2024-05-29T12:18:09.228Z

Relegation
Ziel der Murnauer Defensive: SVU-Spielmacher Georg Kutter (M.), den sogar Stürmer Denis Grgic (r.) attackiert. 	foto: Mayr
Ziel der Murnauer Defensive: SVU-Spielmacher Georg Kutter (M.), den sogar Stürmer Denis Grgic (r.) attackiert. foto: Mayr

Uffing gegen Murnau: Die Relegation im Live-Ticker

Fußball: Relegation zur Kreisliga

Uffing – Der Uffinger Kader setzt sich aus einer Reihe an jungen Spielern zusammen. Sie haben noch viele Jahre im Amateurbereich vor sich. Aber ihr Trainer Thomas Neumeier, der seit 20 Jahren im Geschäft ist, sagt aus Erfahrung: „So etwas wird wohl keiner mehr erleben.“

von Andreas Mayr



Mit weit über 1000 Zuschauern rechnen die Uffinger beim Relegations-Rückspiel am Samstag (16 Uhr) gegen den TSV Murnau. Vor dem Duell beantwortet das Tagblatt die fünf wichtigsten Fragen.

1. Taktieren die Uffinger?

Auf keinen Fall. Zumindest verbietet es SVU-Coach Neumeier seinen Fußballern. „Wir spielen nicht auf 0:0“, stellt er klar. Die Uffinger müssten ihre Identität aufgeben. Ein ganzes Jahr über habe seine Mannschaft mit offensivem Fußball Erfolg gehabt, sagt der Trainer. Nur weil der Gegner mit langen Bällen geschickt das Uffinger Pressing umgeht, werde sich die Ausrichtung nicht ändern. Forsch draufgehen sollen die SVU-Kicker weiterhin. Auch wenn das viele Kräfte raubt. „Es bringt nichts, sich zu verstellen.“ Obwohl die Uffinger das Auswärtstor im Hinspiel wie den Sieg feierten, gewichtet es Neumeier nicht so stark. Er schätzt: „Die Chancen liegen bei 50:50.“

2. Wie bringt der SVU Georg Kutter in Schwung?

Große Spiele sind für große Spieler da. Entsprechend wenig Sorgen macht sich Neumeier über seinen Motor – Georg Kutter. Der Schorsch werde allen zeigen wollen, dass er zurecht als Dreh- und Angelpunkt des Uffingers Spiels gilt, betont sein Coach. „Er will selbst viel besser ausschauen.“ Im Hinspiel stellten die Murnauer Florian Langenegger auf den Mittelfeldspieler ab. Das sahen zumindest die Uffinger so. Was den Körper angeht, reicht Langenegger an den Modellathleten Kutter heran. Auf dem College in den USA hat er sich weiterentwickelt, Masse aufgebaut. Der Sheriff des Murnauer Mittelfelds sorgt für Sicherheit vor der Abwehr. Kutter sei „nicht so präsent“ gewesen, sagt Neumeier. TSV-Coach Michael Adelwart bestreitet, eine Sonderbewachung angeordnet zu haben. Das passiere zwangsläufig, weil Langenegger viel schneller als Partner Carlos da Silva Cunha und deshalb häufiger in Sprintduelle verwickelt ist. Gestern Abend besprachen die Uffinger im Geheimen, ob und wie sich Kutter besser einsetzen lässt. „Murnau wird sehen, wo wir ihn aufstellen.“ Drei Möglichkeiten bieten sich: Kutter bleibt im Zentrum, rückt in den Sturm (dort kickte er vor der Relegation) oder auf die Außen. Dort hat der SVU die größten Schwachstellen im TSV-Spiel ausgemacht und die meisten Chancen kreiert.

3. Geht Murnau offensiv ins Spiel?

Eher nein. Das liegt am Gegner. Adelwart erwartet agile Uffinger. Wie schon am Mittwoch, als der SVU stark loslegte. „Ein Lob dafür, wir waren gut beschäftigt“, sagt er. Die unnötigen Fouls in dieser Phase stören ihn. So viel Chaos soll seine Mannschaft vermeiden. Als Vorbild nennt er die zweite Halbzeit. Da passte die Mischung aus Angriff und Abwehr. „Wir haben auf Sieg gespielt“, betont er. Uffing fand kein Mittel gegen die weiten Schläge und Wusler Manuel Pratz, der schon versprochen hat: „Im Rückspiel ist mein Schlappen geladen.“ Erleben möchte man das nicht, sagt SVU-Abteilungsleiter Klaus Staltmeier. Konkurrent Adelwart garantiert aber: „Ein Tor werden wir hinkriegen.“

4. Schlägt der TSV noch mehr Bälle?

Gut möglich. Coach Adelwart hat gesehen, wie einfach sein Team die SVU-Defensive in Bedrängnis gebracht hat. Erst muss Uffing eine Lösung finden. Neumeier verspricht: „Es wird die eine oder andere Umstellung geben.“ Alleine das größere Feld in Uffing helfe seinem Team. Die wichtigen Zweikämpfe um die Abpraller verlagern sich ins Mittelfeld, nicht vor das SVU-Tor. TSV-Trainer Adelwart sieht darin auch einen Vorteil. Murnau eröffnen sich dadurch mehr Räume fürs Passspiel. Außerdem habe er immer einen Plan B in der Tasche.

5. Fällt die 1500er-Marke?

Hängt alleine vom Wetter ab. Schüttet es wie am Donnerstagabend in Oberau, kommen um die 1000 Zuschauer. Bleibt es einigermaßen trocken, fällt der Rekord für die meisten Besucher bei einer Landkreis-Partie in der jüngeren Vergangenheit (1400 Besucher/2008/Garmisch-Partenkirchen gegen Ohlstadt). Der SVU hat sich auf den Ansturm vorbereitet (siehe Seite 8). Alleine die Derby-Atmosphäre lockt. Siehe Hinspiel. „Alle waren von den Fans beeindruckt“, sagt Neumeier. Dazu zieht das spannende Hinspiel, das für ein echtes Finale gesorgt hat.

Aufrufe: 09.6.2018, 15:42 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Andreas MayrAutor