VfL Ecknach - TSV Gersthofen 0:5
„Auf dem Platz gibt es keine Freundschaft“, hatte Florian Fischer, in den letzten vier Jahren zusammen mit Mario Schmidt Trainer in Ecknach, noch vor dem Spiel angekündigt. Und daran schienen sich zunächst alle 22 Akteure zu halten. Es ging richtig herzhaft zur Sache und Schiedsrichter Stefan Haas vom BSC Memmingen hatte alle Hände voll zu tun. Meist hatte er sie in der Tasche, um die Gelbe Karte herauszuziehen. Bis zum Pausenpfiff hatte er schon deren sechs verteilt, Benedikt Huber sah sie sogar zweimal, nachdem er Gersthofens bis dato unbeschäftigtem Torhüter Michael Finkert beim Abschlag ungestüm in die Haken gelaufen war (43.). Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 2:0 für den TSV Gersthofen, an dessen Überlegenheit schon in gleicher Spieleranzahl nie die geringsten Zweifel bestanden. Kapitän Christoph Wagemann hatte die Schwarz-Gelben nach einem Freistoß von Rudi Kine in Führung geköpft (13.), Ferkan Secgin setzte in der 32. Minute mit dem zweiten Gersthofer Torschuss den zweiten Treffer drauf. „Gersthofen ist eine Klasse besser“, konstatierte Meitingens Trainer Pavlos Mavros, der zusammen mit Goran Boric vom SC Altenmünster kommende Gegner in Augenschein nahm. „Ecknach aber auch eine Klasse schlechter als im Eröffnungsspiel.“ Da hatte der VfL dem Topfavoriten TSV Aindling ein 1:1 abgetrotzt.
Davon waren die Platzherren am Freitagabend vor 268 Zuschauern, darunter FCA-Profi Raphael Framberger, weit entfernt. Manfred Glas zwang nach einer Einzelaktion den Gersthofer Schlussmann zur ersten Parade (49.). Die Gäste nutzten in Überzahl die sich bietenden Freiräume schonungslos aus. Schon die nächste Chance verwertete Ferkan Secgin, herrlich frei gespielt von Okan Yavuz, zum 3:0 (59.), bevor er im eins-gegen-eins gegen VfL-Keeper Hannes Helfer dann die erste Möglichkeit vergab. Kurz darauf stand Niklas Kratzer erneut ganz allein vor dem Heimkeeper, tanzte ihn aus und vollendete zum 4:0 (66.). Ecknach war nun in Auflösung begriffen. So konnte der eingewechselte Nachwuchsspieler Tim Wilde mit seinem ersten Bezirksliga-Treffer den 5:0-Schlusspunkt setzen. (81.). Vor allem für die beiden Gersthofer Trainer war es ein Triumph an ehemaliger Wirkungsstätte. „Mir hätte auch ein 1:0 gereicht“, hatte Fischer fast etwas Mitleid mit dem VfL. „Wichtig war heute aber, dass wir den Laden dichtgemacht haben.“ Dazu hat er selbst beigetragen.