2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die beiden letzten Sandersdorfer Urgesteine- Kapitän Rico Gängel (li.) und Timo Breitkopf (re.). Für Union machte sich Breitkopf in den letzten acht Jahren mehr als nur schmutzig.
Die beiden letzten Sandersdorfer Urgesteine- Kapitän Rico Gängel (li.) und Timo Breitkopf (re.). Für Union machte sich Breitkopf in den letzten acht Jahren mehr als nur schmutzig. – Foto: Holger Bär

TB18 verlässt die Oberligabühne

Oberliga Süd +++ Die SG Union Sandersdorf sagt Danke für acht Jahre der Treue und acht Jahre Oberligafußball +++ Timo Breitkopf verlässt den Verein im Sommer

Möchte man Timo Breitkopf im Zusammenhang mit der SG Union Sandersdorf etwas vorwerfen, dann gibt es wohl nur eines. Unions bis heutige Nummer 18 hat den Oberligaaufstieg einst verpasst, kickte zu diesem Zeitpunkt noch für die Berliner der VSG Altglienicke und wechselte erst im Sandersdorfer Aufstiegssommer zu Union. Was dann aber folgte, waren gemeinsam mit Timo nicht nur acht erfolgreiche Jahre in der Oberliga Süd. Es waren fantastische Zeiten, und zwar die erfolgreichsten, welche eine SG Union Sandersdorf fußballerisch je durchlebte. Timo Breitkopfs Fähigkeiten und Engagement stehen dafür sinnbildlich, schoss er doch oft geniale und spielentscheidende Tore.

Beim Wort „genial“ fällt dem Statistiker unter den Unionfans ein unvergesslicher Moment ein. Spieljahr 2016/17, Spieltag Nr. 6 am 24. September 2016, Sachsen-Anhalt-Derby gegen den TV Askania Bernburg. Timo Breitkopf wäre beim möglichen 1:0- Sieg durch seinen Treffer in der 30. Minute bereits der Mann des Spiels gewesen. Das sollte ihm jedoch nicht reichen. Weit in der Nachspielzeit wurde er zum Torschützen des Jahres, traf gegen die Askanen mit einem Schuss von der Mittellinie unters Gebälk. Leider schaffte es dieses Traumtor trotz des Einreichens nicht in die Auswahl der Sportschau zum Tor des Monats…es hätte sehr große Chancen gehabt.

Entscheidende Tore erzielte der heute 32- Jährige mit Sicherheit auch in seinen vorherigen Vereinen. Für den VfB Germania Halberstadt markierte der gebürtige Bornaer unter Coach Andreas Petersen genau vor zehn Jahren im Mai 2011 das 400. Oberligator der Germanen. Und dies ausgerechnet gegen seinen Jugendverein, den FC Sachsen Leipzig. Doch für Union Sandersdorf sollte Breitkopf innerhalb von acht Jahren eines der größten Torgaranten werden. Doch Timo ist nicht gleich Timo. Ein Sprinter wie Timo Werner war der heutige Delitzscher nie. Mit der Technik des Mannes vom FC Chelsea kann der Sachse wohl aber locker mithalten.

Beim Thema „wichtige Tore“ denken die alten Mitspieler und Unionfans sicher an ein besonderes. Gegen einen VFC Plauen- welcher immer schwer zu bespielen war- gelang Union dank Timo ein Geniestreich. Sandersdorf fasste per Elfmeter in der späten 84. Minute den Rückstand und glich sofort eine Minute darauf durch Nicky Ebert aus. Kurz davor erst wurde Timo Breitkopf vom damaligen Union- Coach Mike Sadlo eingewechselt (79.). In der ersten Minute der Nachspielzeit haute Sandersdorfs Nr. 18 die Kugel mit all seiner Schusstechnik zum gewinnbringenden 2:1 wie eine Punktlandung mega umjubelt ins Eck. So etwas praktizierte Timo sicher des Öfteren in annähernder Form. Hier aber hatte es eine ganz spezielle Note. Schädel- so nannten und nennen ihn all seine Kollegen auf dem Platz- laborierte zuvor lange an einem Kreuzbandriss und wartete ebenso lange auf grünes Licht zum Wiedereinstieg vom Coach, der ihn behutsam wieder heranführen wollte. In jenen Schuss zum Sieg gegen die Vogtländer hatte Breitkopf einst seinen ganzen Frust über den langen Ausfall reingepackt, was man an den Jubelszenen und der Freude der Mitspieler für ihn ablesen konnte. Zum Spielerprofil:

Timo Breitkopf

Auch zum einst legendären 3:0- Halbzeitstand gegen Trainer Heiko Scholz und seinen 1. FC Lok Leipzig (Ende 3:1) hatte Breitkopf per Kopf damals im September 2014 neben Dan Lochmann (1:0) und Nicky Ebert (3:0) das 2:0 beigesteuert. Die Breitkopf´sche Torreihe für Union scheint schier endlos. Und das als offensiver Mittelfeldakteur.

"Unvergessen die vielen tollen Auswärtsfahrten von Stendal bis Neugersdorf oder Eisenach bis Cottbus. Wir hatten sehr viel Spaß mit dir, TB18! Und genau diesen Spaß wünschen wir dir jetzt mit deiner Familie, gleichzeitig Erfolg im Beruf, Verletzungsfreiheit und auch so viel Gesundheit. Und solltest du mit deiner neuen Lok´sche aus Delitzsch (…dass du mal bei Lok spielst, hätte keiner gedacht!) nicht gerade gegen den Ball treten, bist du immer gern in deiner langjährigen, alten Fußballheimat Sandersdorf willkommen. Viel Glück und Danke für alles, Timo", wird der langjährige Leistungsträger seitens der Unioner verabschiedet.

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Aufrufe: 018.6.2021, 11:56 Uhr
Holger BärAutor