2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers
Hängende Gesichter: Trainer Giuseppe Tafuro ist nicht mehr Trainer beim krisengeschüttelten Bezirksligisten. Hasan Celebi übernimmt. F: Dinger
Hängende Gesichter: Trainer Giuseppe Tafuro ist nicht mehr Trainer beim krisengeschüttelten Bezirksligisten. Hasan Celebi übernimmt. F: Dinger

Tafuro ist raus

UPDATE: Trainer von Bezirksligist SV Italclub fortan nur noch im Vorstand +++ Hasan Celebi bis Saisonende an der Seitenlinie

Laubenheim. Erst der Rücktritt, dann der Rücktritt vom Rücktritt. Und jetzt? Wieder der Rücktritt, diesmal aber wohl endgültig. Da kann man schon mal durcheinander kommen. Jetzt ist es jedoch offiziell: Giuseppe Tafuro legt sein Amt als Trainer bei Fußball-Bezirksligist SV Italclub Mainz nieder. Das verkündet Giovanni Cianciotti, der zwar als Sportlicher Leiter beim SV Italclub zurückgetreten ist, den Verein aber weiterhin unterstützt. Damit widerlegt er die Aussagen von Abwehrspieler Diego Armando Uhlig, der zuletzt noch berichtet hatte, Tafuro nehme nur eine kleine Auszeit aus „privaten Gründen“. Cianciotti stellt klar: Tafuro wird zwar weiter im Vorstand aktiv sein, das Traineramt habe am vergangenen Mittwoch aber Hasan Celebi übernommen. Die Mannschaft habe unmittelbar von der Entscheidung erfahren. „Da war auch Diego Armando Uhlig dabei, deshalb kann ich seine Aussagen nicht verstehen“, sagt Cianciotti. Tafuro habe aus beruflichen Gründen nicht genügend Zeit für den Trainerposten. Aus diesem Grund hatte er bereits vergangenen Monat seinen Rücktritt bekannt gegeben, „ließ sich aber überreden, doch weiter zu machen“, sagt Cianciotti. Tafuro selbst war für ein Statement gegenüber dieser Zeitung nicht zu erreichen.

Neuer Coach soll endlich Ruhe in den Verein bringen

Der neue Trainer Hasan Celebi führte den Klub am Ende der Saison 2015/16 bereits als Coach durch die Aufstiegsspiele in die Bezirksliga. „Ein ruhiger, sachlicher Trainer. Vielleicht ist das momentan gar nicht so verkehrt“, sagt Cianciotti. Celebi soll erst mal bis zum Saisonende übernehmen und vor allem Ruhe in den Verein bringen. Er ist bereits der vierte Trainer des Bezirksligisten in diesem Jahr. Thomas Eberhardt war Ende der Saison 2017/18 ausgeschieden. Es folgten Matthias Strasburger, der noch vor dem ersten Spieltag entlassen wurde, sowie Tafuro und nun Celebi.

Bleibt die Frage, was aus Tafuros angedrohter Personalrochade wird. Der Ex-Coach hatte nach dem 0:8-Debakel gegen den TSV Schott Mainz II angekündigt, Spieler die ihre Leistung nicht auf den Platz bringen, rauszuschmeißen. Hier gibt Cianciotti zumindest teilweise Entwarnung: „Es wird wahrscheinlich die ein oder andere Veränderung geben, aber keinen radikalen Rundumschlag.“

Bei der 0:1-Niederlage gegen den SVW Mainz am vergangenen Sonntag habe er gesehen, dass die Spieler durchaus bereit seien, sich für den Verein aufzuopfern. Bei dieser Partie saß Celebi bereits auf der Trainerbank. „Das war schon richtig gut, besonders fußballerisch. Uns hat nur leider das nötige Glück gefehlt“, sagt Celebi. Trainer und Mannschaft sollen nun ohne Störgeräusche einen Weg aus dem Tabellenkeller finden. Mit nur sechs Punkten aus elf Spielen steht der SV_Italclub auf Platz 14 und hat arge personelle Probleme. Gegen den SVW war Keeper Domenic Martin der einzige Ersatzspieler. Ähnlich hatte es bereits in den Vorwochen ausgesehen. Vorstandsmitglied Felice Iovino wollte sich gegenüber dieser Zeitung nicht zu der aktuellen Situation des Vereins äußern. Cianciotti erklärt, der Verein schaue sich zwar nach Verstärkungen um, werde aber „keine Hauruck-Aktionen“ vornehmen oder „Alibi-Möchtegern-Stars“ verpflichten. Er selbst sei ein Fan von jungen Spielern und hofft, dass der Verein genau diesen Weg in Zukunft einschlägt.

Auch der neue Trainer würde einen breiteren Kader begrüßen, ist vom Potenzial der Mannschaft aber absolut überzeugt. „Ich glaube an mich und die Mannschaft“, sagt Hasan Celebi. Das Team sei „technisch versiert und stark in der Offensive“, so der neue Coach. Entsprechend werde er seine Mannschaft einstellen. „Ich schaue nicht darauf, was der Gegner macht“, sagt Celebi. Sein Engagement habe sich kurzfristig ergeben. Vorstandsmitglied Felice Iovino habe ihn kontaktiert und „gefragt, ob ich mir das antun will“, scherzt Celebi, „aber ich dachte, viel schlimmer kann es ja nicht werden“. Der Trainer peilt zunächst einen Platz im Mittelfeld an. „Wir stehen unten drinnen, da können wir keine großen Reden schwingen.“

Aufrufe: 022.10.2018, 13:30 Uhr
Pascal AffelderAutor