SV Hösel trotz Niederlage im Verbandspokal

Der gute Düsseldorfer Schiedsrichter Thorsten Lechtenberg zeigte noch vier Minuten Nachspielzeit an beim Kreispokal-Finale zwischen dem FC Büderich und dem SV Hösel. Es stand zwischen diesen beiden Bezirksliga-Konkurrenten 1:1. Die Höseler hatten in diesem Pokal-Duell am Eisenbrand in der gesamten Spielzeit ausschließlich auf Konter gesetzt und mit zwei stabilen Abwehrketten dem großen und ständigen Druck der Platzherren ordentlich standgehalten. Teilweise war es ausschließlich ein Zielschießen auf das Höseler Gehäuse. Aber nun war die Verlängerung greifbar nahe. Da hofften die Blau-Weißen, dass Büderich dem hohen, eigenen Tempo Tribut zollt. Das wollte der FCB verhindern, mit totaler Offensive ging er in die letzten beiden Minuten der Nachspielzeit. Und tatsächlich gelang ihm noch das 2:1. Diese Truppe feierte anschließend ihren Pokalerfolg und das Erreichen der Niederrheinrunde, als wäre sie Bezirksliga-Meister geworden.

Die Enttäuschung hielt sich bei den Höselern, die ein großes Abwehrspiel aufzogen, in Grenzen. Denn ihr Sportlicher Leiter Mark Rueber hatte kurz vor dem Spiel erfahren, dass auch der Finalist, also seine Höseler, mit in den Niederhein-Pokal einzieht. „Die Büdericher haben verdient gewonnen“, sagte der Sportliche Leiter. „Aber unsere Mannschaft zeigte auf, dass sie ein gutes Abwehrspiel beherrschen kann. Nur, daraus hätten wir ein paar Torchancen mehr erspielen müssen.“

Büderich Favorit in Bezirksliga

Aber Büderich ist stark. Diese Truppe wird zu den Top-Favoriten der Bezirksliga 1 gezählt, wohl neben DJK Gnadental und vor allem Sparta Bilk mit den vielen abgezockten Altstars. Übrigens steht schon bald die Revanche dieses Pokalspiels an. Am zweiten Spieltag, am 29. August, sind die Büdericher in Hösel zu Gast. Dann geht es um Punkte, und jetzt wissen die Blau-Weißen genau, was auf sie zukommt.

Trainer Benny Schröder, der sich nach gut einer Stunde selbst einwechselte, war schon vor dem Anpfiff gefordert. Denn die drei Kader-Keeper waren alle verhindert. So griff der Trainer auf Linus Winter zurück, der eigentlich in der Höseler A-Jugend spielt. Und dieses Pokalspiel wird der 17-Jährige nie vergessen. Er stand unter Dauerbeschuss und machte ein glänzendes Spiel. Etwa 20 Glanzparaden gehen auf sein Konto, und im Höseler Vorstand ist man inzwischen der festen Überzeugung, dass Winter als „echter Höseler Junge“ beim SVH der Torwart der Zukunft ist.

Dann das 1:0 der Blau-Weißen. Der starke Neuzugang Mohammed El Bass, er kam von der Tusa 06, eroberte im linken Halbfeld den Ball und spielte sofort auf Kevin Peuler. Der 24-jährige Stürmer lupfte den Ball zunächst über einen heranpreschenden Büdericher Verteidiger und dann auch noch über den herausstürzenden Keeper Justin Möllering. Ein Traumtor des Angreifers. Möllering spielte bis zum Saison-Aus bei 04/19 und vorher in der Fortuna-Reserve. Und hatte am Ende trotz der frühen Höseler Führung Grund zur Freude.