2024-06-04T08:56:08.599Z

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Der Start von Thomas Luyven beim SV Sonsbeck II war gut.
Der Start von Thomas Luyven beim SV Sonsbeck II war gut.

Thomas Luyven: „Ich konnte einfach nicht nein sagen“

Der neue Coach des SV Sonsbeck II scheint das Team nach dem Trainerwechsel wieder neu belebt zu haben.

Zwei Siege in drei Spielen - die bisherige Punkteausbeute von Thomas Luyven beim Bezirksligisten SV Sonsbeck II ist zufriedenstellend. Gut vier Wochen nach der Trennung von Trainer Daniel Langefeld herrscht plötzlich Aufbruchstimmung beim SVS II. Für Luyven ist es die erste Station als verantwortlicher Coach, nachdem der 35-Jährige bereits als Co-Trainer unter Johannes Bothen an der Seitenlinie stand. Beide schafften 2019 gemeinsam den Aufstieg.

Seit dem Trainerwechsel geht‘s wieder bergauf. Was sind die Gründe für den sofortigen Aufschwung?

Luyven Bei meiner ersten Trainingseinheit waren direkt 19 Spieler dabei. Seit meiner Übernahme kamen nie weniger als 15 Leute. Die Jungs ziehen super mit und bringen die richtige Einstellung auf den Platz. Das allein macht schon viel aus.

Wie schwer fällt es, nun die alleinige Verantwortung zu tragen?

Luyven Der Aufwand ist natürlich deutlich größer geworden. Mein Co-Trainer Thomas Loeffen und unser Sportlicher Leiter Tobias Bogedain nehmen mir sehr viel ab und unterstützen mich, wo sie können. Frank Schlarb hat sich zudem freiwillig angeboten, als Betreuer zurückzukehren. Ich werde mir wohl auch noch etwas Hilfe bei Johannes Bothen einholen, wann man am besten Spieler von anderen Vereinen anspricht.

Was hat Sie motiviert, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt Ihren ersten Cheftrainer-Posten anzutreten?

Luyven Zwischen dem Abbruch und der neuen Saison gab es verschiedene Ansichten, ohne böses Blut zu vergießen. Wir als Trainerteam hatten unsere Bedenken und wollten nicht in der Bezirksliga weitermachen, der Verein schon. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, in die Kreisliga A zu gehen. Man kann den Vorstand auch verstehen, dass eine zweite Mannschaft in der Bezirksliga spielen sollte, wenn die „Erste“ um den Aufstieg in die Landesliga kämpft. Da sind wir in der Umgebung die einzigen. Trotzdem haben wir uns zurückgezogen und Johannes ging nach Xanten.

Ihm zum TuS zu folgen, war für Sie keine Option?

Luyven Ich hätte mit ihm gehen können, wollte aber eine Pause einlegen und mehr Zeit für mich haben. Aber ich bin ja nie ganz weg gewesen, habe den Kontakt zu einigen Spielern gehalten und die Entwicklung weiter verfolgt. Mir war irgendwie klar, dass ich irgendwann angesprochen werden könnte. Ich bin dem Verein verbunden, habe quasi mein ganzes Leben hier verbracht und viele positive Dinge erlebt. Am Ende mussten mich die Verantwortlichen überreden. Ich konnte einfach nicht nein sagen. Und es macht mehr Spaß als gedacht.

Ihr Vorgänger Daniel Langefeld beklagte neben unterschiedlichen, sportlichen Auffassungen auch die fehlende Rückendeckung von Seiten des Vorstands mit Blick aufs Personal. Wie beurteilen Sie diese Meinungsverschiedenheiten?

Luyven Ich kann schlecht sagen, was vorher passiert ist, weil ich nicht nah genug dran war. Es war sicher nicht optimal, dass seit Beginn der Vorbereitung verletzungsbedingt nur wenige Spieler zur Verfügung standen. Als zweite Mannschaft ist es sowieso immer schwieriger, Neuzugänge zu bekommen. Dass manche Spieler, wie vor zwei Jahren beispielsweise Klaus Keisers, in die „Erste“ aufrücken, ist nur schwer aufzufangen, aber irgendwo auch Sinn und Zweck eines Unterbaus. Wir haben viele junge Spieler, die sich noch verbessern können.

Dementsprechend groß wird der Austausch zu Heinrich Losing sein.

Luyven Genau, wir haben ein gutes Verhältnis. Er hat natürlich auch nicht den Riesenkader, den er sich vielleicht wünschen würde. Wir sind beide umgängliche Typen. Es gibt keine Reibereien, wenn mal ein Spieler aushelfen muss, egal ob bei uns oder in der ersten Mannschaft.

Hand aufs Herz. Reicht die Qualität im Kader aus, damit der SV Sonsbeck II langfristig in der Bezirksliga bleibt?

Luyven Davon bin ich überzeugt. Der Klassenerhalt muss immer das Ziel sein. Wenn wir den Einsatz und die Geschlossenheit beibehalten, können wir viele Teams ärgern. Aber wir sind eben auch nur eine zweite Mannschaft. Da läuft vieles anders als bei anderen Bezirksliga-Vereinen, wie zum Beispiel in Xanten oder Veen. Wir müssen hart arbeiten und Spieler aus der eigenen Jugend integrieren. Die Stimmung in der Mannschaft ist positiver, als es im Vorfeld nach den Negativerlebnissen zu vermuten war. Das hat mir den Einstieg leichter gemacht. Wir blicken optimistisch in die Zukunft.

Aufrufe: 016.10.2021, 20:30 Uhr
RP / Fabian Kleintges-TopollAutor