2024-06-17T07:46:28.129Z

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Den besten Überblick hat man im Markt Schwabener Sportpark vom Sprecherturm. Vorsitzender Sigi Huber (Mitte) koordinierte mit seinem Team von hier auch bei der 13. und letzten Auflage der internationalen Bayern-Trophy (2019) das Geschehen auf dem Rasen.
Den besten Überblick hat man im Markt Schwabener Sportpark vom Sprecherturm. Vorsitzender Sigi Huber (Mitte) koordinierte mit seinem Team von hier auch bei der 13. und letzten Auflage der internationalen Bayern-Trophy (2019) das Geschehen auf dem Rasen. – Foto: SpVgg Markt Schwabener Au

SpVgg Markt Schwabener Au: Falke- und BSG-Fusion auch bei Senioren?

Ein Jahrzehnt Heimat des Jugendfußballs

Seit 1956 gibt es zwei Fußballvereine in Markt Schwaben. Der FC Falke (von 1930) ist im Vergleich zur BSG Markt Schwaben schon ein Vereins-Dino.

Das gemeinsam ins Leben gerufene Projekt „Markt Schwabener Au“ ist dagegen noch ein Jungspund. Und doch feiert es am 1. April bereits seinen zehnten Geburtstag.

Markt Schwaben – Viele Jahre unterhielten die beiden Markt Schwabener Fußballvereine – sowohl der FC Falke, als auch die BSG – eigene Jugendabteilungen. Man stand in ständiger Konkurrenz um die sportlichen Kinder und Jugendlichen im Ort. „Eigentlich ein No-Go“, sagt Sigi Huber heute, der seit acht Jahren den Vorsitz der SpVgg Markt Schwabener Au (MSA) innehat.

Nach Falke-Abstieg: Zwei Herrenvereine und ein Jugendverein

Er war bereits damals einer der Mitinitiatoren um einen Zusammenschluss im Jugendbereich. Weil der FC Falke damals noch in der Landesliga spielte, musste der große, hochklassig agierende Club laut BFV-Statuten eine eigene Jugend ab der U12 haben. Deswegen gründete man im Großfeld auch eine JFG (Jugend-Fördergemeinschaft, Anm.d.Red.), die den Verbandsregeln entsprach. Das Kleinfeld war hingegen seit Beginn in der Spielvereinigung organisiert.

Mit dem sportlichen Abstieg der Falken mussten sie auch keine eigene Jugendabteilung mehr nachweisen. Die JFG wurde darum postwendend aufgelöst, „was uns organisatorisch sehr entgegenkam“, so Huber. Fortan gab es praktisch zwei Herrenvereine und eben einen Jugendverein in Markt Schwaben.

SpVgg Markt Schwabener Au: Mehrere Spielerinnen zum FC Bayern gebracht

„Die SpVgg Markt Schwabener Au ist ein Erfolgsprojekt“, betont Sigi Huber. Mit Gründung der „MSA“ startete insbesondere die Juniorinnen-Abteilung mit großem Erfolg. „In den zehn Jahren Markt Schwabener Au haben wir einige Spielerinnen bis zum FC Bayern gebracht“, erzählt Huber stolz. Darunter sind beispielsweise Lavinia Wagner und Michelle Meyer beziehungsweise waren die Schwestern Lea und Eva Schmitt, Lilly Reulein (jetzt FC Forstern), Susanne Bajraktari und Hannah Bauer oder auch Anna Formanski, die in der Reserve der Roten in der 2. Bundesliga kickt. Die SpVgg sei „ein Stützpunkt für Fußballerinnen im Münchner Osten“, so Huber.

Ein vorläufiger Dämpfer kam mit dem Beschluss zum Neubau der Grund- und Mittelschule in Markt Schwaben. Diese wird momentan auf dem altehrwürdigen Jahnsportplatz gebaut, der bis vergangenes Jahr ebenso als Trainings- und Spieldomizil diente. SpVgg-Chef Huber: „Keine Frage: Wir brauchen die neue Schule. Wir brauchen aber auch Flächen, um den aktiven 450 Mitgliedern den Fußballsport zu ermöglichen.“ Die knappe Gemeindekasse erleichtert diese Aufgabe nicht unbedingt.

FC Falke und BSG: Folgt die Fusion auch im Senioren-Bereich?

Daraufhin wurden Huber und sein Team selbst aktiv: 25 000 Euro sammelten Mitglieder und Freunde der MSA über die Crowdfunding-Plattform der Münchner Bank, um am Sportplatz an der Finsinger Straße ein neues Flutlicht zu realisieren. Bisher stehen die Nachwuchsfußballer am Abend aber noch im Dunklen. Die Fundamente für die neuen LED-Pfeiler seien gesetzt, das Projekt soll bis Mitte des Jahres fertiggestellt sein. Der Antrag auf Fördermittel, unter anderem beim BLSV, laufe noch, so der Vorsitzende Huber.

Die gemeinsame Fußball-Jugendarbeit der beiden Vereine in Markt Schwaben habe laut dem SpVgg-Präsident zahlreiche Vorteile. Im Bereich des Sponsorings gebe es sogar einen besonderen Bonus, so Sigi Huber: „Die Unternehmen im Ort unterstützen besonders gerne, weil sie wissen, dass das Geld voll und ganz in den Nachwuchs gesteckt wird.“ Zuvor war insbesondere beim FC Falke viel Geld in den Herrenbereich geflossen.

Apropos: Die fusionierten Jugendabteilungen sind inzwischen längst Realität – aber aktuell finden Gespräche zwischen den Herrenvereinen statt. Im Moment gibt es hier noch keine konkreten Ergebnisse. Und doch gibt Sigi Huber einen kleinen Einblick: „Wir sind alle der Meinung, dass wir Synergieeffekte nutzen können, wenn wir auch dort gemeinsame Sache machen.“ Die zehnjährige Erfolgsgeschichte der SpVgg Markt Schwabener Au gibt allen Beteiligten recht.

Die aktuelle Führungsriege

1. Vorstand: Sigi Huber

2. Vorstand: Erich Kirmaier

3. Vorstand: Matthias Reiter

Geschäftsführer: Ulf Schulmeyer

Kassier: Karl Schleicher

Leitung Damen/Mädchen: Wolfgang Englbrecht

Leitung Großfeld: Florian Niederdorf

Leitung Kleinfeld: Claudia Anderl, Johannes Piller

Schiri-Obmann: Sebastian Lange.

10 Jahre in 10 Zahlen

2 – Trainingsplätze: einen im Sportpark, einen an der Finsinger Straße.

3 – Neuzugänge während Corona, normal ca. 100;

13 – so oft fand die BayernTropy statt;

23 – Anzahl Mannschaften, davon fünf Juniorinnen und zwei Frauen-Teams;

57 – Trainer und Betreuer bei der SpVgg.

100 – Mitglieder-Abgänge während Corona;

200 – Zahl der Bälle, diejährlich neu gebraucht werden;

498 – Gesamtmitgliederzahl, davon 450 Aktive;

2019 – das Jahr der letzten Bayern-Tropy;

20 000 – Gesamtzahl der internationalen Bayern-Trophy-Gäste.

(Johannes Piller)

Aufrufe: 01.4.2021, 09:43 Uhr
Ebersberger Zeitung / Johannes PillerAutor