2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

TuS ist eine Klasse für sich

Saisonfazit: TuS Hackenbroich

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Die Situation war einigermaßen skurril: Da bestritt der Tabellenführer seine letzten Saisonspiele, und kaum jemanden interessierte es.

Der TuS Hackenbroich war in der Kreisliga A derart überlegen, dass er sowohl den Aufstieg als auch den Meistertitel bereits 38 Tage vor Saisonende im Kasten hatte. Und während sich die Konkurrenz spannende Duelle um den zweiten Aufstiegsplatz und im Kampf gegen den Abstieg lieferte, wickelte Hackenbroich weitgehend unbeachtet den Rest seiner Spielzeit ab. "Es war nicht immer leicht, die Jungs zu motivieren", gibt Trainer Dirk Hermes zu, "wenn keiner mehr groß Notiz nimmt".

Dabei durfte Hermes in der abgelaufenen Saison richtig viel Spaß an seiner Truppe haben: 30 Spiele, 25 Siege, darunter berauschende Auftritte wie das 10:0 gegen den damaligen Tabellenzweiten VfR 06 Neuss, 113:27 Tore, letztlich 20 Punkte Vorsprung auf Platz zwei, 24 auf einen Nichtaufstiegsrang. "Das war schon ziemlich okay", sagt Hermes nüchtern, "auch wenn wir zum Saisonbeginn ein paar Anlaufschwierigkeiten hatten. Man muss aber auch deutlich sagen, dass Norf und der VfR Neuss letztlich doch im Saisonverlauf als Konkurrenten sehr abgebaut haben".

Zwei Jahre nach dem ernüchternden Abstieg aus der Bezirksliga ist Hackenbroich wieder obenauf, zeigte den mit Abstand besten Fußball in der Liga und war schlichtweg eine Klasse für sich. "Damals, nach dem Abstieg, hatten wir nur noch vier Spieler, die geblieben sind, jetzt haben wir wieder eine gute Truppe, eine gesunde Basis", sagt Hermes: "Die Bezirksliga wird zwar schwer, aber auch reizvoll für uns. Die Gegner stehen dann nicht mehr nur hinten drin, sondern spielen mit. Das dürfte uns entgegenkommen, so können wir endlich auch einmal kontern."

Dass Hackenbroich wieder eine gute Adresse ist, hat Hermes bereits erfahren: "Auf einmal kommen jetzt die Spieler wieder aus ihren Löchern, die nach dem Abstieg nichts mehr mit uns zu tun haben wollten. Aber auf die werden wir auch jetzt verzichten – zumal es bei uns nichts zu verdienen gibt." Die Leistungsträger wie Torschützenkönig Jens Skrzypczyk (47 Treffer) sind auch in der kommenden Saison wieder dabei, der Kader wird behutsam verändert. So kommt aus Nievenheim Torwart Sebastian Lopez, vom FC Zons der torgefährliche Mittelfeldmann Jonas Yared, von der TJ Dormagen Nihat Kabayel und aus Delhoven Rene Fücker. Mario Stübben zieht es derweil nach Kapellen, zudem verlassen Stefan Geier und Oliver Bodenbender den Klub.

In der kommenden Saison gibt es auch wieder die durchaus brisanten Derbys gegen Bayer Dormagen und Nievenheim II – spätestens dann wir vom TuS Hackenbroich wieder verstärkt Notiz genommen.

Aufrufe: 024.6.2013, 11:30 Uhr
NGZ / Christoph LeuchtenbergAutor