2024-05-02T16:12:49.858Z

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Tino Köhler trägt mit Social Media-Aktionen dazu bei, dass der TV Dautenheim im Gespräch bleibt.	Foto: Köhler
Tino Köhler trägt mit Social Media-Aktionen dazu bei, dass der TV Dautenheim im Gespräch bleibt. Foto: Köhler

Online in der Offensive

Was es mit der kreativen Facebook-Initiative Sender Freies Dautenheim auf sich hat

Dautenheim. Wer ahnte vor einem Jahr, dass die Sozialen Medien im Sport mal einen so hohen Stellenwert wie heute haben würden? In der Corona-Pandemie, vor allem im Lockdown, haben sich Facebook, WhatsApp, Instagram und Co. mehr denn je einen festen Platz im Alltag der Menschen geschaffen. „Gott sei Dank gibt es das mittlerweile“, sagt auch Tino Köhler. Das Vorstandsmitglied des TV Dautenheim ist froh, dass sich so zumindest ein bisschen der Kontakt zu Vereinskollegen und Mitgliedern halten lässt. „Wer hätte gedacht, dass wir das einmal so feiern würden, aber Social Media ist im Moment alles, was übrig geblieben ist.“

Das einzige Problem: wirklich viel zu berichten gibt es seit November natürlich nicht mehr. „Es finden ja keinerlei Aktivitäten statt, aber wir sind zumindest im Austausch mit den Abteilungen und Sportgruppen im Verein“, erklärt Köhler, der bei den Fußballern des TV als Jugendtrainer aktiv ist. Auch das fehlt extrem.

Mitte des Jahres, als der Trainings- und Wettkampfbetrieb noch möglich war, reifte beim TV eine Idee: „Wir wollten die Social Media-Kanäle noch stärker ausbauen“, erklärt Köhler. „Heute geht ja fast alles darüber. Das ist nicht mehr so auf Zuruf, wie früher.“

Seitdem bilden Christiane Scheuer und er das Social-Media-Team des TV Dautenheim. „Es ist ein bisschen blöd gelaufen, dass der Start genau in den zweiten Lockdown gefallen ist. Jetzt haben wir zwar viele Ideen, können aber nur wenig davon umsetzen, weil eben nichts stattfindet“, erklärt Köhler. Auf Facebook, Instagram, Twitter und Telegram ist der Klub nun vertreten. „Wenn es dann wieder so richtig losgeht, wollen wir diese Plattformen für alle Sparten des Vereins nutzen, alles aktueller und informativer gestalten“, sagt das Vorstandsmitglied.

Auch einen vereinseigenen Onlineshop werde es in absehbarer Zeit geben. Der Kreativität, das zeigt ein Blick über die verschiedenen Kanäle, sind dabei keine Grenzen gesetzt. Bei der Vereinsaktion „Scheine für Vereine“ räumten die Dautenheimer mit fast 9300 gesammelten Prämienpunkten mal so richtig ab und zeigten, was mit wirksamer Öffentlichkeitsarbeit möglich ist – selbst für den 500-Einwohner großen Alzeyer Stadtteil.

Auch hinter der Facebook-Seite „Sender Freies Dautenheim“ verstecken sich Tino Köhler und Co. „Da nehmen wir uns selbst gerne auch mal auf die Schippe“, verrät er. Generell sei die Online-Offensive sehr gut angekommen. „Ich habe auf jeden Fall noch nichts Negatives gehört. Deshalb gebe ich davon aus, dass die Leute zufrieden sind. Nicht geschimpft, ist Lob genug“, findet Köhler.

Derzeit läuft ein Bilderrätsel, das Woche für Woche ein wenig klarer wird, bis eben jemand die Lösung erkennt. Neben dem Info-Charakter und dem Spaß habe die ganze Mission aber noch einen ganz anderen, viel zentraleren Effekt: „Salopp gesagt, geht es für uns auch darum, dass man nicht vergessen wird“, sagt der TVler. „Wenn man ein Vierteljahr oder halbes Jahr nicht ans Vereinsgelände kann und auch die gewohnte Geselligkeit wegfällt, muss man gucken, wie man im Gespräch bleibt.“

In Dautenheim gelingt das 2021 mit durchschlagendem Erfolg über die Sozialen Medien. Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht?

Aufrufe: 016.1.2021, 16:00 Uhr
Martin ImruckAutor