2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle

Tarforster verteidigen den Titel mit Rumpfkader

Veltins-Cup des SV Leiwen-Köwerich: Der Rheinlandligist zeigt den besten Hallenfußball und holt den Pokal.

Im letzten Anlauf hat es doch noch geklappt: Die in der Halle sonst so erfolgsverwöhnten Rheinlandliga-Fußballer des FSV Trier-Tarforst waren bislang im Winter leer ausgegangen. Beim von fupa.net/volksfreund präsentierten Veltins-Cup des SV Leiwen-Köwerich in der Hermeskeiler Hochwaldhalle (siehe Extra) siegte das Team um Spielertrainer Holger Lemke am Sonntagabend aber, verteidigte den im Vorjahr errungenen Titel und durfte sich auch über die 1000-Euro-Siegprämie freuen. Zweiter wurde nach einer 1:4-Niederlage im Finale die vom Leiwener Sascha Kohr trainierte und ein ums andere Mal geschlossen auftretende SG Burgen/Veldenz, was noch 600 Euro einbrachte. Das Neunmeterschießen um Platz drei entschied der SV Bekond (250 Euro) gegen den Hermeskeiler SV (150 Euro) mit 5:4 für sich. Zwei Schüsse wehrte dabei SVB-Torwart Mario Trescastro ab und wurde auch deshalb von einer Jury zum besten Schlussmann des Turniers gewählt. Er erhielt als Auszeichnung ein Paar Torwarthandschuhe. Erfolgreichster Schütze war Olewigs Fabian Hamm (13 Treffer), wofür es ein Paar Fußballschuhe gab.


Tarforst war zwar nur mit einem Sechs-Mann-Rumpfkader angetreten (außer Lemke spielten noch Marcel Mühlen, Jan Bauchmüller, Bernhard Heitkötter, Martin Gorges und Fisnik Muciqi), bestach aber durch viele sehenswerte Kombinationen. Mühlen, der im Sommer eigentlich wegen ständiger Verletzungsmalaisen aufgehört hatte, machte als mitspielender Torwart oft den Unterschied aus und sorgte ein ums andere Mal für einen durchdachten Spielaufbau, traf außerdem acht Mal. „Die Knochen haben zwar gehalten, und es hat viel Spaß gemacht. Ich plane aber nicht, noch mal wieder richtig einzusteigen“, ließ der 23-jährige, etatmäßige Mittelfeldakteur am Rande des Turniers durchblicken. Auch als Antreiber von hinten heraus und Torschütze gefiel Hermeskeils Schlussmann Michael Weber. Der 37-Jährige trainiert die zweite Mannschaft des HSV in der C-Klasse und wirkt nur noch im Ausnahmefall im Feld mit. Weil die erste Mannschaft aber im Testspieleinsatz war und man deshalb kurzzeitig sogar eine Absage für den Sonntag in Erwägung gezogen hatte, mobilisierte Weber alles: „Ich habe nach der Qualifikation für die Zwischenrunde alles in Bewegung gesetzt und am Samstagabend bestimmt 20 Telefonate geführt, damit wir genügend Leute haben.“ Letztlich schafften die Lokalmatadoren den Sprung so weit nach vorne mit einer Mischung aus erster und zweiter Mannschaft. Das Bekonder Auftreten mit den zahlreichen Kabinettstückchen der Mannschaft um Aboucabar Touré, Evarestus Okpara und Mamadi Diakite hatte derweil einen besonders hohen Unterhaltungswert.


Stefan Monzel, Trainer des drittplatzierten SV Bekond:




Sascha Kohr Trainer des zweitplatzierten SG Burgen/Veldenz:




Marcel Mühlen von Cupgewinner FSV Trier-Tarforst:


Hallenspezialisten aus Thomm scheiden in Zwischenrunde aus

Nur bis zur zwei Gruppen á sechs Teams umfassenden Zwischenrunde – hierfür hatten sich die jeweils drei Besten der vier Fünfer-Gruppen qualifiziert – schafften es die Hallenspezialisten der SG Thomm. Im Januar noch Sieger des Lebenshilfe-Turniers und des selbst ausgerichteten Dachdecker-Lauer-Cups, hatten sie spielerisch nicht die Klasse wie Tarforst und Bekond. Zudem fehlten auch beim Hochwälder A-Ligisten vorbereitungsbedingt einige Akteure.

