2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Im Derby abgelegt: Beytullah Kurtoglu von der Eintracht (hinten) und Waldalgesheims Vincenzo Bilotta am Boden.	Foto: Mario Luge
Im Derby abgelegt: Beytullah Kurtoglu von der Eintracht (hinten) und Waldalgesheims Vincenzo Bilotta am Boden. Foto: Mario Luge

Tabellenstand außer Kraft gesetzt

DERBY Fragezeichen hinter Czyzewskis Einsatz gegen Alzey +++ Wex fehlt definitiv gegen seinen Ex-Klub

BAD KREUZNACH / ALZEY. Derby, Teil drei. Nachdem in Bingen das erste Lokalduell abgebrochen worden war, das zweite gegen Waldalgesheim 0:2 in die Hosen ging, hofft die SG Eintracht im nächsten Anlauf auf das erste Erfolgserlebnis. Am Mittwoch um 19.30 Uhr erwarten die Bad Kreuznacher in Winzenheim RWO Alzey zum Nachholspiel der Fußball-Verbandsliga Südwest.

Der Vergleich mit dem Aufsteiger aus Rheinhessen hat schon seine eigene kleine Geschichte: Nicht nur, weil der erste Anlauf des Rückrundenauftaktes Ende November vergangenen Jahres schon einmal ausgefallen war. Sondern auch, weil das Duell der Hinrunde ein kleines Spektakel geboten hatte. Da führte im ersten Spiel der Saison Alzey schon mit 2:0 (Eigentor Nils Flühr und Treffer Vladi Dautaj), ehe die Eintracht durch Treffer von Yannik Wex, Deniz Darcan, Guerkan Satici und Niklas Paulus die Partie zum 4:2 wendete. Inzwischen haben sich die Verhältnisse verändert, RWO liegt in der Tabelle drei Punkte vor den Kreuznachern, die sogar zwei Spiele mehr auf dem Konto haben.

Wie in Derbys üblich, haben zahlreiche Akteure ihre Erfahrungen beim Gegenüber gemacht. Auf Alzeyer Seite etwa war Coach Tino Häuser sowohl als Trainer wie auch als Spieler in Bad Kreuznach unterwegs. Auch Florian Unckrich kickte schon bei den Blauen.

Bei der Eintracht hat Yannik Wex immer noch einen guten Draht zu seinem Ex-Klub in der Volkerstadt. Umso mehr fuchst es den siebenfachen Torschützen, dass er ausgerechnet im Derby nicht dabei sein kann. „Klar, wäre ich Mittwoch gerne im Team. Aber für mich ist Bettruhe angesagt, ich komme auch nicht zum Zuschauen“, sagt der lange Offensivmann, der mit einer verschleppten Mandelentzündung außer Gefecht gesetzt ist. Außer Kraft gesetzt sei derweil im Lokalduell der Tabellenstand. Wex: „Gerade dieses Derby verläuft nach seinen eigenen Regeln.“

Fehlen wird SGE-Coach Patrick Krick zudem erneut Linksverteidiger Fabian Scheick. Dazu stehen große Fragezeichen hinter dem Einsatz des zweiten Ex-Alzeyers, Harald Czyzewski (Knieprobleme), sowie hinter Bahri Bayir und Niklas Paulus. „Das schränkt unseren taktischen Spielraum natürlich ein“, sagt Krick, der aber bei allem Respekt vor dem kommenden Gegner betont: „Wir werden uns sicher nicht verstecken, aber auch nicht ins offene Messer laufen.“ Sollte Keeper Czyzewski ausfallen, steht Romano Tullius zwischen den Pfosten.

Für angemessene sportliche Betreuung von RWO-Toptorjäger Dautaj werde ebenfalls gesorgt. „Das haben Adrian Simioanca, Daniel Pflüger oder Sebastian Baumann im Hinspiel auch ordentlich gelöst.“ Ansonsten müssten die Bad Kreuznacher es gerade im Spiel nach vorne einfach nur besser machen als beim mit 0:2 verlorenen Lokalduell gegen Waldalgesheim. Krick: „Die Spieler waren selbst am meisten genervt und unzufrieden. Jetzt liegt es an ihnen. Vielleicht ist es ganz gut, dass sie schnell die Möglichkeit zur Wiedergutmachung haben.“

Wechselgedanken in den Köpfen

Für die einen schon eine Chance auf Wiedergutmachung, für die anderen der Auftakt überhaupt im Jahr 2018: Die Ausgangslage, was Spielpraxis angeht, könnte unterschiedlicher kaum sein. Während die Kreuznacher bereits ihre vierte Liga-Partie angehen, konnten die Rot-Weißen bislang einzig bei einem Test gegen die TSG Bretzenheim (6:4) ihre Form überprüfen. Im Gegensatz zu vielen Liga-Konkurrenten kann bei den Alzeyern von Wettkampfrhythmus also keine Rede sein.

Viel negativer konnten sich aber die Personalrochaden erweisen, die diesmal früher als sonst einsetzen und anscheinend gerade bei den Volkerstädtern in diesem Frühjahr anscheinend besonders intensiv sind (wir berichteten bereits). Dass zahlreiche Wechselgedanken, die offensichtlich in den Köpfen einiger Spieler herumspuken, sich leistungsmindernd auf das Team auswirken werden, will der RWO-Coach nicht ausschließen. „Ich kann ja nicht in ihre Köpfe schauen. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich nicht 100, sondern 150 Prozent geben, um auf mich aufmerksam zu machen“, hofft Tino Häuser. „Man muss doch nur einen Blick auf die Tabelle werfen, um zu sehen, was für uns in dieser Saison noch alles möglich ist.“ Doch dafür müssen alle an einem Strang ziehen. Nicht nur in Winzenheim gegen Bad Kreuznach, sondern noch drei anstrengende Monate lang.

Aufrufe: 013.3.2018, 08:00 Uhr
Mario LugeAutor