2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Inzwischen auch Torschütze: Stefan Reuter hofft, dass zu seinen zwei Treffern noch der eine oder andere dazukommt. Dieter Michalek
Inzwischen auch Torschütze: Stefan Reuter hofft, dass zu seinen zwei Treffern noch der eine oder andere dazukommt. Dieter Michalek

Stefan Reuter: „Ich will schauen, wie weit es nach oben geht“

Sohn des Weltmeisters hat in Heimstetten vorerst seinen Platz gefunden - Traum vom Profi lebt weiter

Dass sich in Augsburg die Blicke auf Stefan Reuter richten, ist erst mal nichts Besonderes. Schließlich ist der Weltmeister von 1990 seit fast sieben Jahren Manager des dortigen FCA, der sich unter seiner Ägide vom Bundesliga-Neuling zu einem etablierten Erstligisten entwickelt hat.

Heimstetten – Auch an diesem Freitag wird Stefan Reuter bei einer Partie der Augsburger zugegen sein – und doch ist vieles anders als sonst. Denn im Rosenaustadion empfängt die Reserve des FCA um 19 Uhr den SV Heimstetten, in dessen Reihen Stefan Reuter spielt – der 19-jährige Sohn des Weltmeisters.

„Ich freue mich auf das Spiel, zumal ich ja oft bei der Ersten Mannschaft des FCA im Stadion bin“, sagt Stefan Reuter junior. „Und trotzdem ist es für mich eine Partie wie jede andere.“ Schließlich lebt der 19-Jährige seit jeher in München und hat dort bei den Löwen und bei Unterhaching in der Jugend gekickt, ehe er sich im Sommer dem SV Heimstetten angeschlossen hat. „Ich wollte einen Verein finden, wo ich möglichst viel Spielzeit bekomme“, erklärt Reuter seinen Wechsel. Ein Engagement beim FCA sei nie ein Thema gewesen: „Das fände ich auch komisch, wenn ich durch meinen Vater da reingekommen wäre.“

In Heimstetten saß Reuter zu Saisonbeginn noch auf der Bank; seit dem vierten Spieltag jedoch gehört er fest zur Startformation – als Außenverteidiger, zuletzt aber meist im defensiven Mittelfeld. Anders als zu seinen Jugendzeiten bei den Löwen und in Haching ist der 19-Jährige beim SVH auch als Torschütze in Erscheinung getreten, „weil ich hier etwas offensiver spiele als früher“, wie er sagt. Zwei Saisontreffer hat Reuter erzielt, „und ich hoffe, dass da noch der eine oder andere dazukommt“.

Generell sei er in Heimstetten bislang sehr zufrieden, betont Stefan Reuter, der vor Kurzem ein BWL-Studium in München begonnen hat. Dessen ungeachtet träumt der 19-Jährige weiter von einem Leben als Profi: „Ich will schauen, wie weit es für mich nach oben geht“, sagt er. „Und natürlich habe ich den Traum, dass da noch etwas Höheres kommt. Mein Studium könnte ich jederzeit unterbrechen.“

Vorerst aber gilt Reuters ganze Konzentration dem SVH – und der heutigen Partie in Augsburg. Nach zuletzt zwei Siegen wolle man bei der FCA-Reserve den nächsten Dreier holen, gibt sich Reuter selbstbewusst. Sein Vater wird dabei nicht ins Stadion kommen. „Er wollte eigentlich zuschauen, aber jetzt ist ihm ein Termin dazwischen gekommen“, sagt sein Sohn. Dass er den gleichen prominenten Namen wie sein Vater trägt, ist für Stefan Reuter kein großes Thema: „Klar werde ich auf dem Fußballplatz öfters darauf angesprochen. Aber da habe ich schon längst dran gewöhnt.“

Voraussichtliche Aufstellung: Riedmüller, Spitzer, Günzel, Cavadias, Hintermaier, Sabbagh, Reuter, Schels, Hannemann, Müller, Riglewski.

Aufrufe: 026.9.2019, 17:37 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor