2024-05-16T14:13:28.083Z

Halle
F: TuS Jöllenbeck
F: TuS Jöllenbeck

Endlich: Achterfeld für „Weltklasse 2018“ steht

Nach der Absage des Bundesligisten MSV Duisburg ist mit KoldingQ ein dritter dänischer Verein am Start. Die Auslosung hat ergeben, dass es schon in der Vorrunde zu einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels zwischen Essen und Hjørring kommt.

Das Wetter hat zugeschlagen, und das nicht nur in der Frauenfußball-Bundesliga, sondern indirekt auch bei „Weltklasse 2018“. Der MSV Duisburg musste seine Teilnahme am 38. Internationalen Frauen-Hallenfußball-Turnier um den Pokal der Sparkasse Bielefeld am 13. und 14. Januar wegen Terminschwierigkeiten kurzfristig zurückziehen. Der Ersatz kommt aus dem Land des Vize-Europameisters: KoldingQ aus Dänemark hat sich den freien Platz geschnappt.

Als am Wochenende vor Weihnachten die Bundesliga-Partie des MSV Duisburg beim FF USV Jena der Unbespielbarkeit des Platzes zum Opfer fiel, stand Duisburgs Trainer Christian Franz-Pohlmann vor einem Problem. Denn für Duisburg war es bereits der zweite Spielausfall. Beide Partien sollen nun noch vor dem Rückrundenstart im Februar ausgetragen werden. „Für uns bedeutet das, dass wir zwei Wochen weniger Vorbereitungszeit haben. Weil unsere Nationalspielerinnen dazu auch noch zehn Tage weg sind, bleibt uns kaum Zeit, mit dem ganzen Team zu trainieren«, erklärt Franz-Pohlmann die Absage, die ihm schwergefallen ist. „Ich habe noch versucht, unseren Trainingsauftakt eine Woche vorzuziehen, aber leider sind viele Spielerinnen noch im Urlaub. Deswegen bleibt uns jetzt nichts anderes übrig, als unsere Teilnahme abzusagen“, so der Trainer des MSV Duisburg.

Den freien Platz hat sich dafür ein Verein bekommen, der noch nie in Jöllenbeck war. KoldingQ ist ein reiner Frauenfußballverein aus Dänemark, der seit seiner Gründung mit Aarhus bzw. Skovbakken um den dritten Platz in der Liga kämpft und am liebsten noch höher hinaus würde. Angeführt wird der Kader von Nationaltorhüterin Stina Lykke. Noch eine Spielerin also, die im Sommer den deutschen Frauen das bittere EM-Aus im Viertelfinale beschert hat. Lykke war auch schon in der Bundesliga aktiv, beim MSV Duisburg und beim 1. FC Köln. Mit Kolding erhöht sich das diesjährige Kontingent der dänischen Teilnehmer auf drei Teams.

Derweil hat auch bereits die Auslosung für das Turnier stattgefunden. Dabei kam heraus, dass es schon in der Gruppenphase zu einer Neuauflage des Vorjahresendspiels kommt: Sowohl Titelverteidiger SGS Essen als auch der dänische Champions League-Teilnehmer Fortuna Hjørring sind in dieselbe Gruppe gelost worden. „Das verspricht jede Menge Spannung und hochklassige Partien schon in der Vorrunde“, so Turnierleiter Markus Baumann vom gastgebenden TuS Jöllenbeck. Die beiden Vorrunden-Herausforderer von Essen und Fortuna in diesem Winter waren im vergangenen Jahr nicht in Jöllenbeck am Start. Es sind Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen und der dänische Erstligist KoldingQ.

In Gruppe 2 treffen der Dritte und Vierte des Vorjahrs aufeinander: Turbine Potsdam und der tschechische Champions League-Teilnehmer AC Sparta Prag haben es ebenfalls mit zwei ihnen und dem Bielefelder Publikum noch unbekannten Konkurrenten zu tun. Der VSK Aarhus aus Dänemark und der 1. FC Köln kämpfen mit den Stammgästen um den Einzug ins Halbfinale.

Gruppe 1: SGS Essen, Fortuna Hjørring, Werder Bremen, KoldingQ. Gruppe 2: Turbine Potsdam, AC Sparta Prag, VSK Aarhus, 1. FC Köln

Mehr als 50 Mannschaften hat der TuS Jöllenbeck im Vorfeld seines Turniers „Weltklasse 2018“ kontaktiert, um sein Achterfeld zusammen zu bekommen. „Es wird immer schwieriger, Zusagen für unseren Traditionstermin am zweiten Januarwochenende zu erhalten“, klagt Turnierchef Olaf Beugholt. Denn es gibt viel Gründe, die eigentlich interessierte Mannschaften von einer Teilnahme in Jöllenbeck abhalten können. „Der Termin muss in die Vorbereitung passen, außerdem sind die zahlreichen Nationalmannschaftslehrgänge, die oft diese spielfreie Zeit fallen, zu berücksichtigen“, erklärt Beugholt das Dilemma der Klubs: Niemand habe Lust, mit einer Rumpfmannschaft nach Jöllenbeck zu kommen und sich dann aus der Halle schießen zu lassen.

Olaf Beugholt ist froh, auch heuer ein starkes Teilnehmerfeld mit nach seine Ansicht „hochinteressanten Spielerinnen“ präsentieren zu können. Trotzdem werden sich die Organisatoren nach dem Turnier zusammensetzen und die Situation in einer Art Kassensturz zu analysieren versuchen. Man darf also gespannt sein, ob und wie es im nächsten Jahr in Jöllenbeck weiter geht.

Aufrufe: 02.1.2018, 13:45 Uhr
FuPa / NWAutor