperation bin ich inzwischen wieder fit, aber mir fehlt noch die Spielpraxis. Natürlich hoffe ich, dass ich am Samstag meine Minuten bekomme, da es für mich ja ein besonderes Spiel gegen meinen Ex-Verein ist. Ich habe immer noch Kontakt zu Spielern wie Clemens (Kubina), Hugo (Lopes) oder Mijo (Stijepic). Allerdings halte ich mich im Vorfeld mit Sprüchen zurück – die Sticheleien kommen besser hinterher, wenn wir gewonnen haben. Der Grund, wieso es diese Saison bei uns so gut läuft und bei Ismaning nicht, ist aus meiner Sicht das Trainerteam. Außerdem ist das Umfeld in Heimstetten um einiges ruhiger als beim FCI. Unser Ziel ist es, am Samstag drei Punkte mit schönem Fußball holen. Für Ismaning wird es wohl vor allem ein Kampfspiel werden."

Hugo Lopes (von 2012-14 und 2016/17 beim SVH, von 2010-12 und seit 2018 beim FCI):

"Wir haben noch eine WhatsApp-Gruppe mit Spielern aus Heimstetten und Ismaning, und da ist es in den vergangenen Tagen erstaunlich ruhig gewesen. Wahrscheinlich heben sich alle ihre Sprüche für nach dem Spiel auf. Wobei das Verhältnis zwischen den Spielern beider Mannschaften ja sehr freundschaftlich ist, und trotzdem wird es am Samstag sicher ein enges Spiel werden – ganz anders als das 1:5 im Hinspiel. Natürlich hat Heimstetten zurzeit einen Lauf, aber spielerisch sehe ich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Außerdem ist es ein Derby, und da zählt der Tabellenplatz sowieso nicht. Wenn ich beide Vereine vergleiche, dann sehe ich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Höchstens vom Organisatorischen her liegt Heimstetten vielleicht etwas vorne."

Aufrufe: 023.3.2018, 18:29 Uhr
Patrik Stäbler - Münchner Merkur (Nord)Autor