Sieben Jahre sind eine lange Zeit, vor allem als Trainer. Deshalb ist es wohl nicht untertrieben von einer Epoche zu sprechen, wenn man über die Liaison zwischen Christian Strehl und der DJK Falke spricht. 2009 kehrte der inzwischen 43-Jährige zu seinem Heimatverein zurück und feierte prompt den Aufstieg in die Kreisklasse. Diese blieb nur eine Zwischenstation, denn 2012 erreichte die DJK den Relegationsrang und stieg nach Siegen gegen die DJK Oberasbach und den SV Insingen in einer denkwürdigen Saisonverlängerung in die Kreisliga auf. Dieser Erfolg gelang dem Verein aus der Sudetendeutschen Straße erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte.
Daran erinnert sich auch Strehl gerne zurück, denn just am Aufstiegstag feierte er seinen 40. Geburtstag. „Da haben die Jungs geliefert, was eigentlich gar nicht bestellt war“, blickt der ehemalige Keeper voller Stolz zurück. Zwei Jahre blieb Falke im Kreisoberhaus, was es bei den Lila-Weißen vorher noch nicht gegeben hatte, ehe man wieder eine Etage tiefer angreifen musste. Auch Niederlagen gehören eben bekanntlich zum Fußball.
Allerdings bleiben in einer solch langen Zeit auch Abnutzungserscheinungen nicht aus, wie Strehl selbstkritisch feststellt. „Der Rhythmus mit Dienstag, Donnerstag und Sonntag wird mit der Zeit einfach zu viel. Falke wird es gut tun, wenn nach der langen Zeit wieder ein frischer Wind weht“, gibt Strehl zu Protokoll, der seit 1999 die Trainerlizenz hat und seitdem quasi ohne Unterbrechung an der Seitenlinie steht.
„Ich möchte nach der Saison den Fokus auf was anderes legen.“ Dabei scheint er ein neues Hobby entdeckt zu haben, denn Strehl hat gerade erst seine Bewerbung bei einem Kleingärtnerverein direkt neben dem Falke-Gelände abgegeben. „Da schau ich künftig den Tomaten und Gurken beim Wachsen zu“, erzählt er voller Vorfreude. Aber auch das Vereinsgelände selbst wird er wieder betreten. „Ich habe hier viele Leute kennengelernt, starke Charaktere, die ich nicht missen will. Ich stelle mich künftig in den sogenannten Expertenblock. Darauf bin ich sehr gespannt.“
So weit ist es aber noch nicht, denn Falke liegt noch in Schlagdistanz zu den Relegationsplätzen. Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Altenfurt wäre die Strehl-Truppe nur noch einen Zähler hinter Nachbar SpVgg Mögeldorf 2000, die derzeit den dritten Rang belegt. „Es wird zwar schwer, aber wir wollen Platz drei. Poppenreuth ist für mich schon durch, Mögeldorf und Boxdorf sind uns zur Zeit einen halben Schritt voraus, doch eins ist sicher: Wir werden nochmal alles in die Waagschale werfen“, um vielleicht wieder ein Sommermärchen wie 2012 zu erleben.
Strehl stellt auf dem Platz auch eine negative Entwicklung fest, womit er sich nicht identifizieren kann. "Es geht nicht mehr nur um Fußball. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich meine Jungs in den Krieg schicken muss. Verletzungen werden durch überhartes Einsteigen immer öfter billigend in Kauf genommen." Auch diese Tatsache hat seine Entscheidung reifen lassen.
Der Trainer der zweiten Mannschaft, Roland Bader, der mit Strehl schon im Sandkasten zusammenspielte, macht es ihm gleich und wird nach der Saison nicht mehr weitermachen. Schon zur Rückrunde steht Marcus Kredel nicht mehr im Kader, der in die Bayernliga zur SpVgg Jahn Forchheim wechselte und dort wieder die Torwarthandschuhe anzieht.
Bei der DJK Falke steht also ein Umbruch an. Wer die Nachfolge antritt und in die Fußstapfen treten wird, steht noch nicht fest. Die Verhandlungen laufen.