2024-04-29T14:34:45.518Z

Turnier

Turbine Potsdam feiert Torfrau Lisa Schmitz

MIT VIDEOS & GALERIE: Potsdam gewinnt das 38. Internationale Frauenfußball-Turnier des TuS Jöllenbeck. Die Zuschauer erleben zwei Tage mit spannenden Spielen und einen 8:7-Endspielsieg nach Neunmeterschießen

Spannender ging es nicht. Erst mit dem 14. Versuch des Neunmeterschießens sicherte sich Turbine Potsdam beim Hallenturnier des TuS Jöllenbeck den Pokal der Sparkasse Bielefeld. Der Potsdamer Freude war das Leid der Prager. Zum ersten Mal im Finale scheiterten die Tschechen denkbar knapp. In der regulären Spielzeit mussten sie in der letzten Minute den Ausgleich zum 4:4 hinnehmen. Im Neunmeterschießen verwandelten die Potsdamer vier Mal, Prag nur drei Mal.

„Wir waren mal wieder dran“, sagte Dirk Heinrichs, Co-Trainer des 1. FFC Turbine, der sein Team schon im Vorjahr in Jöllenbeck betreute. Heinrichs ist die Ruhe selbst, doch im packenden Finale musste selbst er mal etwas lauter werden. Prag begann furios, attackierte clever und hätte nach der ersten Halbzeit schon deutlich höher führen können als 2:0. Mit dem 3:0 kurz nach der Pause schien der Zug für die Potsdamer schon abgefahren zu sein.

Doch der Bundesligist ließ nicht locker und verkürzte auf 2:3, ehe Prag wieder einen zwei-Tore-Vorsprung herstellte. „Wir haben zu schnell zu viel gewollt, anstatt mit mehr Ruhe die Angriffe auszuspielen“, benannte Heinrichs die Probleme seines Teams. So rettete sich der FFC durch einen Treffer von Torhüterin Lisa Schmitz nach einem umstrittenen Freistoß in das Neunmeterschießen.

Schon vor der Entscheidung vom Punkt befand Organisationsleiter Olaf Beugholt: „Das war sicherlich das hochklassigste Finale seit Jahren.“ Matchwinner war zweifellos Turbines Nummer eins Lisa Schmitz, die schon vor dem Finale als beste Torhüterin gewählt worden war. Sie bestätigte ihre Nominierung im Finale eindrucksvoll. „Das war ihr Turnier. Sie hat sich selbst belohnt“, meinte Heinrichs.

Allein im ersten Durchgang des Finales parierte Schmitz eine Hand voll hochkarätigster Möglichkeiten der Pragerinnen. Als wäre das nicht schon genug, markierte sie selbst den 4:4-Ausgleich. „Ich liebe es, in der Halle zu spielen, und kann mich in solch ein Turnier reinsteigern. Im Neunmeterschießen habe ich mich dann ein paar Mal richtig entschieden“, meinte Schmitz, die mit ihrem Team und den treuen Fans aus Potsdam den Turniersieg ausgiebig feierte. „Man hat gesehen, wie wir uns gefreut haben“, sagte Schmitz, und ihr Trainer ergänzte: „Der Sieg in Jöllenbeck gibt uns Selbstvertrauen. So starten wir mit einem Erfolg ins neue Jahr.“

Zum letzten Mal hatte Turnierdauergast Turbine Potsdam den Wettbewerb 2010 gewonnen. Der Weg ins Finale führte für die Brandenburger über einen 4:0-Halbfinalsieg gegen die SGS Essen. Im zweiten Halbfinale unterlag Werder Bremen Prag mit 1:3. Der jungen Mannschaft von der Weser ging am zweiten Tag ein wenig die Luft aus. Der Aufsteiger dominierte durch schnellen und technisch guten Fußball die Vorrunde. Mit fünf Siegen und nur einer Niederlage wurde der Bundesligaaufsteiger Erster in der Gruppe 1.

Vorjahressieger Essen setzte sich im Spiel um „Bronze“ vor allem Dank seiner zahlreichen Nationalspielerinnen und der starken Lea Schüller mit 5:1 gegen Bremen durch. Insgesamt sahen die rund 1.600 Zuschauer an beiden Turniertagen spannenden und temporeichen Fußball.

Aufrufe: 014.1.2018, 19:30 Uhr
Peter BurkampAutor