Heimliche Stars am Sonntagnachmittag waren die Jüngsten: Vor 250 Zuschauern standen sich die Bambini des Hermeskeiler SV und der JSG Mittelmosel in einem Einlagespiel gegenüber und lieferten sich ein leidenschaftlich geführtes Duell. Für die vielen packenden Szenen und gerade die beiden Treffer gab es immer wieder dankbaren Applaus. Die Hermeskeiler gingen durch Lars Willwert in Führung, Henri Ludes glich aus.


Gehörlose nutzen Turnier für Werbung in eigener Sache

Die 24. Auflage des traditionsreichen Turniers hatte bereits in der Vorrunde am Samstag den einen oder anderen Farbtupfer zu bieten, darunter auch die Spiele der technisch durchaus beschlagenen, aber hier und da körperlich noch nicht so robusten A-II-Junioren des TuS Mosella Schweich. Viel Einsatz und auch fußballerisches Vermögen bewiesen zudem die Aktiven des Gehörlosen-Sportvereins Trier. Für dessen Spieler Norman Kluge und Gerd Welling war es eine „tolle Gelegenheit, uns auch mal einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren und auch etwas Werbung in eigener Sache betreiben zu können“. Die mit Spielern aus ganz Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg bestückte Mannschaft ist nach Angaben der beiden Aktiven dringend auf Sponsoren und Helfer angewiesen, um Fahrten zu Partien in der Gehörlosenliga bis in die Nähe des Bodensees zu ermöglichen beziehungsweise Unterstützung beim Kontakt etwa mit Behörden zu leisten.

Sieben Treffer von Andreas Häusler reichten dem VfL Trier unterdessen nicht, um die Zwischenrunde zu erreichen:




Turnierleiter Werner Jostock wusste mitsamt seines Helferteams nicht nur als Organisator mal wieder zu überzeugen, sondern auch als Mann des Ausgleichs. Im hartumkämpften Vorrundenduell mit Leiwen-Köwerich (2:2) sah sich der C-Ligist Alemannia Trier derart vom Unparteiischen Michael Cottez benachteiligt, dass man aus Protest das Spielfeld vorzeitig verlassen wollte. Turnierchef Jostock glättete aber die Wogen, sodass der Eklat ausblieb und die Partie nach einer vierminütigen Unterbrechung fortgesetzt werden konnte.


Turnierchef Werner Jostock:



Extra:

SV Leiwen-Köwerich peilt wieder den Januar-Termin an


Unter besonderen Vorzeichen stand die 24. Auflage des Veltins-Cups, fand er doch erstmals nicht in Schweich (aktuell ist die Tribüne gesperrt), sondern in Hermeskeil statt. Wegen Belegungen der Hochwaldhalle musste Turnierveranstalter SV Leiwen-Köwerich vom traditionellen Termin Mitte Januar abrücken. Das Umfeld der frisch renovierten Halle lobten derweil viele Beteiligten und auch Turnierleiter Werner Jostock fühlte sich „hier einfach wohl“. Zudem lobte er das Zusammenspiel mit dem Kreis Trier-Saarburg und der Stadt Hermeskeil als Träger der Halle beziehungsweise des Foyers. Ob man nun auch 2020 zum Silberjubiläum in Hermeskeil zu Gast sein will, während die Sanierung in Schweich andauert, vermag Jostock momentan noch nicht zu sagen: „Wir möchten wieder auf unseren angestammten Termin Mitte Januar zurückkehren. Da ist die Begeisterung für den Hallenfußball bei allen einfach viel größer als mitten in der Vorbereitung auf die Restrückrunde. Wo wir dann spielen, wird man sehen.“

Aufrufe: 017.2.2019, 23:19 Uhr
Arens AndreasAutor