2024-05-08T14:46:11.570Z

Relegation
Der 1. FC Türk Geisweid spielt 2019/2020 in der Bezirksliga!
Der 1. FC Türk Geisweid spielt 2019/2020 in der Bezirksliga! – Foto: Milan Kaufmann

Türk Geisweid stürmt in die Bezirksliga

Früher Rückstand kann die Geisweider nicht aufhalten

Trotz großer Startschwierigkeiten ist dem 1. FC Türk Geisweid der Sprung in die Bezirksliga geglückt. Im Relegations-Rückspiel beim FC Fleckenberg/Grafschaft standen die Gäste nach dem 3:3 im Hinspiel gehörig unter Druck, hielten diesem aber stand und setzten sich in Summe hochverdient durch. Als Selcuk Özer in der 88. Spielminute die scharfe Hereingabe von Tevin Wagner zum entscheidenden 3:1 (1:1) – Siegtreffer verwertete, fiel alle Last von den Schultern der Geisweider Spieler, die in einer Jubeltraube von Aktiven und Zuschauern untergingen. „Keiner hat mit uns gerechnet“, jubelte Trainer Selimbey Öztürk, der über die gesamte Spieldauer in der Innenverteidigung auflief, nach dem Schlusspfiff. „Wir haben immer an den Sieg heute geglaubt. Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte. Ich bin einfach glücklich“, freute sich der merklich erleichterte Coach.

Zur Erleichterung hatte er auch allen Grund. Denn dass Öztürks Mannschaft den Platz als Sieger verlassen würde, durfte nach der Anfangsphase durchaus bezweifelt werden. Gerade erst hatte die Begegnung begonnen, da erwischte Fleckenberg die Geisweider eiskalt. Benjamin Habbel nutzte die anfänglichen Konzentrationsschwächen der Gäste und tauchte nach nicht einmal 60 Sekunden vollkommen frei vor Türk-Keeper Oktay Düzgün auf, umkurvte den verdutzten Schlussmann und schob zur umjubelten Führung ein. „Da haben wir ein bisschen gebraucht“, gab Öztürk zu. Sein Stürmer Pascal Jüngst bestätigte: „Wir haben kurz Panik gekriegt, das sage ich ganz ehrlich.“ Und tatsächlich wirkte der 1. FC Türk im Anschluss nicht ganz auf der Höhe, verlor die Bälle zu einfach und entwickelte offensiv keine Durchschlagskraft.



Fleckenberg hingegen konterte brandgefährlich: erneut Habbel (12.), der freistehend knapp das Tor verfehlte, und nur kurz darauf Nebi Kafaoglu verpassten beste Chancen auf 2:0 zu erhöhen. Spätestens als Habbel wieder sträflich allein gelassen auf den Kasten zulief, den Ball an Düzgün vorbeilegte, im letzten Moment aber noch abgelaufen wurde (30.), konnte Geisweid froh sein, überhaupt noch im Spiel zu sein. Entsprechend enttäuscht war Fleckenbergs Trainer Enrico Ledda: „Ich glaube, wenn wir das zweite Tor machen, dann steigen wir hier heute auf.“ Doch unter dem Strich erkannte der sportlich faire Ex-Erndtebrücker an, dass „Geisweid die reifere Spielanlage hatte“ und deshalb „hochverdient aufsteigt.“ Das lag vor allem daran, dass Tevin Wagner erneut eine bärenstarke Partie spielte und mit seinem Treffer zum Ausgleich (34.) Türk Geisweid neues Leben einhauchte. In der Folge beherrschten die Gäste das Spiel, ließen keine weiteren Torchancen mehr zu und machten dann „einfach zum richtigen Zeitpunkt die Tore“, so Pascal Jüngst, der sein Team Mitte der zweiten Halbzeit auf die Siegerstraße brachte (62.). Die paar Hundert Geisweider Zuschauer, die sich unter den 890 zahlenden Besuchern befanden, waren jetzt voll da und pushten ihre Mannschaft nach vorne.

Als dann Fleckenberg zur Schlussoffensive ansetzte – Trainer Ledda wechselte sich selbst ein -, nutzte Türk Geisweid die sich bietenden Räume eiskalt aus. Wagner ließ auf dem rechten Flügel zwei Gegenspieler stehen, Özer blieb cool und sorgte für die Entscheidung (88.). „Das 1:1 war definitiv der Knackpunkt“, erklärte Jüngst: „Man hat direkt gesehen, wie frei jeder einzelne Spieler aufgespielt hat. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis wir das 2:1 machen.“ Das erledigte er dann direkt selbst. Trainer Öztürk trugen die Akteure nach dem Spiel auf den Schultern und aus den vielen glücklichen Gesichtern ließ sich ablesen, welch große Bedeutung der Aufstieg für den Verein hat. Kein Wunder, dass der Übungsleiter frohlockt: „Jetzt wird erstmal bis Montag gefeiert!“ Am Sonntag um 14 Uhr ist eine Bollerwagen-Tour durch Siegen angesetzt – Ende offen, versteht sich.

Aufrufe: 015.6.2019, 21:15 Uhr
Milan KaufmannAutor