2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das war für mich ein wichtiges Jahr, um auch mal Fehler machen zu können, ohne im Rampenlicht zu stehen. Manuel Eisgruber über seine Zeit als Spielertrainer bei Kreisligist SC Maisach
Das war für mich ein wichtiges Jahr, um auch mal Fehler machen zu können, ohne im Rampenlicht zu stehen. Manuel Eisgruber über seine Zeit als Spielertrainer bei Kreisligist SC Maisach – Foto: Walter Wohlrab Muenchen

SV Planegg-Krailling: Manuel Eisgruber wird neuer Trainer - Spielerkarriere beendet

Über 1860 und Haching zum Regionalliga-Torjäger

Manuel Eisgruber ist der neue Cheftrainer beim SV Planegg-Krailling. Für den 32-Jährigen ist es die erste Station, bei der er nicht selbst auf dem Platz steht.

Planegg – Als Spieler hat er dem gehobenen Amateurfußball in Bayern in den vergangenen Jahren schon seinen Stempel aufgedrückt, jetzt will sich Manuel Eisgruber auch als Coach einen Namen machen. Kreisligist SV Planegg-Krailling ist für den 32-Jährigen erst die zweite Trainerstation und zugleich die erste, bei der er nicht auch selbst auf dem Rasen, sondern lediglich an der Seitenlinie steht.

Bislang war „Eisy“, wie er von allen gerufen wird, nur in der Saison 2018/19 als Übungsleiter im Herrenbereich tätig, damals als Spielertrainer beim SC Maisach. In der äußerst engen Zugspitz-Kreisliga landete seine Mannschaft im unteren Tabellenmittelfeld auf Rang zehn – mit drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone, aber auch nur neun Zählern Rückstand zum Aufstiegsrelegationsplatz. Eine bessere Position verspielte der SCM in der Hinrunde. „Da haben wir eine Weile gebraucht, um zusammenzufinden“, erinnert sich Eisgruber.

Manuel Eisgruber: Erste Trainerstation beim SC Maisach als Spielertrainer

Nach der Winterpause lief dann alles wie am Schnürchen: Maisach wurde das zweitbeste Rückrundenteam. „Dann hatten wir einen richtigen Lauf“, sagt der SVP-Coach, dem in jener Saison in 23 Spielen selbst 19 Treffer gelangen – Topwert in der Kreisliga 2. Trotzdem war nach einem Jahr Schluss für Eisgruber beim SCM. Die Zeit im Fürstenfeldbrucker Landkreis möchte er nicht missen. „Das war für mich ein wichtiges Jahr, um auch mal Fehler machen zu können, ohne im Rampenlicht zu stehen“, erklärt der Familienvater einer zweieinhalbjährigen Tochter.

In Planegg hofft Eisgruber nun, schneller mit seiner Mannschaft in die Spur zu finden. Daher bereiten sich die Schwarz-Blauen auch schon seit Anfang Juni auf die neue Saison vor (wir berichteten). Die Zeit will der Coach unter anderem dazu nutzen, sein Team mit seiner Spielidee und seiner Grundordnung, einem 4-2-3-1-System, vertraut zu machen. „Aber wir wollen auch flexibel auf den Gegner reagieren können“, sagt Eisgruber, der immer einen Plan B in der Hinterhand haben möchte.

„Die Gespräche gingen relativ schnell“

Eisgruber über die Vertragsverhandlungen

Die Planegger Fußballabteilungsleitung konnte der 32-Jährige, der seit mehr als zehn Jahren – mittlerweile mit Frau und Tochter – nahe Sulzemoos im westlichen Landkreis Dachau beheimatet ist, mit seinen Vorstellungen bereits überzeugen. „Wir haben ähnliche Ideen und Wünsche. Die Gespräche gingen relativ schnell“, berichtet Eisgruber. Er hatte bereits vor wenigen Jahren auf dem Wunschzettel des SVP gestanden, sich damals jedoch gegen ein Engagement im Würmtal entschieden.

Das Gelände an der Hofmarkstraße kennt der Coach trotz der damaligen Absage schon ziemlich gut. Bereits in Jugendzeiten spielte er mit seinen Mannschaften ab und an gegen Planegger Teams. Erste fußballerische Gehversuche unternahm „Eisy“ beim TSV Eintracht Karlsfeld, ehe er für ein Jahr in die Jugend des TSV 1860 München wechselte. Anschließend ging es weiter zur SpVgg Unterhaching, wo er bis zur A-Jugend teils in den höchstmöglichen Ligen spielte.

Manuel Eisgruber: Treffsicher in den gehobenen Amateurligen Bayerns

Im Herrenbereich ging er zunächst zweieinhalb Jahre für Landesligist BCF Wolfratshausen auf Torejagd, anschließend ein „Seuchen-Halbjahr“ (Eisgruber) mit Krankheiten und Verletzungen lang für Liga-Konkurrent FC Falke Markt Schwaben. Es folgten vier Jahre bei Bezirksligist SV Sulzemoos, zwei Jahre bei Bayernligist FC Pipinsried und vor seinem Engagement in Maisach zwei Regionalliga-Jahre beim VfR Garching. Dort stand Eisgruber auch zuletzt in der Saison 2019/21 noch mal unter Vertrag, machte coronabedingt aber nur ein Pflichtspiel.

Seine torreichsten Jahre hatte der Stürmer in Sulzemoos, wo ihm in 112 Bezirksliga-Spielen 84 Treffer gelangen. Doch auch in den anderen, großteils höheren Ligen, in denen er auflief, zählte „Eisy“ häufig zu den besten Torjägern. Zwischenzeitlich – in seinen Regionalliga-Jahren in Garching – dotierte das Fußball-Fachportal transfermarkt.de seinen Marktwert auf 75 000 Euro.

Diese Zeiten hat Manuel Eisgruber hinter sich gelassen. Mittlerweile stehen neben seiner neuen Trainertätigkeit beim SV Planegg-Krailling seine Familie und sein Beruf im IT-Bereich der BMW-Group im Mittelpunkt seines Lebens. Von seinem Job in München ist der Weg ins Würmtal nicht allzu weit, doch auch in Homeoffice-Zeiten stellt die Anfahrt zum Vereinsgelände für den 32-Jährigen keine große Hürde dar. Es seien aus Sulzemoos zwar über 30 Kilometer, aber durch die gute Autobahn-Anbindung nicht mal 30 Minuten Fahrt, berichtet Eisgruber. Ein überschaubarer Aufwand, den er für sein neues Abenteuer beim SVP gerne in Kauf nimmt.

(Michael Grözinger)

Aufrufe: 016.6.2021, 07:14 Uhr
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