2024-06-03T07:54:05.519Z

Allgemeines
Josip Sesar (links) vergab in der Partie gegen den SC Geislingen die erste hochkarätige Möglichkeit der Weilimdorfer.  Foto:Günter E. Bergmann
Josip Sesar (links) vergab in der Partie gegen den SC Geislingen die erste hochkarätige Möglichkeit der Weilimdorfer. Foto:Günter E. Bergmann

TSV Weilimdorf: Zittersieg im Kampf der Kellerkinder

Der TSV Weilimdorf gibt durch den Sieg gegen den SC Geislingen die rote Laterne ab

Der TSV Weilimdorf ringt den SC Geislingen mit 2:1 nieder und verlässt dadurch den letzten Tabellenplatz.

Martin Bächler gehört zu den Zeitgenossen, die in den vergangenen Wochen wirklich nicht viel zu lachen hatten. Der Torwart des Fußball-Landesligisten TSV Weilimdorf steht seit nunmehr vier Spielen zwischen den Pfosten des TSV-Tores – und musste seitdem 14-mal das Spielgerät aus dem Netz klauben. Entsprechend erleichtert war der Schlussmann, dass das einzige Gegentor, das er im Spiel gegen den SC Geislingen kassierte, aus einem Strafstoß resultierte. Was ebenfalls zu Bächlers seelischem Wohlbefinden und dem seiner Teamkollegen beitrug, war das Resultat: „Endlich. Endlich mal wieder gewonnen“, sagte der Keeper nach dem 2:1-Erfolg, den die Weilimdorfer im Kampf der Kellerkinder errungen haben. Besser gesagt: Erzittert. „Jetzt habe ich wieder ein paar graue Haare mehr“, sagte Weilimdorfs Trainer Marco Scheel nach dem dritten Saisonsieg, durch den sein Team auf Tabellenrang 14 vorrückte.

Einer, der für einen nicht unbeträchtlichen Teil von Scheels grauen Haare verantwortlich war, ist Marko Markovic. Der Ex-Profi ärgerte sich über einen für die Geislinger gegebenen Einwurf so sehr, dass er sich mit seinen Reklamationen beim Unparteiischen binnen 20 Sekunden zweimal die gelbe Karte und somit in der Summe Gelb-Rot einhandelte. Zwar geschah dies in der zweiten Minute der Nachspielzeit, der aber noch weitere zwei Minuten folgen sollten, in denen sich die Platzherren in Unterzahl den verzweifelten Angriffen der Geislinger erwehren mussten.

Ersten 50 Minuten waren geprägt von Ballverlusten

Bis die Partie überhaupt ein wenig Fahrt aufgenommen hatte, mussten 50 Minuten verstreichen. 50 Minuten, in denen sich die beiden abstiegsgefährdeten Mannschaften zwar als gut in der Balleroberung erwiesen, aber eben auch durch ihre unpräzise und undurchdachte Spielweise richtig gut Ballverluste zu erzeugen wussten. Das führte auch dazu, dass die Gäste in der Offensive praktisch nichts und die Nord-Stuttgarter nur ein bisschen was zustande brachten. In der 14. Minute verfehlte Josip Sesar das SC-Tor nach einem zu kurz abgewehrten Ball nur um wenige Zentimeter. Und in der der 26. Minute bot sich dem Weilimdorfer die beste Chance der ersten Spielhälfte. Nach einem präzisen Pass von Madenhager Woldezion steuerte Sesar allein auf den Geislinger Torwart Jonas Pangerl zu, der den Schuss aber mit einer Fußabwehr zur Ecke lenkte.

Das Tempo der Partie änderte sich, als der TSV in der 50. Minute das 1:0 erzielte. Nach Querpass von Sesar hatte Markovic den Ball auf Sandro Villani gepasst, der Pangerl reaktionsschnell mit einem Drehschuss überwand. Beinahe hätte der Routinier seinem ersten Saisontor das zweite folgen lassen. Doch als Villani in der 61. Minute abstaubte, als Pangerl einen Freistoß von Woldezion nur abklatschen konnte, stand der als einzige Spitze aufgebotene TSV-Angreifer im Abseits. Dass sich die Begegnung danach zu einer relativ offenen Angelegenheit wandelte, lag nicht allein daran, dass die Geislinger mit Macht auf den Ausgleich drängten. Sondern auch an einer Untugend, die den TSV schon geraume Zeit begleitet: Mit der Führung im Rücken war auf einen Schlag die taktischen Ordnung im Weilimdorfer Spiel dahin.

Geislingen stellt den zweitschlechtesten Angriff der Liga

Dass das für die Platzherren diesmal nicht gründlich schief ging, lag vorrangig am SC. Der stellt schließlich den zweitschlechtesten Angriff im gesamten Klassement. Und so bedurfte es für das 14. Saisontor des SC der Weilimdorfer Hilfe. Genau gesagt, der von Demis Jung. Jung, ebenfalls Ex-Profi, ging im Zweikampf gegen Robert Kljajic so ungeschickt zu Werke, dass Schiedsrichter Sven Sattler auf Strafstoß für die Gäste entschied. Den Elfmeter verwandelte Nicola Orlando sicher zum Ausgleich. Doch allzu lange konnten sich die Geislinger nicht daran erfreuen. Denn drei Minuten später lagen sie schon wieder im Rückstand. Tamer Fara, in der 76. Minute eingewechselt, erzielte nach einem Ballverlust des SC-Mittelfeldspielers Tobias Müller aus 28 Metern das 2:1 für die Nord-Stuttgarter. In der Folgezeit verpassten es Fara und Andreas Simic, den Vorsprung der Gastgeber auszubauen: Simic verfehlte, Fara scheiterte in der 86. Minute an SC-Schlussmann Pangerl. Für die Geislinger vergab Bao Viet Nguyen die beste Chance zum Ausgleich, als er in der 89. Minute frei zum Schuss kam, das Spielgerät aber weit über die Latte bugsierte.

Ausführliche Tabelle in der Landesliga Staffel II

1.
Sportfreunde Dorfmerkingen 16 11 3 2 37 : 11 26 36 2.
TSV Weilheim/Teck 16 10 4 2 41 : 18 23 34 3.
SG Bettringen (Auf) 16 9 4 3 31 : 21 10 31 4.
TV Echterdingen 16 10 1 5 27 : 20 7 31 5.
1. FC Heiningen (Ab) 15 7 6 2 38 : 20 18 27 6.
TSV Köngen 16 7 3 6 26 : 26 0 24 7.
SV Ebersbach/Fils 16 6 4 6 28 : 26 2 22 8.
FV 09 Nürtingen 16 6 4 6 22 : 30 -8 22 9.
TSV Bad Boll 16 5 5 6 24 : 25 -1 20 10.
TSV Blaustein 16 5 4 7 24 : 29 -5 19 11.
TSGV Waldstetten 16 4 4 8 16 : 24 -8 16 12.
TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 16 4 3 9 18 : 24 -6 15 13.
SC Geislingen 16 4 3 9 14 : 24 -10 15 14.
TSV Weilimdorf 16 3 6 7 24 : 38 -14 15 15.
TSV Neu-Ulm (Auf) 15 4 1 10 16 : 28 -12 13 16.
1. FC Eislingen (Auf) 16 4 1 11 9 : 31 -22 13

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Aufrufe: 021.11.2016, 15:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor