ANNEROD - Der Abbruch der Fußballsaison 2020/21 - so wenig wie ihn die heimischen Vereine auch haben wollten - brachte aber naturgemäß Gewinner und Verlierer mit sich. So auch in der Kreisliga A Gießen, in der der SV Annerod bis zum Zeitpunkt der Unterbrechung Ende Oktober eine makellose Bilanz abgeliefert hatte. Neun Spiele hatte das Team von Trainer Yves Lohwasser bis dato absolviert, in allen neun Partien verließen die Anneröder als Sieger den Platz. Und obwohl die 27 Punkte den SVA auf Platz eins katapultiert hatten, wäre es bis zum Aufstieg noch ein weiter Weg gewesen.
"So ehrlich muss man natürlich sein, denn es hätten noch 21 Spiele auf dem Spielplan gestanden, in denen viel hätte passieren können. Und wenn man es aus heutiger Sicht betrachtet, war der Abbruch natürlich alternativlos, denn bis zum jetzigen Zeitpunkt hätte man ja noch nicht spielen können. Und trotzdem tut es einem weh, wenn eine Saison so endet, in die man so toll gestartet ist. Wir hatten einen guten Lauf und hätten uns dafür sehr gerne belohnen wollen", beschreibt Annerods sportlicher Leiter Florian Spies.
In der Tat war die Lohwasser-Elf zum Saisonstart bärenstark unterwegs, die lediglich vier Gegentreffer bis zum Abbruchzeitpunkt stellen ebenso den Liga-Bestwert dar wie die Tordifferenz von plus 28 Treffern (32:4). Und auch gegen den ersten Verfolger FSG Lollar/Staufenberg, der die 27 Zähler erst nach elf Spielen erreicht hatte, gelang dank zweier Treffer von Ürkan Özen in der Nachspielzeit noch ein 2:1-Erfolg. Dass der Routinier in der kommenden Runde nicht mehr das SVA-Trikot trägt, sondern sich dem Wetzlarer A-Ligisten Eintracht Wetzlar anschließt, und auch Niklas Girnhard nicht mehr zur Verfügung steht in der kommenden Spielzeit, schmerzt zwar, bereitet den Verantwortlichen aber keine schlaflosen Nächte. "Natürlich tun uns die Abgänge leid, das ist ja gar keine Frage. Aber ich denke, dass wir nach wie vor einen guten und breiten Kader haben, der absolut konkurrenzfähig ist. Zudem merkt man momentan schon, dass die Jungs richtig Bock haben und voll bei der Sache dabei sind", so Spies, der berichtet, dass die Beteiligung an den Online-Einheiten, durch die Julian Simon schon seit Februar/März führte, immer hoch war.