Trägler trifft zum Punkt im Topspiel

„Ich denke für die Zuschauer war es ein sehr interessantes Spiel“, sagte ein etwas kränkelnder Lehnerzer Coach Marco Lohsse nach der Partie, der wie sein Gegenüber ein absolutes Topspiel zweier Mannschaften sah, dass am Ende keinen Sieger verdiente. Der 38-jährige TSV-Trainer zeigte sich nach der Partie sehr zufrieden mit der Leistung seines Teams, vor allem weil Marius Strangl und Marcel Trägler zweimal einen zwischenzeitlichen Rückstand egalisieren konnten. Dabei fiel Träglers umjubelter Treffer zum Endstand knapp 20 Minuten vor Spielende, was bei den gut 650 Zuschauern großen Jubel auslöste.

Insgesamt war das Remis jedoch vor allem deshalb gerecht, weil keine der beiden Mannschaften ein klares Übergewicht zu verbuchen hatte. In der taktisch geprägten ersten Hälfte begann Alzenau sehr ballsicher und wurde vor allem durch schnelle Gegenangriffe gefährlich, so wie beim Lattentreffer von Aret Demir nach knapp zehn Minuten. „Da hatten wir sehr viel Glück“, betonte Lohsse. Fast im Gegenzug hatte Marius Strangl nach tollem Steilpass von Yo Shin Yeom eine sehr gute Möglichkeit, scheiterte jedoch an Gäste-Keeper Ioannis Takidis. Zum „schlechtesten Zeitpunkt“, wie Lohsse bedauerte, fing sich der Tabellenführer quasi mit dem Pausenpfiff dann das 0:1, als Anthony Wade eine Kopfballverlängerung von Marcel Wilke einköpfte.

Umso wichtiger für den TSV Lehnerz war der Ausgleich in der 47. Minute: Jan-Niklas Jordan setzte sich auf rechts super durch und spielte in den Rückraum auf Marcel Trägler, der gefoult wurde. Schiedsrichter Andre Klein erkannte jedoch einen Vorteil, den Strangl ausnutzte und zum Ausgleich abstaubte. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem sich vor allem beide Torhüter durch gute Paraden auszeichnen konnten. Lehnerz hatte aber etwas Übergewicht, weil Lohsse in der Halbzeit clever auf ein offensives 3-5-2-System umgestellt hatte. „Wir waren am Anfang zu defensiv“, erklärte Lohsse seine Entscheidung, durch die der TSV deutlich besser im Spiel war. In die Dominanz der Hausherren fiel dann nach 69 Minuten der erneute Rückstand: Salvatore Bari spielte einen einfachen Doppelpass mit Dominique Jourdan, der aus kurzer Distanz eiskalt blieb. „Alzenau hat in der zweiten Halbzeit aus wenig viel gemacht“, lobte TSV-Coach Lohsse unter anderem den überraschenden Führungstreffer der Gäste.

Lehnerz: Bayar; Odenwald, Milankovic, Sonnenberger, Pecks, Strangl (71. Sarvan), Schaaf, Yeom, Jordan, Bravo-Sanchez (85. Wollny), Trägler.

Alzenau: Takidis; Sejdovic (55. Calabrese), Wilke, Sawaneh, Kaiser, Hagley, Jourdan (78. Mistretta), Özer (83. Kalata), Demir (78. Bejic), Wade, Bari

SR: André Klein (Obertshausen). Z: 650.

Tore: 0:1 Anthony Wade (44.), 1:1 Marius Strangl (48.), 1:2 Dominik Jourdan (69.), 2:2 Marcel Trägler (71.).