2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Hoch gesprungen, tief gefallen: Finn Noah Leoff (li.) und Maximilian Sutor (re.) verpassen mit dem SVW Mainz den Aufstieg. 	Foto: BK/Schmitz
Hoch gesprungen, tief gefallen: Finn Noah Leoff (li.) und Maximilian Sutor (re.) verpassen mit dem SVW Mainz den Aufstieg. Foto: BK/Schmitz

SVW am Boden zerstört

Mit dem 1:4 gegen Ruchheim ist der Traum von der Landesliga geplatzt

ALZEY. Vorbei. Mit gesenktem Haupt saß Paul Bienefeld im Rasen des Alzeyer Wartbergstadions. Unweit des Tores, das er in den vorausgegangenen 90 Minuten gehütet hatte. Ein paar Meter weiter kauerte Robin Lehmann. Zum Glück waren ein paar Anhängerinnen vom SVW Mainz dabei, die ihn trösteten. Das war nötig, denn die Enttäuschung saß tief: Der SVW Mainz hatte gerade den Aufstieg in die Fußball-Landesliga verspielt. 1:4 unterlag er dem SV Ruchheim.

Die gesamte Arbeit eines Jahres, so schien des dem einen oder anderen, war für die Katz. Die Punktspielserie, in der der SVW Mainz den zweiten Platz in der Bezirksliga eroberte. Und dann der Sieg im zweiten Aufstiegsspiel, mit dem das Team von Jochen Walter ein Entscheidungsspiel auf dem Alzeyer Wartberg erzwang. Doch Walter widerspricht: „Wir lassen uns keine erfolgreiche Saison kaputtreden, nur weil wir den Aufstieg verpassten“, sagt er.

In dieser schweren Stunde äußert Walter großen Respekt gegenüber seiner Mannschaft. Die Welt ginge nicht unter: „Es gibt Schlimmeres auf der Welt, als ein Fußball-Spiel zu verlieren“, reflektiert er. Nur: „Mir tut weh, wenn ich sehe, wie geknickt die Spieler nun sind“. Und dann erinnerte er an die Jugendlichkeit seiner Mannschaft. Ihr gehört zweifellos die Zukunft. Und die Abgezocktheit, mit der der SV Ruchheim am Alzeyer Wartbergstadion auftrat, wird sie sich im Lauf der Zeit noch aneignen.

Auch Torhüter Paul Bienefeld, der die Niederlage nicht verhindern konnte, hat die Größe, sich trotz des Misserfolgs einem Interview zu stellen. „Man hat gemerkt, dass wir ein bisschen unerfahren sind. Wir sind mit ein wenig zu viel Respekt in die Partie gegangen. Im zweiten Spiel, als wir Ruchheim bezwangen, spielten wir ganz befreit auf. Das haben wir heute leider nicht geschafft“.

Nervös wirkten die SVWler anfänglich. Fabrizio Moncada nutzte das schon nach zwei Minuten zur Führung der Vorderpfälzer. David Gerner, mit 33-Punktspieltoren bester Torjäger der Ruchheimer, legte mit einem klugen Heber (43.) das 2:0 nach. Als Patrick Albert Brachmann wegen einer Notbremse mit Rot (44.) bedacht wurde, war die Entscheidung gegen den SVW gefallen.

Die Ruchheimer demonstrierten mehrfach, warum sie die abschlussstärkste Mannschaft der Bezirksliga Vorderpfalz waren. Auch wenn bloß noch Mert Hizarci (59.) zum 3:0, ein sehenswerter Heber aus der eigenen Hälfte, und Janosch Diemer (85.) trafen.

Der SVW wehrte sich nach besten Kräften. Auch in Unterzahl. Gemessen an der Zeit des Ballbesitzes hätte er sogar gewinnen müssen. Robin Helms zwischenzeitliches 1:3 (80.), ein klasse verwandelter direkter Freistoß, war daher mehr als verdient.

SVW Mainz: Bienefeld – Y. Lehmann, Brachmann, Sutor, Naveiro, Lawen, Wincek, Mirkes, Hornetz,, R. Lehmann, Arndt.



Aufrufe: 05.6.2019, 23:11 Uhr
Claus RosenbergAutor