2024-04-25T14:35:39.956Z

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Hier ahnte Stammheims Schlussmann Denis Bilstein (rotes Trikot) noch nicht, dass er zum Matchwinner avancieren würde.
Hier ahnte Stammheims Schlussmann Denis Bilstein (rotes Trikot) noch nicht, dass er zum Matchwinner avancieren würde. – Foto: Guido Kromen

Stammheim beendet Urbachs Mini-Serie

3:1 Erfolg glücklich, aber nicht unverdient

Nach vier Siegen in Folge musste der RSV Urbach beim TuS Stammheim eine 1:3 Niederlage einstecken, die bei der objektiven Nachbetrachtung doch ganz schon ganz schön weh tut.
Mit ausreichend Selbstbewusstsein im Gepäck wurde die Reise in den Kölner Norden angetreten und als Ziel war ganz klar ein Auswärtssieg eingeplant. Coach Rasim Hasanovic änderte die Startelf gegenüber dem Botan 8:1 Torfestival auf zwei Positionen. Andre Wortmann und Fabio Grün ersetzten Markus Engelhardt und Rupert Witte.
Von Beginn an waren die Gäste das spielbestimmende Team und in der 6. Minute hätte es fast schon geklingelt, aber der tolle Kopfball von Miro Margeta wurde von Denis Bilstein im Stammheimer Kasten grandios pariert. Ein weiterer Kopfball von Andre Wortmann in der 7. Minute ging über den Kasten und ein Schuss von Valandis Grigoriadis in der 16. Minute war zu unplatziert. Das Spiel lief in der ersten Hälfte fast ausnahmslos in Richtung Stammheimer Tor und Entlastung nach vorne gab es kaum.
Die größte Urbacher Möglichkeit hatte dann Yannick Hennemann in der 20. Minute, als er völlig freistehend vor Bilstein den Ball aus acht Metern nicht im Tor unterbringen konnte, sondern am erneut stark reagierenden Keeper scheiterte. Weiter ging es mit Urbacher Aluminiumtreffern durch Marius Baar in der 31. und Grigoriadis in der 41. Minute.
Stammheim konnte froh sein, sich mit dem 0:0 in die Pause retten zu können und musste sich was einfallen lassen, denn der Plan mit dem extrem frühen attackieren der Urbacher ging nicht auf. Immer wieder wurde die erste Reihe problemlos überspielt und der RSV kam zwangsläufig zu seinen Chancen, die jedoch bis dahin noch nicht genutzt werden konnten.
Zur zweiten Halbzeit kam bei den Gästen Quarantäne-Rückkehrer Tobi Götz für den angeschlagenen Marius Baar und er konnte sich zusammen mit seinen Mannschaftskameraden nach gerade mal 70 Sekunden über den Führungstreffer zum 0:1 freuen. Nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen steckte Paul Sobczyk den Ball auf Fabio Grün und der traf trocken und hart ins kurze Eck.
Der TuS war aber durch den Gegentreffer nicht beeindruckt und spielte fortan deutlich mutiger und vor allem auch besser. Der Gegner wurde jetzt erst auf Höhe der Mittellinie angegriffen, wodurch die Räume für die spielstarken Urbacher auf dem recht kleinen Platz immer enger wurden. Begünstigt durch eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Metin Sönmez konnten sich die Hausherren dann auch über den postwendenden Ausgleich freuen, obwohl Denis Lindenbergs Treffer zum 1:1 in der 49. Minute eine glasklare Abseitsstellung vorausging. Der Unparteiische verdiente sich aber, unabhängig von dieser, auch von Stammheier Seite zugegebenen falschen Entscheidung, eine gute Note für seine ruhige und souveräne Spielführung.
Dieses Tor war so etwas wie eine Initialzündung, denn fortan wurde Stammheim immer besser, ohne aber unmittelbare Torgefahr zu erzeugen. Es wurden jetzt aber vermehrt Zweikämpfe gewonnen und auch einige spielerische Ansätze sahen durchaus vielversprechend aus. Mit viel Leidenschaft und Emotion wurde um jeden Ball gekämpft und es fiel dann tatsächlich auch der Stammheimer Führungstreffer. Aus einer Position nahe der Eckfahne ließen Götz und Sankhon einen Flankenball zu, was nie und nimmer hätte passieren dürfen und Routinier Rene Bauer stand völlig frei am zweiten Pfosten und konnte in der 67. Minute ungehindert das 2:1 erzielen.
In der Schlussphase warf der RSV Urbach alles nach vorne und wollte unbedingt den Ausgleich erzielen. Nach einer Ecke von Krauskopf in der 77. Minute köpfte Götz die Kugel an den Querbalken.

Stammheim verteidigte geschickt und Keeper Bilstein war der Fels in der Brandung. Mit schätzungsweise 15 Abschlägen aus der Hand in die gegnerische Hälfte sorgte er immer wieder für etwas Entlastung. Meistens suchte er Giovanni Caci, der sich ein ums andere mal mit der Urbacher Hintermannschaft auseinandersetzte und diese zu höchster Konzentration zwang. Urbach verzichtete gegen Ende des Spiels zwangsläufig immer mehr auf eine strukturierte Defensive und so ergaben sich Konter für die Hausherren. In der 83. Minute parierte Niklas Kromen noch stark mit dem Fuß in einer eins gegen eins Situation, kurz darauf schepperte es aber im Kasten und es stand 3:1 für den Tus Stammheim. Der erst 19-jährige Leon Hugenott traf aus dem Getümmel heraus mit einem satten Knaller aus rund 12 Metern und sorgte für mehr als eine Vorentscheidung. Die Gäste gaben zwar nicht auf und kamen noch zu zwei hochkarätigen Chancen durch Margeta und Fahim Amjadi, aber Teufelskerl Bilstein war auch in der Nachspielzeit noch hochkonzentriert auf seinem Posten und sicherte seiner Mannschaft die Punkte.
Als Fazit kann man festhalten, dass der RSV Urbach sieben mehr oder weinger hunderprozentige Tormöglichkeiten nicht genutzt hat, Stammheim hingegen nur eine wirklich echte Torchance neben den drei Treffern hatte.
Tore zählen aber nun mal im Fußball und so konnten sich die Jungs von Coach Can Erkuloglu am Ende zu Recht freuen über einen zwar durchaus glücklichen, aber aufgrund der tollen kämpferischen Leistung in der zweiten Halbzeit, auch nicht unverdienten Erfolg, der nebenbei noch den Sprung auf Platz 8 in der Tabelle mit sich brachte. Urbach rutschte auf den 5. Platz ab, muss sich aber nicht grämen, da bis auf die Chancenverwertung die Leistung der Mannschaft über weite Strecken nicht schlecht war.

Stammheim spielte in folgender Aufstellung:
Denis Bilstein, Yasin Fidan (78. Jan Niesen), Stefan Schmitz, Nils Schiefer, Rene Bauer (87. Philip Wollweber), Aron Johannes Ackermann, Giovanni Caci, Denis Lindenberg (83. Florian Juncker), Rene Wortmann (72. Tim Luca Schiffgen), Leon Hugenott und Justin Spelthahn

Urbach trat in Stammheim wie folgt an:
Niklas Kromen, Fabio Grün (75. Dominik Krauskopf), Paul Sobczyk, Attila Denes, Marius Baar (46. Tobi Götz), Miro Margeta, Ibrahima Sankhon, Valandis Grigoriadis, Andre Wortmann (53. Markus Engelhardt), Janik Scheer und Yannick Hennemann (59. Fahim Amjadi)
Aufrufe: 025.10.2020, 19:34 Uhr
Guido KromenAutor