2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Der SSV Reutlingen ist von der geplanten Aufstiegsregelung in die Regionalliga überrascht und kritisiert die Entscheidung.
Der SSV Reutlingen ist von der geplanten Aufstiegsregelung in die Regionalliga überrascht und kritisiert die Entscheidung. – Foto: SSV Reutlingen
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SSV Reutlingen kritisiert geplante Aufstiegsregelung in Regionalliga

Der SSV Reutlingen hat in einer Stellungnahme gegenüber dem Württembergischen Fußballverband (WFV) den Vorschlag der Oberliga-Spielkommission kritisiert, einen Aufsteiger und einen Relegationsteilnehmer für die Regionalliga Südwest zu benennen.

»Von diesem Vorschlag haben wir erstmals am 26. März erfahren. Wir waren davon genauso überrascht wie die anderen Oberligavereine, womöglich sogar wie die betroffenen Vereine SGV Freiberg und Stuttgarter Kickers selbst,« erklärte der Erste Vorsitzende Dr. Karsten Amann.

Die baden-württembergischen Fußballverbände hatten in einem, so Amann, »durchaus vorbildlichen« Beteiligungsprozess im Februar die Vereine der Oberliga um Stellungnahme zu einem Vorschlag zur Änderung der Spielordnung gebeten, wonach die Meisterschaftsrunde annulliert wird, wenn nicht bis spätestens 9.5.2021 eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs stattfindet, und zwar mit der Folge, dass es weder Auf- noch Absteiger gibt. Dies sollte eine ausdrückliche »Corona-Spezialregelung« darstellen. »Wir als SSV haben diesen Vorschlag damals begrüßt. Er bot uns als Vereinen Klarheit und Berechenbarkeit,« so Amann. Den im Text enthaltenen Vorbehalt, wonach die Spielkommission der Oberliga dem Vorschlag der Annullierung noch zustimmen müsse, konnten die Oberliga-Vereine nur als Formalie empfinden.

Die Spielkommission hat nun offensichtlich bereits vor Wochen die Entscheidung getroffen, diesen Vorbehalt nicht aufzulösen, diese Entscheidung den Oberligavereinen aber bis zum 26. März nicht bekannt gegeben. »Das bedeutet: Die Verbände haben Vertrauen in die Neuregelung geweckt. Die Oberligavereine haben aber einer Regelung vertraut, obwohl diese zu keinem Zeitpunkt wirksam war. Auch jetzt wäre es auf Basis der nun geltenden Spielordnung sogar möglich, dass die Spielkommission Absteiger festlegt. Selbst wenn sie davon absieht, wäre das Vertrauen in einen Nichtabstieg bei manchen Vereinen aktuell gefährdet,« kritisiert Amann.

»Wenn die Oberliga einen Aufsteiger und einen Relegationsteilnehmer benennt, könnte dies nach unserer Auffassung juristisch angreifbar sein,« so der SSV-Vorsitzende weiter. Der SSV plädiert in seiner Stellungnahme gegenüber dem WFV daher dafür, keinen Aufsteiger und keinen Relegationsteilnehmer der Oberliga Baden-Württemberg zu benennen oder – noch besser – einen Aufstieg in die Regionalliga in dieser Saison generell auszuschließen – also weder durch die Oberliga Baden-Württemberg, noch durch die Oberliga Hessen und die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. »Das wäre der konsequenteste Schritt. Wenn erst ein Drittel der Saison gespielt ist, ist eine faire sportliche Aufstiegsentscheidung schlicht nicht möglich,« so Amann abschließend. Was für alle anderen Ligen im Verbandsgebiet gilt, sollte auch für die Oberliga gelten.
Aufrufe: 06.4.2021, 08:15 Uhr
pm ssvAutor