2024-05-28T14:20:16.138Z

Ligavorschau
In der Zukunft möchte die SG Dautenheim-Esselborn (rechts) selbstbewusster auftreten. F: Wolff
In der Zukunft möchte die SG Dautenheim-Esselborn (rechts) selbstbewusster auftreten. F: Wolff

Über Schwächen schweigt Kromer

Dautenheimer Trainer will seinem Team mehr Selbstvertrauen einimpfen

ALZEY. Edgar Kromer könnte über die Schwächen seiner Mannschaft reden. Will er aber nicht. „Wir wollen unsere Gegner ja nicht darauf aufmerksam machen“, sagt der Trainer der SG Dautenheim-Esselborn. In der Fußball-B-Klasse Alzey steht der Vorjahres-Aufsteiger aktuell auf Rang elf. Passabel für ein Team, das die Klasse halten will. Passabel auch, wenn man gegen die Teams Gau-Odernheim II oder Weinheim/Heimersheim gespielt hat – und dabei am ersten Spieltag sogar mit 2:10 verloren hat. „Da haben wir gänzlich versagt“, erinnert sich Kromer. Vier Punkte aus vier Spielen – gegen viele andere Mannschaften zu wenig, bei diesem Auftaktprogramm aber nun mal ganz passabel. Und doch hat der Coach natürlich ein paar Stellschrauben gefunden, an denen er noch drehen will. Nur verraten will er sie eben nicht.

Denn viel zu meckern hat Edgar Kromer vor dem Spiel beim TuS Erbes-Büdesheim eigentlich nicht. „Spielerisch war das schon in Ordnung“, sagt der Trainer. „Die Entwicklung und die Trainingsbeteiligung stimmen sowieso.“ Entwickeln will Kromer sein Team weg von einer Aufsteigermentalität, hin zu mehr Selbstbewusstsein. Mehr Ballkontakte, mehr Kontrolle. „Als Aufsteiger reagiert man eher. Jetzt wollen wir das Spiel mehr bestimmen und mit diesem Selbstverständnis raus auf den Platz gehen“, so der 26-Jährige. Dazu will die Spielgemeinschaft ihre neuen jungen Spieler etablieren. „Wir wollen als Mannschaft reifen“, fasst es der Coach zusammen, der das Amt von Thomas Hochmuth übernommen hat.

Dass der Mann, der nun die Taktik vorgibt, gerade mal 26 Jahre alt ist, macht bei der SG Dautenheim-Esselborn keinen Unterschied. „Die Spieler unterstützen mich und nehmen das an“, sagt Edgar Kromer. Für ihn persönlich sei der Wechsel vom Spieler zum Spielertrainer aber schon etwas Besonderes. „Es ist etwas ganz Anderes“, so Kromer. „Früher ist man einfach zum Training gekommen, jetzt muss man sich mehr Gedanken machen.“ Doch wenn es bei der SG Dautenheim-Esselborn weiter gut läuft, muss sich Edgar Kromer zumindest über geheime Schwachstellen künftig keine Gedanken mehr machen.

Beim TSV Armsheim II mussten sie nach drei Auftaktniederlagen auch nachdenken und reden. „Wir waren echt frustriert“, blickt Coach Andrej Scheck zurück. Vor einer Woche gab es in Bechtolsheim beim 6:4-Sieg dann endlich die Erlösung. „Ich habe die Jungs auch gefragt, ob ich zu hart bin oder sie Angst vor zu viel Druck haben“, gibt sich Scheck selbstkritisch. Eine richtige Antwort hatte niemand, den ersten Dreier gab es dennoch. Doch auch beim Sieg fielen erst zwei Gegentore. 20 Gegentreffer zeigt das Armsheimer Konto vor dem fünften Spieltag. „Eine riesen Hausnummer“, weiß auch der Trainer. Vor allem im Aufbauspiel hapert es bisher. Immer wieder ist der Ball weg. Doch der erste Saisonsieg soll der Wendepunkt sein. „Die Mannschaft lebt“, verkündet Andrej Scheck selbstbewusst. Die Moral ist wieder da, das Training läuft gut, ein paar Personalsorgen sollen keine Ausrede sein. Im Heimspiel gegen Sulzheim am Sonntag soll nämlich schon der nächste Dreier folgen.



Aufrufe: 01.9.2016, 20:15 Uhr
Frederik VossAutor