2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Trainercoup beim FC Kaichen

KLA Friedberg: Wetterauer verpflichten Usinger Gruppenliga-Spieler Marcel Kopp als Pausch-Nachfolger +++ Drei Neuzugänge schon im Winter +++ Neuer Angriff auf KOL-Aufstiegsplätze +++

Paukenschlag zum Maskenball: Der FC Kaichen hat seinen Trainer-Nachfolger für den Sommer gefunden – und was für einen! Ex-Hessenligaspieler Marcel Kopp, derzeit Spieler bei Gruppenligist Usinger TSG, wird zur neuen Saison die Geschicke beim Friedberger A-Ligisten leiten. „Für uns ist das ein Sechser im Lotto – mit einer Riesen-Strahlkraft“, freut sich FC-Sprecher Boris Vetter. Und hat uns in die Umstände und Hintergründe der doch ziemlich spektakulären Verpflichtung eingeweiht. Definitiv keine 08/15-Meldung.

Wie angelt man sich als A-Ligist einen Gruppenliga-Coach mit Hessenligaerfahrung? „Da am Ende der Hinrunde nicht ganz klar war, wie unser aktueller und sehr geschätzter Trainer Rainer Pausch seine Zukunft verortet sieht, haben wir uns für den Fall der Fälle mit anderen Optionen beschäftigt“, so Vetter. Pausch wechselt im Sommer zum Kreisoberligisten VfB Friedberg. Ende Dezember sprach Vetter seinen guten Bekannten Kopp erstmals vorsichtig an. Dabei hatte er Zweifel, ob dieser überhaupt einen Wechsel „hinunter zu uns“ in Betracht ziehen würde. Zu seiner Freude tat er das aber. „Der Weg nach Usingen ist einfach nicht mehr vereinbar mit Beruf und Familie, denn wir erwarten in diesem Jahr unser zweites Kind. Zum anderen hat mich das Konzept des FCK absolut überzeugt, dazu noch ein engagierter Vorstand, sowie eine geile Gemeinschaft und natürlich nicht zu vergessen, dass ich dort auch wieder auf einige alte Weggefährten treffe“, begründet Kopp den beachtlichen Schritt in die A-Liga. Im neuen Jahr wurde es konkreter und schließlich durch den Sportlichten Leiter Torsten Ofcarek eingetütet. „Ein Meilenstein für unsere Vereinshistorie“, jubelt Vetter stellvertretend für seine Vereinskollegen. Es sei wichtig gewesen, jemanden zu finden, der im Verein bekannt und geschätzt sei. „Wir sind ja schon ein bisschen spezieller Club, der von seiner engen Gemeinschaft lebt. Aber es passt sowohl menschlich als auch von der Philosophie her.“ Im Vorstand und der Mannschaft kam die sicherlich auch mit Blick auf die Gewinnung von neuen Sponsoren attraktive Nachfolge-Lösung dementsprechend gut an, zumal der Kader schon im Winter drei Verstärkungen erfährt.

Von der SGK Erbstadt kehrt Sebastian Ohl zurück. „Ein Ausnahmespieler auf der Außenbahn“, freut sich der Spielausschussvorsitzende Vetter auf den Rückkehrer. Aus der zweiten Mannschaft der Sportfreunde Oberau kommt der offensiv flexible, junge Offensivmann Nico Schmidt. Das Trio wird komplettiert von Dominik Killinger vom Hanau 93. Der erst 17-Jährige Rechtsverteidiger wurde von tatkräftigen Kaichener A-Jugendlichen geworben und will sich beim FC weiterentwickeln.

Während Kopp im Sommer das Spielfeld beackern wird, steht ihm an der Seitenlinie mit Gerriet Fokken ein FC-Veteran als Co-Trainer zur Verfügung. Fokken musste seine Karriere kürzlich verletzungsbedingt beenden. Dass er direkt als Assistent startet, ist für Vetter und Co. eine „riesige Freude“. So ein Duo in der Mannschaftsführung zu wissen, sei auch eine Ansage für Transfergespräche.

Und für die laufende Saison? 5 Punkte hinter Dortelweil (bei einem Spiel weniger) und 7 hinter dem Tabellenzweiten Bad Nauheim liegt Kaichen in Lauerstellung. Und der Tiger will beißen: „Ganz unabhängig von dem kleinen Hype jetzt geht unsere Vorbereitung demnächst richtig los, und das Ziel ist, dass wir auf jeden Fall Platz drei angreifen wollen. Die Formkurve zur Winterpause hin war gut, und nun sind wir ja noch verstärkt worden. Rainer Pausch mit der Relegation zu verabschieden, das hätte was“, gibt Vetter das Ziel für die Rückrunde vor, „auch die Mannschaft weiß es und will es schaffen – das ist ein Stück weit ja auch eine Charakterfrage“.

Angst haben muss im Kader aber keiner: „Wir werden im Sommer nicht den Kader komplett tauschen, Marcel will die Mannschaft stückweise weiterentwickeln“, beruhigt Vetter abschließend. Doch aus dem Ziel KOL macht er – spätestens zur Saison 2020/21 – keinen Hehl. „Wir sollten hier nicht drumherum reden: Wenn du als A-Ligist jemanden wie Marcel Kopp als Trainer hast, dann musst du oben mitspielen. Klar ist das Druck, aber wir müssen in der A-Liga ja nicht schwafeln wie die Profis“, lacht Vetter. Auch Kopp selbst will nicht mit Geldscheinen im Umland wedeln: „Ich bin ein absoluter Fan der bisherigen Philosophie des FCK mit einheimischen Spielern und sinnvollen Ergänzungen aus dem näherem Umkreis.“

So wird Boris Vetter am Samstag beim Maskenball im Bürgerhaus sicherlich viele Nachfragen beantworten dürfen. Bislang waren alle Meldungen rein positiv. „Sogar vom Derbypartner aus Ilbenstadt“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Als Marcel Kopp verkleidet will er dem Hype zum Trotz aber nicht auflaufen. Der wird ja auch spätestens ab Sommer höchstpersönlich regelmäßig beim FC auf der Matte und auf dem Platz stehen. Und er will ebenfalls hoch in die KOL: „Die Fans werden einen brutal ehrgeizigen Spielertrainer kennen lernen, für den der sportliche Erfolg oberste Priorität hat. Diesen Ehrgeiz versuche ich an die Spieler weiterzugeben. Wir wollen ganz oben mitspielen“. Prominente Ansage eines prominenten Transfers.

Aufrufe: 015.1.2020, 12:57 Uhr
Dennis BellofAutor