2024-05-24T11:28:31.627Z

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Wird nach der Saison wohl nicht oft am Fußballplatz zu sehen sein: Michael Steinmaßl (rechts). Archivfoto: DRS
Wird nach der Saison wohl nicht oft am Fußballplatz zu sehen sein: Michael Steinmaßl (rechts). Archivfoto: DRS
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Steinmaßl und Kehlen – Ende mit Ansage

Wieso der Coach und sein Assistent den Landesligisten zum Saisonende verlassen

Kehlen / - In der vergangenen Woche hat Fußball-Landesligist SV Kehlen das Training wieder aufgenommen und gleich das erste Testspiel am Samstag gegen den TSV Eschach mit 3:2 gewonnen. Am 9. März startet die Mannschaft von Coach Michael Steinmaßl mit dem Schussental-Derby gegen den SV Oberzell aus der Winterpause in die Punkterunde. Für Steinmaßl wird es die letzte auf der Bank der Kehlener sein.

Beim ersten Wiedersehen mit seinen Spielern nach der Pause verkündete der Trainer, sein Amt nach der Rückrunde zur Verfügung zu stellen. Mit ihm gehen wird auch der bisherige Co-Trainer Martin Krafcsik.

Den Entschluss habe er kurz vor Weihnachten gefasst und SVK-Abteilungsleiter Franz Bernhard zum Jahreswechsel mitgeteilt, so der 43-Jährige. "Ich möchte einfach mal eine Pause und mehr Zeit für mich und meine Frau", begründete Steinmaßl seine Entscheidung auf Anfrage. Seit etwa 35 Jahren, darunter 15 als Trainer bei mehreren Fußballvereinen, sei er ununterbrochen auf den Fußballplätzen der Region gewesen. "Ich möchte meinen Akku wieder aufladen", sagt er. Wie lange seine Auszeit dauern wird, könne er noch nicht sagen.

Zur Winterpause 2015/16 übernahm der im Sommer scheidende Coach in Kehlen, er folgte auf den gerade rausgeschmissenen Peter Scheifler. "Damals stand man mit dem Rücken zur Wand und mit einem Bein schon in der Bezirksklasse", erinnert sich Steinmaßl, der Inhaber eines Verbunds von fünf Fitnessstudios ist.

Dicht vor den Abstiegsrängen liegend, glückte Kehlen während der nervenaufreibenden Rückrunde erst am allerletzten Spieltag der Klassenerhalt. Unvergessen für die Mannen von Steinmaßl bleibt das 3:1 beim FV Biberach, als man die Partie nach der Halbzeitpause noch drehen konnte.

Vor seiner Trainerstation in Kehlen war der 43-Jährige als Spielercoach beim SV Oberteuringen in der Bezirks- und Landesliga unterwegs. 2010 wechselte er zum SV Weingarten und führte den Club von der Seitenlinie aus der Kreisliga A bis hinauf in die Landesliga.

Relativ kurz währte Steinmaßls Gastspiel im Jahr 2015 beim Verbandsligisten TSV Berg, von dem er sich nach gerade einmal drei Monaten trennte. "Lehrgeld" habe er hier bezahlen und auch aus eigenen Fehlern lernen müssen. Als die Verantwortlichen des SV Kehlen kurz darauf auf ihn zukamen, bat er sich ein, zwei Wochen Bedenkzeit und sagte dann zu. Im Sommer 2016 wurde schließlich Martin Krafcsik sein Co-Trainer.

Im vorderen Tabellendrittel

Die gemeinsame Arbeit trug fortan Früchte. 2016/17 hielt man über lange Zeit hinweg den vierten Tabellenplatz und wurde am Ende Sechster, ein Jahr später finishte man auf Rang sieben. Aktuell überwintert Kehlen auf dem fünften Platz. "Wir haben es geschafft, Konstanz reinzubekommen", bilanziert Michael Steinmaßl, der die familiäre Atmosphäre "als das große Plus" des SVK hervorhebt, seine Arbeit der vergangenen Jahre. Festhalten wolle man in der laufenden Saison am Ziel, sich "am Ende im ersten Tabellendrittel wiederzufinden" (Steinmaßl).

Der scheidende Kehlener Fußballlehrer rechnet mit einem "offenen Rennen um den Relegationsplatz", bei dem auch seine Spieler noch ein Wörtchen mitreden könnten. Klar für ihn ist dagegen, dass der TSV Berg den Titel holen wird. "Die werden das durchziehen."

Wer künftig den Landesligisten im Schussental trainieren wird, soll in den nächsten Tagen verkündet werden. "Es standen einige Kandidaten zur Wahl. Sowohl Michael als auch der Mannschaftsrat waren eingebunden", berichtet Abteilungsleiter Franz Bernhard. Steinmaßl suchte also seinen Nachfolger mit aus. Es gebe einen Wunschkandidaten, so der Abteilungsleiter, der jedoch noch letzte Details mit seinem derzeitigen Club klären müsse.

Aufrufe: 05.2.2019, 20:00 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor