2024-05-02T16:12:49.858Z

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Baran Adsay (links, gegen Weinheims Andre Jungk) ist nach einem halben Jahr in Gundersheim zum TV Dautenheim zurückgekehrt.
Baran Adsay (links, gegen Weinheims Andre Jungk) ist nach einem halben Jahr in Gundersheim zum TV Dautenheim zurückgekehrt. – Foto: BilderKartell/Selak

Dautenheim gibt sich offensiv

Die Alzeyer Vorortler haben sich vorgenommen, in die A-Klasse aufzusteigen

Dautenheim. „Wir wollen aufsteigen.“ Die Ansage von Dautenheims Spielercoach Edgar Kromer lässt wenig Raum für Interpretationen. Im Satz versteckt sich kein „vielleicht“, kein nachgeschobenes „aber“. Während die Konkurrenz in der Fußball-B-Klasse die eigene Zielsetzung vorsichtiger formuliert und das Wort Aufstieg meidet, wagt sich Dautenheim verbal in die Offensive. Dabei galt der Verein in den vergangenen Jahren nicht als Anwärter für den Sprung in die A-Klasse. Seit 2015 ist Dautenheim Teil der B-Klasse und belegte bisher immer einen Platz im Tabellenmittelfeld. Das Gesicht des Kaders hat sich auch in der langen spielfreien Zeit kaum verändert. Vieles bleibt beim Alten. Woher kommt dann der Optimismus, dass ausgerechnet jetzt der Aufstieg klappt?

Klar formuliertes Ziel soll zusätzlich motivieren

„Planen lässt sich so etwas sowieso nicht“, meint Spielertrainer Kromer. „Ich bin aber ein Freund von klaren Zielen und Worten.“ Lange oben mitspielen, ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden. Klar, könne er die Zielsetzung auch ein bisschen zurückhaltender verpacken. „Aber was bringen mir denn Phrasen?“, meint Kromer achselzuckend. Mit der Marschroute Aufstieg liegt die Messlatte zwar hoch, doch das klar formulierte Ziel soll bei jedem Einzelnen die letzten Prozentpunkte herauskitzeln. Wohlwissend, dass die großen Ambitionen nach einem bescheidenen Saisonauftakt zum Rucksack werden könnten.

Die erste Pflichtaufgabe der neuen Spielzeit wurde gleich zum Stolperstein. Gegen die Zweitvertretung von Gau-Bickelheim gaben die Dautenheimer eine 4:1-Führung noch aus der Hand und scheiterten im Pokal am C-Ligisten. Der Blick richtet sich nun auf das erste Septemberwochenende. Mit einem Heimspiel gegen Flörsheim-Dalsheim betreten die Dautenheimer Neuland.

Elf von Edgar Kromer betritt Neuland

Erstmals geht das Team von Edgar Kromer im Kreis Alzey-Mitte an den Start. Die Derbys gegen Weinheim und die anderen Vereine rund um Alzey fallen weg, stattdessen wird jeder Kontrahent zur großen Unbekannten. „Ach, ich fange jetzt aber auch nicht an, die Vereine stundenlang zu recherchieren. Die Gegner kennen uns wiederum auch nicht wirklich“, bleibt TV-Coach Kromer gelassen. Vor den Abenheimern sei er zwar schon gewarnt worden, aber in erster Linie möchte der Liganeuling auf sich selbst schauen.

„Man merkt aber noch, dass alles ein wenig eingerostet ist. Wir müssen uns erst wieder einspielen“, meint Kromer. In den ersten Partien konnte ein Rückkehrer andeuten, dass er das Spielniveau des Teams anhebt. Spielmacher Baran Adsay wechselte erst in der Winterpause zum VfL Gundersheim in die Bezirksliga. Nach einem halben Jahr geht es nun wieder zurück nach Dautenheim. Das Trainingspensum war dem 21-Jährigen in der Bezirksliga zu viel. Bei seinem neuen, alten Verein ist der technisch starke Mittelfeldspieler der einzige externe Neuzugang. Doch ein Sextett aus der A-Jugend soll frischen Wind bringen. Fabio Valentino Hennerici, Nico Schulz, Jarno Jakob, Lukas Brand, Maximilian Heinrich und Jonas Köhm spielten allesamt U19-Landesliga.

Einige von ihnen sind kurz- oder mittelfristig schon als Stützen in der B-Klasse eingeplant. Andere sollen sich über die zweite Mannschaft anbieten. Die Jugendspielgemeinschaft mit Framersheim sieht man in Dautenheim als Faustpfand im Aufstiegsrennen. „Sechs eigene U19-Neuzugänge. So viele hatten wir noch nie“, freut sich Spielercoach Kromer. Er leitet daraus auch den Anspruch ab, den Nachwuchsakteuren im Herrenbereich eine Perspektive auf gutem fußballerischem Niveau bieten zu können. Framersheim spielt mit der ersten Mannschaft in der Bezirksliga, mit der Zweiten in der B-Klasse. Möglichst schon im kommenden Sommer möchte Dautenheim den nachrückenden Junioren die Bühne A-Klasse bieten. Bis dahin ist es allerdings noch ein langer Weg. In der Liga mit neun Kontrahenten muss Dautenheim unter die Top-3 kommen, um im Frühjahr an den Playoffs teilnehmen zu dürfen. Dort warten dann die besten Teams aus zwei Parallelstaffeln, darunter der starken Wormser. „Im Fall der Fälle haben wir dann im Wochenrhythmus echte Endspiele“, sagt Spielercoach Kromer.

Aufrufe: 028.8.2020, 15:00 Uhr
Henrik RampeAutor