2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: System/stock.adobe

Torsten Schnabel nominiert Team der grandiosen Typen

Bierstadts früherer Erfolgscoach bietet auch einen Paradiesvogel und eine Garde seiner früheren Spielführer aufrn

Wiesbaden. Als Spieler nach eigenem Bekunden ein „Wasserträger“, als Coach ein Meistermacher und ein Trainer mit Superlativen. Geschlagene zehn Jahre dirigierte Torsten Schnabel (56) beim FC Bierstadt in der Coachingzone, führte den Verein bis hinauf in die Gruppenliga. Sein Glanzstück: In der Saison 2010/11 wurde der FCB mit 26 Siegen und vier Remis bei 143:24-Toren ungeschlagener A-Liga-Champion. Um in der Kreisoberliga die Serie fortzusetzen. Am Ende waren es über 50 Spiele ohne Niederlage. Der Lohn: Platz zwei hinter Meister TuS Nordenstadt und via Aufstiegsrunde der Durchmarsch in die Gruppenliga. Die wiederum über die Relegation gehalten wurde, ehe 2013/14 Platz sieben heraussprang. Für den ehemaligen Jugendspieler des SV Wiesbaden, der dort die komplette Jugend durchlief, markierten zuvor die sieben Trainerjahre im Nachwuchsleistungszentrum des FSV Mainz 05 eine prägende Wegstrecke. Mit dem Jahrgang 1992 um Bilal Marzouki, Dustin Ernst und Kevin Wagner hatte Schnabel zuvor beim SV Frauenstein ein Ausnahmeteam trainiert, das in Testspielen zweimal die 05er bezwang, die ihn prompt über den Rhein lotsten.

Schnabel wiederum – durch seinen Sohn Yves auf die Trainer-Schiene gelangt – holte den heutigen FSV-Stammkeeper Robin Zentner aus Eltville und Fabian Kalig (heute Erzgebirge Aue) aus Niedernhausen nach Mainz. Weitere spätere Profis – darunter Ridle Baku – kreuzten seinen Weg. Der gelernte Maschinenbautechniker, der nunmehr in der Jugendschmiede der Spvgg. Eltville in Fördertrainings-Einheiten seine Erfahrung im Bereich der E- und C-Junioren weitergibt, hatte sich als Trainer einen Namen gemacht. Ein Coach, der längst nicht abgeschlossen hat: „Einige sind an mich herangetreten. Doch es war noch nicht das Richtige dabei.“ Schnabels Traumelf:

Tor

Willi Roth: Mit ihm habe ich jahrelang beim VfB Westend gespielt. Seine Abschläge landeten vom eigenen Sechzehner punktgenau am Elfmeterpunkt des gegnerischen, wo Frank Loy die Dinger verwertet hat. Außerdem hat Willi Roth Elfmeter ohne Ende gehalten und auch selbst welche geschossen.

Abwehr

Stavros Polichronakis: Ein kopfballstarker und stets torgefährlicher Spieler. Als Spielertrainer des SC Klarenthal hat er sich einmal eingewechselt und mit seinem Tor eine Riesenserie des FC Bierstadt beendet, als ich dort Trainer war. Zwischen uns ist eine große Freundschaft entstanden. Ich mag seine Ehrlichkeit und seine offene Art.

Patrick Eckelmann: Mein langjähriger Kapitän in Bierstadt, als es hinauf bis in die Gruppenliga ging. Imponierend, wie er sich immer durchgebissen hat. Ein vorbildlicher Spielführer, der die Jungs erreicht und gepusht hat. Ein Bierstadter Bub, der auch als Bindeglied zwischen Trainer und Team ganz wichtig war. Kurzum: Ein Kapitän, wie man ihn sich wünscht.

Jörg Lubojanski: Als Spielführer Patricks Nachfolger. Ebenfalls ein absoluter Leader, kommunikativ und mit vollem Einsatz im Training. Einer, der im Spiel nie aufgegeben hat. Seine ganze Familie stand beim Fußball hinter ihm.

Peter Klärner: Als Spieler war er auf Standards spezialisiert und kopfballstark ohne Ende. Nachdem er als Spieler beim SV Hallgarten aufgehört hatte, war der FC Bierstadt seine erste Spielertrainerstation. Es war die Saison, zu der ich als Spieler nach Bierstadt kam. Peter Klärner wäre wohl am liebsten Tag und Nacht auf dem Platz gewesen. Wenn es einer verstanden hat, ein Teamgefüge zu schaffen und für Teambuilding zu sorgen, dann er. Im ersten Jahr sind wir unter ihm A-Liga-Meister geworden.

Mittelfeld

Gabriel Cuomo: Mein Paradiesvogel. Er war an einigen paradiesischen Orten. Aber seine Verrücktheiten haben wohl einiges verhindert. Er spielte beim RSV Würges in der Hessenliga. Aber mit entsprechender Führungshand und Training wäre es für ihn wohl noch höher gegangen. Mit seinem Turbo und seiner Torgefahr bringt er wahnsinnige Qualität auf den Platz.

Thomas Laubinger: Als Spieler ein sehr guter Techniker und Freistoßexperte, dessen Bälle exakt kamen. Ein Laufwunder war er nicht, aber dafür hatte er ja mich als Wasserträger. Wir haben über Jahre hinweg zusammengespielt, auch in Bierstadt.

Christopher Küster: Ein absoluter Führungsspieler. In meiner Zeit als Trainer beim FC Bierstadt ein Mister Zuverlässig, der in jedem Training war und ein Spiel lesen kann. Auf ihn kann man sich wirklich immer verlassen.

Sturm

Frank Loy: Während wir Spieler in der Zeit beim VfB Westend nach dem Training schon beim Bierchen saßen, hat Franki vom Elfmeterpunkt noch 30 Mal den Ball ins leere Tor geknallt. Und für jedes Tor in der Liga hat er sich selbst mit fünf Mark belohnt, die in ein Sparschwein wanderten. Das war immer gut gefüllt. Ein super Typ, der dich mitgerissen und die jungen Spieler geführt hat. Er wollte einfach jedes Spiel gewinnen.

Christian Maus: Vom Fußballerischen mit Bobby Ramos der beste Spieler, den ich als Trainer hatte. Toll, dass er damals den Weg zum FC Bierstadt gefunden hat. Ein außergewöhnlicher Spieler mit dem Zeug für Höheres, mit dem ich in der Konstellation Trainer/Kapitän ein tolles Verhältnis hatte.

Volkan Zer: Bildete mit Christian Maus in Bierstadt ein super Duo. Wir hatten uns immer gewünscht, dass Volkans Bruder Orkun noch dazukommt. Doch das kam nicht zustande. Volkan hat einfach diesen unglaublichen Instinkt, weiß genau, wo das Tor steht und hat als klassischer Strafraumspieler auch das Gefühl für die zweiten Bälle. Und er hat die jungen Spieler gefördert – einfach ein toller Teamplayer.

Aufrufe: 021.6.2021, 10:30 Uhr
Stephan NeumannAutor