2024-04-29T14:34:45.518Z

Pokal
Yannick Görgen hielt zunächst einen Elfmeter, bewegte sich aber angeblich zu früh. Deshalb wurde der Strafstoß wiederholt. Diesen verwandelte Engers dann. Morbach kam trotzdem weiter.
Yannick Görgen hielt zunächst einen Elfmeter, bewegte sich aber angeblich zu früh. Deshalb wurde der Strafstoß wiederholt. Diesen verwandelte Engers dann. Morbach kam trotzdem weiter. – Foto: Alfred Weinandy

Trier mit Mühe, Morbach überrascht

Rheinlandpokal-Achtelfinale: Die Zusammenfassung der Partien mit regionaler Beteiligung.

SG Saartal Schoden - SG Mendig 2:5 n.V. (2:2, 2:1)

Der Bezirksligist SG Saartal Schoden ist nach einer großen kämpferischen Leistung gegen den klassenhöheren Rheinlandligisten SG Mendig/Bell in der Verlängerung ausgeschieden. Das Team von Trainer Heiko Niederweis legte in der sechsten Minute durch Lukas Jakob vor, kurz vor der Halbzeit kassierte Schoden durch Thomas Stalph den Ausgleich. Aus welchem Holz die Gastgeber geschnitzt sind, bewiesen sie unmittelbar danach, als Nicolas Jakob einen an Lukas Kramp verschuldeten Foulelfmeter zum 2:1 im Mendiger Kasten unterbrachte – 2:1 (45.+3). War die Niederweis-Elf 35 Minuten lang spielbestimmend und in ihren Aktionen systemtreu, kam der Rheinlandligist, der in Andre Marx einen überragenden Vollstrecker in seinen Reihen hatte, in Halbzeit zwei zu mehr Durchschlagskraft. Das Gegentor zum 2:2 von Marx war für Schodens Coach allerdings ärgerlich: „Dem Tor ging ein klares Foul eines Mendigers voraus. Wir haben aus diesem Grund nicht weitergespielt und auf den Pfiff des Schiris gewartet.“ Danach habe bei seinem Team die „kämpferische Moral gelitten“.

In der Verlängerung zeigte Mendig seine Abgezocktheit und spielerische Reife und kam durch eine „glasklare Abseitsstellung“ (O-Ton Niederweis) zur erstmaligen Führung durch Björn Gilles. Als die Kräfte weiter schwanden und sich mehr Räume auftaten, erhöhte Mendig durch zwei Treffer von Marx zum 5:2-Endstand. Trotz des Ausscheidens war der Saartaler Coach mit „der Einstellung und der Spielweise komplett zufrieden“.

SG Geisfeld - TuS Oberwinter 1:2 n.V. (1:1, 0:0)

Am Ende hat es für die mentalitätsstarken Vereinigten aus Rascheid und Geisfeld nicht gereicht. In einem kämpferisch geprägten und intensiven Abnutzungskampf ereilte das Team von Spielertrainer Sven Gaspers gegen den cleveren Mitte-Bezirksligisten aus Oberwinter eine unglückliche 1:2-Niederlage nach Verlängerung. Dabei sahen die Hochwälder vor 220 Zuschauern auf der Rascheider Heide schon wie der sichere Sieger aus, als ein Eigentor in der 88. Minute die Führung bedeutete. Andres Lochens scharf getretener Schrägschuss fälschte ein TuS-Spieler zum 1:0 ab.

Doch Oberwinter bemühte in der 94. Minute das Glück, als nach einem Eckball Thomas Enke den Ball über die Linie schob. In der Verlängerung besiegelte Timm Wiest nach Vorarbeit von Enke mit dem 2:1 schließlich die Rascheider Niederlage. Geisfelds Vorsitzender Uwe Cronauer sprach von einer sehr guten Partie: „Mit der Leistung sind wir hochzufrieden, leider hat es am Ende nicht gereicht. Dennoch überwiegt der Stolz, erstmals überhaupt in einem Rheinlandpokal-Achtelfinale gestanden zu haben.“

SG Ahrbach - FC Bitburg 4:3 n.V. (2:2, 2:2)

In einem am Ende dramatischen Achtelfinal-Duell musste der Rheinlandligist FC Bitburg beim Ost-Bezirksligisten SG Ahrbach mit 3:4 die Segel streichen. Nach 90 Minuten hatte es 2:2 gestanden. Joshua Bierbrauer (6.) und Steve Kirchen (30.) egalisierten jeweils Führungen des Pokalschrecks aus dem Westerwald. In der 105. Minute brachte Ahrbachs Angreifer Tim Kuhn den Bezirksligisten abermals mit 3:2 in Führung, doch Nico Fuchs glich für die Eifeler erneut aus – 3:3 (112.). Bitburg blieb am Drücker, fing sich aber in der Nachspielzeit durch einen Konter das 3:4, als Kevin Fuchs infolge einer scharfen Hereingabe ein Eigentor unterlief.

FCB-Trainer Fabian Ewertz haderte trotz des unglücklichen Ausscheidens nicht mit seinem Team: „Das Pokal-Aus ist sehr ärgerlich und völlig unnötig. In der Verlängerung hatten wir ein deutliches Übergewicht. Ein Abstimmungsfehler, eine Standardsituation und ein Konter haben uns das Genick gebrochen.“ Bitburg war in der zweiten Halbzeit der Verlängerung unter anderem mit einem Kopfball von Bierbrauer am Pfosten gescheitert.

Eintracht Trier - FC Karbach 1:0 (0:0)

Eintracht-Trainer Josef Cinar redete gar nicht um den heißen Brei herum: „Es war kein schönes Spiel. Viel Abnutzungskampf, viele Unterbrechungen, wenig Spielfluss. Man hat gesehen, dass in unseren Reihen manch einer müde ist.“ Der Coach ließ mildernde Umstände gelten – der SVE ist im Rahmen der Vorbereitung dabei, die (konditionellen) Grundlagen für die neue Saison zu legen.

Trier leistete sich vor 403 Zuschauern auf dem Nebenplatz des Moselstadions viele Ballverluste. Das Passspiel war nicht gut, zudem wurden kaum Bälle in der Vorwärtsbewegung festgemacht. Es war bezeichnend, dass dem einzigen Treffer des Abends eine der wenigen Aktionen vorausging, in der Tempo war. Kevin Heinz traute sich bei einem Vorstoß ins Eins-gegen-Eins zu gehen. Seine Hereingabe landete bei Amberg, der sehenswert mit einem Schlenzer ins Kreuzeck traf (73.). „Jonny ist schon gut für solche Fernschüsse“, lobte Cinar, der den Flügelspieler erst neun Minuten zuvor eingewechselt hatte.

Das Tor war der Höhepunkt in einer Partie ohne Knalleffekte. Cinar: Wir konnten Karbach nicht wehtun, und Karbach konnte uns nicht wehtun.“

Schon an diesem Mittwoch steht das Viertelfinale an. Trier trifft zu Hause auf Rot-Weiß Koblenz.

Eintracht Trier: Wieszolek – Kaluanga, Maurer, Thayaparan, Heinz – Fischer – Schneider (64. Amberg), Roth (81. Sinanovic), Thaler (60. Kinscher), König (71. Kahyaoglu) – Brandscheid

Tor: 1:0 Amberg (73.)

Schiedsrichter: Jan-Hagen Engel

Zuschauer: 403

SG Hochwald-Zerf – FC Rot-Weiß Koblenz 0:3 (0:1)

Die Hoffnungen der Hochwälder auf eine Pokalsensation gegen den zwei Klassen höher angesiedelten Regionalligisten erhielten bereits in der vierten Minute einen Dämpfer: Als Iosif Maroudis scharf nach innen geflankt hatte, konnte SG-Kapitän Johannes Carl den Ball nur noch ins eigene Netz lenken. Koblenz bestach durch physische Präsenz, tat in Hälfte eins aber nicht mehr als nötig. Zerf legte allmählich seinen Respekt ab und kam in der 31. Minute zu einer vielversprechenden Chance. Nachdem Nils Hemmes den Ball auf Tobias Lenz weitergeleitet hatte, parierte Rot-Weiß-Schlussmann Baboucarr Gaye dessen kernigen Schuss.

Wenn Koblenz zu Chancen kam, war der sehr sichere Torwart Jan Niklas Koltes oft zur Stelle. Gekonnt klärte er in der 41. Minute nach einem Versuch von Quentin Fouley. Unter den Augen von 250 zahlenden Zuschauern, darunter Eintracht Triers Cheftrainer Josef Cinar und Teammanager Stefan Fleck, reagierte Koltes auch zu Beginn der zweiten Hälfte im Duell mit dem frei vor ihm auftauchenden Osman Atilgan glänzend (48.). Neun Minuten später scheiterte der von Zweitligist Darmstadt 98 ausgeliehene Henry Jon Crosthwaite aus halbrechter Position.

Vorentschieden war das Spiel unter der souveränen Leitung des Unparteiischen Christopher Fuxen (Bitburg) in der 63. Minute. Als sich Crosthwaite sehenswert durchgesetzt hatte, jedoch am Pfosten scheiterte, musste Atilgan nur noch abstauben. Souverän spielte Rot-Weiß die letzte halbe Stunde runter und sparte so noch Kräfte fürs Viertelfinale am Mittwoch bei Eintracht Trier. Den 0:3-Endstand leitete der Ex-Trierer Christopher Spang ein. Im Eins-gegen-eins rettete Koltes noch, im Nachsetzen traf Fouley (84.)

„Schade, wenn man gegen eine qualitativ so gute Mannschaft früh in Rückstand gerät. Dann ist es einfach schwer, noch mal zurückzukommen, doch wir haben weiter versucht Nadelstiche zu setzen und nicht aufgegeben“, resümierte SG-Spielertrainer Robin Mertinitz, der diesmal nur zuschaute. Nach seiner zweiten Corona-Impfung zwei Tage zuvor hatte er sich nicht richtig fit gefühlt. Auf TV-Anfrage sagte Mertinitz, dass Neuzugang Jon Becker grundsätzlich nicht (mehr) zur Verfügung steht, eventuell aber noch ab und zu aushilft.

SG Zerf: Koltes – Carl, Irsch, Thinnes (78. Haas), Schettgen – M. Burg, F. Mohsmann, R. Mohsmann, Thielen (59. Stein) – Lenz (61. Keck) – Hemmes (71. Bittes).

FV Hunsrückhöhe Morbach – FV Engers 07 2:1 (1:1, 1:0) n.V.

Mit einer souveränen Vorstellung beeindruckte die Mannschaft von Trainer Thorsten Haubst gegen den klassenhöheren Oberligisten aus dem Neuwieder Stadtteil. Die druckvolle Anfangsphase münzte die Fußballvereinigung früh in einen Treffer um: Per Flachschuss traf Dominik Schell schon in der zweiten Minute zum 1:0. „Wir haben kaum etwas zugelassen und das Spiel sehr gut kontrolliert“, lobte der Sportliche Leiter der Morbacher, Georg Schuh.

Im zweiten Durchgang hatte Engers etwas mehr vom Spiel. Umstritten war die Entstehungsgeschichte des 1:1. Zunächst konnte FV-Torwart Yannick Görgen einen Foulelfmeter abwehren, ehe Schiedsrichter Marlon Manderfeld aus Birgel im Vulkaneifelkreis den Strafstoß zur Verwunderung der Gastgeber wiederholen ließ. Angeblich hatte sich Görgen beim Schuss zu früh bewegt. Den zweiten Versuch verwertete Noel Schlesiger (60.).

In der Verlängerung hatte der FV Hunsrückhöhe vor 275 Besuchern mehr zuzusetzen, und nach einer Ecke köpfte Sebastian Schell – der Bruder des Torschützen zum 1:0 – zum 2:1 ein.

Mit viel Einsatz und einer ausgeprägten mannschaftlichen Geschlossenheit überstand Morbach auch die fünfminütige Nachspielzeit der Verlängerung. Coach Haubst freute sich über einen vollauf verdienten Sieg gegen die favorisierten Engerser.

FV Morbach: Görgen – Petry, Steinbach (102. Klassen), M. Haubst, Marx, S. Schell, M. Wrusch (112. Kneppel), Ruster, Heckler (118. Hoffmann), D. Schell (69. Servatius), Schultheis.

Aufrufe: 013.7.2021, 18:10 Uhr
AA/bl/L.S.Autor